| Titel: | Sicherheitscolonne für die in den Zuckerfabriken gebräuchlichen Apparate zum Verkochen und Abdampfen im luftverdünnten Raume; von Louis Walkhoff. | 
| Autor: | Louis Walkhoff | 
| Fundstelle: | Band 183, Jahrgang 1867, Nr. CXIIICXIV., S. 442 | 
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                        CXIIICXIV.
                        Sicherheitscolonne für die in den Zuckerfabriken
                           gebräuchlichen Apparate zum Verkochen und Abdampfen im luftverdünnten Raume; von
                           Louis Walkhoff.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IX.
                        Walkhoff's Sicherheitscolonne für die Vacuumpfannen.
                        
                     
                        
                           Die Dämpfe, welche sich aus der im Kochgefäße, Figur 24, befindlichen
                              Zuckerflüssigkeit entwickeln, treten durch a in den
                              ringförmigen Dom b, wo sie durch Centrifugalkraft von mitgerissenen
                              Flüssigkeitstropfen gesondert werden. Die hier sich absondernden Flüssigkeiten
                              treten durch die Löcher m, m in das Kochgefäß zurück.
                              Die Dämpfe hingegen treten durch c in die
                              Sicherheitscolonne d, welche mit Wasserstandszeiger n und Hahn 0 versehen ist. Diese Sicherheitscolonne
                              enthält ein schraubenförmig gewundenes Blech und nöthigt daher die Dämpfe diesem
                              Wege zu folgen, resp. durch Centrifugalkraft etwa mitgerissene Flüssigkeitstropfen
                              beständig an den Wandungen abzulagern, von wo sie herunterlaufen. Diese Kolonne ist
                              dem von Colladon für Gase angegebenen ReinigerPolytechn. Journal Bd. CLXXVI S.
                                       354. ähnlich. Ich glaube, daß dieses Princip, bei den Koch- und
                              Abdampfapparaten der Zuckerfabriken angewendet, die größte Sicherheit gegen
                              Zuckerverlust durch Ueberhitzen oder Fortreißen von Tropfen bietet. Die Dämpfe
                              werden bei i, i durch eine aus dem Conus h austretende Wasserhaut verdichtet und
                              niedergeschlagen; das condensirte Wasser fließt durch das Fallrohr l, l' ab. Es ist wichtig, diesem Fallrohr einen großen
                              Durchmesser zu geben, um dasselbe auch bei Anwendung sehr harten Wassers zur
                              Kondensation, während der Kampagne nicht von angesetztem Stein reinigen zu müßen. Da
                              das Fallrohr von schwachem Bleche angefertigt werden kann, so ist es nicht
                              kostspielig; es hat sich in der Praxis sehr bewährt.
                           Das zur Kondensation dienende Wasser strömt bei f ein.
                              Das Ventil g dient zum Oeffnen oder Schließen des Conus
                              h. Die Platten i, i
                              vertheilen das Wasser nochmals. – Die Luft wird beständig ausgepumpt, da von
                              k aus ein Rohr zur Luftpumpe führt.
                           Daß eine Sicherheitscolonne gleich d, d' auch bei nasser
                              Kondensation angebracht werden kann, braucht wohl kaum bemerkt zu werden. –
                              Ich mache nur darauf aufmerksam, daß die Kondensation bei sogenannter nasser
                              Luftpumpe ganz in der Nähe derselben zu geschehen hat, da durch eine solche
                              Anordnung jeder Ablagerung von Wasser in den Röhren vorgebeugt wird. Man kann also
                              auf diese einfache Weise das beständige Reinigen der Röhren, welches so viel
                              Aufenthalt und Arbeit verursacht, umgehen. Besonders empfehle ich zu jener
                              Condensation die schon in der ersten Auflage meines Werkes „der praktische
                                 Rübenzuckerfabrikant“ angegebene Anordnung, wobei das Wasser durch
                              größeres oder geringeres Oeffnen eines Conus zur Bildung einer Haut genöthigt wird,
                              welche die Dämpfe am sichersten abkühlt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
