| Titel: | Hulot's Anwendung der Aluminiumbronze anstatt des Stahles für die Unterlage der Durchschnitte, und Weichloth für Aluminiumbronze. | 
| Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. XV., S. 36 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XV.
                        Hulot's Anwendung der Aluminiumbronze anstatt des Stahles für die
                           Unterlage der Durchschnitte, und Weichloth für Aluminiumbronze.
                        Aus den Comptes rendus, t. LXIV p. 1097; Mai
                              1867.
                        Hulot's neue Anwendung der Aluminiumbronze.
                        
                     
                        
                           Die Aluminiumbronze, eine Legirung von 90 Thln. Kupfer mit 10 Thln. Aluminium, welche
                              man sich jetzt im Handel leicht verschaffen kannVon Paul Morin in Paris (Rue Fontaine-au-Roi, 12)., benutzt Hulot, Director der
                              Briefmarken-Fabrication in der Münze zu Paris, seit zwei Jahren für die
                              Unterlage der Durchschnitte.
                           Die besten Schneiden aus gehärtetem Stahl werden bekanntlich durch das Papier bald
                              abgestumpft; noch mehr geschieht dieß durch das mit einer Lösung von arabischem
                              Gummi überzogene und dann getrocknete Papier, nämlich die
                              Briefmarken-Bogen.
                           Das Ausschlagen der Briefmarken geschieht mittelst Durchschnitten (Lochmaschinen),
                              deren oberer Theil (Kopf) sich senkrecht bewegt und mit 300 Nadeln aus gehärtetem
                              Stahl, welche in rechtem Winkel geschärft sind, armirt ist; bei jedem Schlag der
                              Maschine dringen diese Nadeln durch Löcher im unteren fixen Stück, welche ihnen
                              genau correspondiren, und durchstoßen auf ihrem Wege fünf Briefmarken-Bogen
                              zugleich.
                           
                           Für dieses untere Stück (die Unterlage) konnte die Aluminiumbronze den Stahl
                              ersetzen. Jede Maschine macht täglich ungefähr 120000 Schläge, was 180 Millionen
                              durchgestoßenen Löchern entspricht.
                           Eine Unterlage aus Aluminiumbronze ist nach mehrmonatlicher Anwendung noch brauchbar,
                              während eine solche aus Zinnbronze nach einer Tagesarbeit abgenutzt ist.
                           Weichloth für Aluminiumbronze. – Wenn man dem
                              gewöhnlichen Weichloth (bleihaltigen Zinn) die Hälfte, das Viertel oder Achtel
                              seines Gewichtes Zinkamalgam zusetzt, so erhält man vierfache Legirungen, welche
                              nicht nur das Gußeisen, sondern auch die Aluminiumbronze bei niedrigen Temperaturen
                              verzinnen und löthen.Dieses Loth gestattet eine vortheilhafte Anwendung der Aluminiumbronze für
                                    Zapfenlager der Maschinen, indem man auf abgenutzte Reibungsflächen dünnes
                                    Blech von Aluminiumbronze lochet, wornach dasselbe mit der Masse des Lagers
                                    ein Ganzes bildet.