| Titel: | Jordan's combinirter Dampfkessel. | 
| Fundstelle: | Band 182, Jahrgang 1866, Nr. XCIV., S. 354 | 
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                        XCIV.
                        Jordan's combinirter Dampfkessel.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Mai 1866, S.
                              326.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Jordan's combinirter Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Eine der wichtigsten Bedingungen, um Dampfkessel mit Erfolg und der nöthigen
                              Oekonomie zu betreiben, ist eine gute Circulation des Wassers. Eine der
                              vortheilhaftesten Methoden zu diesem Zwecke ist die des Hrn. T. B. Jordan in Milton Cottage (South Lambeth).
                              Sie besteht in einer eigenthümlichen Anordnung von an beiden Enden offenen
                              Metallcylindern; diese Cylinder sind in Ringe gesteckt, welche auch an beiden Enden
                              offen sind und an entgegengesetzten Seiten Dampf- und Wasserwege haben. Jeder
                              dieser Cylinder ist so groß wie ein Dampfkessel von einer Pferdestärke. Die Enden
                              der Cylinder werden durch gußeiserne Deckel geschlossen, die durch Stehbolzen,
                              welche durch die Mitte jedes Cylinders und durch die Kopf- und Bodenplatten
                              gehen, in ihrer Stellung erhalten werden und so eine gute dampfdichte Verbindung
                              bilden. Die Fugen können durch die gewöhnlichen Mittel, welche man für Mannlöcher
                              etc. anwendet, dampfdicht gemacht werden, der Erfinder zieht es aber vor, die
                              Oberflächen des Metalls auf der Drehbank abzudrehen, so daß die Fuge durch eine sehr
                              kleine Menge Kitt vollständig gedichtet und die Deckel jederzeit leicht abgenommen
                              und wieder befestigt werden können, wenn es die Reinigung des Cylinders
                              erfordert.
                           Fig. 20 ist
                              eine Ansicht mit dem Mauerwerk im Durchschnitt und zeigt eine Reihe von verticalen
                              Cylindern zum Dampferzeugen. Fig. 21 ist ein
                              verticaler Durchschnitt eines Cylinders für sich allein, und Fig. 22 ein horizontaler
                              Durchschnitt nach der Linie ab von Fig. 20. A ist das Mauerwerk, welches den Ofen und den Raum, in
                              welchem die Cylinder angeordnet sind, einschließt. B, B
                              sind die an beiden Enden offenen Metallcylinder. C, C
                              sind Metallringe, welche an jedem Ende der Cylinder B
                              angebracht sind. Die Ringe C sind oben und unten offen
                              und haben an den entgegengesetzten Seiten (vom Guß her) Oeffnungen für den
                              Dampf- oder Wasserdurchgang, wie ihn der gegebene Fall erfordert. Diese
                              Oeffnungen haben Flantschen, um eine Reihe von Cylindern mit einander verbinden zu
                              können. D, D sind gußeiserne Deckel, welche auf die
                              Ringe C, C gepaßt sind, die oberen und unteren Enden der
                              Cylinder verschließen und durch Stehbolzen E, E
                              festgehalten werden, die durch diese Deckel gehen und mit Muttern F, F versehen sind. Die Cylinder sind vertical in Reihen zwischen
                              den Mauern des Ofens angeordnet; die Manischen der unteren Ringe C sitzen auf vorstehenden Nippen der gegossenen
                              Grundplatte G auf. Zwischen den Rippen der Grundplatte
                              ist unter jedem Cylinder so viel Raum gelassen, daß, wenn die Thür H geöffnet wird, die unteren Cylinderdeckel abgenommen
                              und jeder Cylinder nöthigenfalls nachgesehen und gereinigt werden kann. Die
                              aneinanderstoßenden Cylinder sind mit einander durch die Flantschen der Ringe C, C verbunden; die Endcylinder in jeder Reihe stehen
                              durch die Kuppelstücke I, I und Knierohre J, J mit einander in Verbindung, so daß die
                              Wasser- und also auch die Dampfdurchzüge der ganzen Reihe mit einander
                              verbunden sind. K ist das Speiserohr, L das Dampfrohr, M das
                              Abblaserohr, N das Sicherheitsventil und O der Wasserstandszeiger. P,
                                 P sind in dem Ofen angeordnete Platten, welche dazu dienen, die Flamme und
                              die heißen Gase um die Cylinder zu leiten und durch Verringerung des Zuges dieselben
                              zu veranlassen sich innig zu mischen und vollständig zu verbrennen. Die Pfeile
                              zeigen den Weg der Feuerluft an, welchen dieselbe genöthigt ist wegen der Platten
                              P zu verfolgen, ehe sie in den Zug Q gelangen kann.Wir
                                    bemerken bezüglich der Zeichnung, daß der Ofen über dem Zuge Q abgedeckt seyn muß, damit die Feuerluft nicht
                                    den Dampfraum der Cylinder berührt. Anm. d. Uebers. Die Zahl
                              dieser Platten ist sehr verschieden und der Größe der Kessel angemessen. Größere
                              Kessel erfordern weniger Platten als kleinere.
                           Wendet man solche Cylinder als Dampferzeuger bei Locomotiven an, so sind dieselben
                              von einem Wasserbehälter, der einen Theil des Kessels bildet, eingeschlossen.
                           
                        
                     
                  
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