| Titel: | Patentirter verbesserter Injector von Schäffer und Budenberg in Buckau-Magdeburg. | 
| Autor: | S. | 
| Fundstelle: | Band 182, Jahrgang 1866, Nr. LXVIII., S. 257 | 
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                        LXVIII.
                        Patentirter verbesserter Injector von Schäffer und Budenberg in
                           Buckau-Magdeburg.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Schäffer und Budenberg's verbesserter Injector.
                        
                     
                        
                           Dieser Injector, welcher in Fig. 15 in 1/3 wirklicher
                              Größe (um einen Dampfkessel von 50 Pferdekräften mit 50 Pfd. Wasser per Minute zu speisen) im mittleren Längendurchschnitt
                              dargestellt ist, zeichnet sich vor den bisher üblichen Constructionen dadurch aus,
                              daß der Spindel im Inneren eine feste, unveränderliche Lage gegeben ist und nur die
                              mit der Dampfmündung versehene Röhre bewegt wird; die doppelte Handhabung der
                              Spindel und der Dampfröhre ist hier also auf eine einfache zurückgeführt. Das
                              Gehäuse des Injectors ist in zwei Theile zerlegt, von denen der eine mit der
                              Dampfleitung, der andere mit der Wasserzuführung in Verbindung steht und das
                              angesaugte Speisewasser fortleitet. Diese Anordnung hat den Vortheil, daß die
                              Wasserkammer von der Dampfkammer getrennt ist, erstere sich nicht so stark erhitzt
                              und durch die erleichterte Condensation des Dampfes eine stärkere Luftleere erzeugt
                              wird, welche das Saugen des Apparates erleichtert. Außerdem ist bei dieser Anordnung
                              die innere Dichtung, deren Erneuerung Schwierigkeiten macht, ganz weggefallen und
                              durch eine gewöhnliche, leicht zugängliche Stopfbüchsendichtung ersetzt worden.
                           A ist das Absperrventil zur Verbindung mit der
                              Dampfzuführung. B ist die Dampfkammer, welche durch den
                              Bügel C mit der Wasserkammer D verbunden ist; der Bügel C dient zum
                              Befestigen des ganzen Apparats; E ist das Retourventil
                              zur Verbindung mit dem Speiserohr des Dampfkessels. An der Wasserkammer D befindet sich der Rohrstutzen F für das Saugrohr, und der Rohrstutzen G für
                              das Abfallrohr; ersterer ist mit Flantsch, letzterer mit Schraubengewinde zur
                              Rohrverbindung versehen.
                           Die Spindel a im Inneren der Dampfröhre b ruht mit dem einen Ende c
                              an der Seite des Dampfeintritts in dem eingeschraubten Kreuzstück d; dasselbe ist in Fig. 18 von der
                              Endansicht gezeichnet. Die Schraubenmutter e begrenzt das
                              Vorschieben der Spindel; dagegen hat sie rückwärts Spielraum, indem sich die
                              zwischen dem Bund f und dem Kreuzstück d eingelegte (in der Zeichnung weggelassene)
                              Messing-Spiralfeder zusammendrückt; es soll dadurch verhindert werden, daß
                              sich die Spitze der Spindel a beim Verschieben der
                              Dampfröhre b in die Mündung h zu fest einpreßt; eine zweite Lagerung hat die Spindel, um sie in der
                              Dampfröhre centrisch zu halten, durch die daran befindlichen Kreuzbacken i, wie solche in Fig. 17 im Durchschnitt
                              dargestellt sind; durch diese zweite Lagerung wird die Spindelspitze immer genau
                              inmitten der Mündung h gehalten.
                           Die Dampfröhre b ist durch die
                              Stopfbüchsen-Verpackungen k und k' in der Dampfkammer B und
                              der Wasserkammer D gedichtet. Behufs Vor- und
                              Rückwärts-Stellung der Dampfröhre ist dieselbe mit einem je nach der Größe
                              des Injectors und des nöthigen Verschubweges entsprechend steilen Gewinde l versehen, durch welches sie in ihre verschiedenen
                              Stellungen gebracht wird. Zu diesem Zwecke ist auf die Mitte der Dampfröhre der
                              Kloben m aufgeschoben, über dessen Gewindezapfen der
                              Griff H, Fig. 16, mit seinem
                              Sechskant aufgeschraubt wird; der Gewindezapfen ist etwas conisch und der Kloben bis
                              in die Rundung aufgeschlitzt, so daß derselbe beim Aufschrauben des Griffes
                              zusammengezogen wird und dadurch festhält, und die Dampfröhre b mittelst des Handgriffes H gedreht werden
                              kann. Die kleine Schraube n soll nur die Stelle des
                              Klobens m fixiren, aber nicht den nöthigen Widerstand
                              für die Drehung hergeben.
                           Das in der Kammer K angesaugte Speisewasser wird durch
                              den Conus L getrieben und springt nach der Auffanghülfe
                              M über, um durch das Retourventil E weiter nach dem Dampfkessel geleitet zu werden.
                           Das allgemeine Princip des Injectors ist natürlich dasselbe geblieben. Die
                              Handhabung, Ingangsetzung und Regulirung des vorliegenden Apparates ist aber sehr
                              einfach geworden, denn man hat nur den Handhebel H
                              rechtwinkelig gegen die Längenachse desselben in halber oder dreiviertel Drehung
                              langsam zu bewegen, um durch das Schraubengewinde l die
                              nöthige Verschiebung der Dampfröhre b mit der
                              Dampfmündung h zuwege zu bringen. Der ganze Apparat ist
                              in Messing ausgeführt.
                           
                              S.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
