| Titel: | Die Umänderung des englischen Enfield-Gewehres in ein Hinterladungs-Gewehr. | 
| Fundstelle: | Band 182, Jahrgang 1866, Nr. LXXIX., S. 283 | 
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                        LXXIX.
                        Die Umänderung des englischen
                           Enfield-Gewehres in ein Hinterladungs-Gewehr.
                        Mit Abbildungen.
                        Die Umänderung des englischen Enfield-Gewehres in ein
                           Hinterladungs-Gewehr.
                        
                     
                        
                           Unter fünfzig Modellen, welche in Folge einer im August 1864 erlassenen Aufforderung
                              der englischen Regierung zur Einsendung von Proben in Hinterladungsgewehre
                              umgewandelter Enfieldgewehre mit je tausend zugehörigen Patronen eingiengen, ist,
                              nach einem Bericht in der Zeitschrift „das Ausland“ (October 1866, Nr. 40 und
                                 41) in Folge vieler Prüfungsversuche nunmehr das dem Snider'schen, durch Oberst Dixon verbesserten Hinterladungsgewehr-Systeme entsprechende
                              Mustergewehr ausgewählt worden und demgemäß die Umänderung des bisherigen
                              Enfield-Vorderladungsgewehres zum Hinterladungsgewehre in der Weise
                              beschlossen worden, daß der Gewehrlauf am unteren Ende zwei Zoll lang abgeschnitten
                              und dort zum bequemeren Einbringen der Patrone etwas aufgetrichtert, sowie mit einer
                              Verschlußvorrichtung combinirt wird, die denselben vermittelst eines cylindrischen,
                              massiven Verschlußstückes a (Fig. 1 und 2) mit Beihülfe eines rechts
                              hinter dem unteren Rohrende angebrachten Verschlußdeckel-Scharniers b (Fig. 1 und 2) bequem und sicher schließen, sowie auch leicht
                              wieder öffnen läßt.
                           Die Figuren 1 und 2
                              stellen diesen Verschlußmechanismus in linker und beziehungsweise rechter
                              Seitenansicht geöffnet dar; Fig. 3 versinnlicht
                              denselben im geschlossenen Zustande, und durch die Figuren
                                 4 und 5 werden Seitenansicht und
                              Längendurchschnitt der von Oberst Boxer für dieses
                              Gewehrumänderungs-System construirten Patrone geliefert; in Fig. 5 bezeichnet a die
                              Kugel, b einen Holzzapfen, c
                              einen Thonkegel, d das Pulver, e eine Messinghülfe, g einen aus
                              Papiermaché gefertigten Pfropfen, h die
                              Zündpille, f den Zündstift und i eine Wollenschicht.
                           Zur Entzündung der Pulverladung des zum Abfeuern fertig gemachten Gewehres dient, wie
                              beim Peabody'schen Gewehrverschlusse, ein bündig in den
                              massiven Theil a des Rohrverschlusses eingelassenes
                              Schlagstück c (Fig. 1,
                              2 und 3), welches
                              wahrscheinlich ebenso wie jenes durch eine seinen Haltstift umgebende ovale Oeffnung
                              zu einer kleinen Bewegung nach vor- und rückwärts befähigt, den Schlag des
                              Hammers vom Gewehr-Percussionsschlosse auf die Zündpille der zugehörigen
                              Patrone überträgt.
                           Das nach dem Abfeuern des Gewehres im Rohre desselben zurückbleibende
                              Patronenhülsenstück wird beim Oeffnen des Verschlusses durch eine an dessen Deckel
                              angebrachte Klaue gelüftet und dann mit der Hand entfernt, was keinen erheblichen
                              Zeitverlust verursachen soll.
                           Darapsky.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 182, S. 284
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 182, S. 284
                              
                           
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 182, S. 285
                              
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 182, S. 285
                              
                           
                              
                              Fig. 5., Bd. 182, S. 285