| Titel: | Ueber eine neue Anordnung der Sandbatterie; von P. Secchi, Director des Observatoriums zu Rom. | 
| Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. XXXVI., S. 113 | 
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                        XXXVI.
                        Ueber eine neue Anordnung der Sandbatterie; von
                           P. Secchi, Director des
                           Observatoriums zu Rom.
                        Im Auszuge aus „The Laboratory“, vol. I p. 215;
                              22. Juni 1867.
                        Secchi's Sandbatterie.
                        
                     
                        
                           Zur Ingangsetzung der selbstregistrirenden meteorologischen Instrumente an seinem
                              Meteorographen (vergl. polytechn. Journal Bd.
                                 CLXXXIV S. 497) benutzt Secchi eine
                              Sandbatterie, welche für derlei Zwecke sehr vortheilhaft seyn soll. Zur Construction
                              der Batterie wird vor Allem eine rechteckige Kupfertafel an einer ihrer längeren
                              Seiten in gleichen Abständen ausgezackt, so daß die Spitzen – bei einer
                              Gesammthöhe des ganzen Elementes von 15 Centimetern – etwa 4 bis 5 Centimeter
                              lang werden. Dieses Stück Kupferblech wird dann zu einem Cylinder zusammengerollt
                              und dabei werden drei nicht aneinandergrenzende Spitzen so umgebogen, daß sie einen
                              um den Cylinder gelegten dreieckigen Stern bilden, der senkrecht zur Achse des
                              Cylinders steht. In dieser Form wird der Kupferstreifen in ein cylindrisches
                              Glasgefäß von derselben
                              Höhe so gestellt, daß der Kupfercylinder auf seiner dreispitzigen Basis ruht; das
                              Glasgefäß soll einen solchen Durchmesser haben, daß gerade der Cylinder mit seinem
                              Stern in dasselbe paßt. Der Raum zwischen dem sternartigen Ansatz und dem Boden des
                              Gefäßes wird mit Kupfervitriol angefüllt. Auf den Stern werden zwei durchbohrte
                              Scheiben von Pergamentpapier, die über den Kupfercylinder geschoben werden können,
                              so fest angedrückt, daß sie den Raum zwischen dem Boden der Zelle und der Oberfläche
                              des Sterns möglichst luftdicht abschließen und keine anderweitige Substanz auf der
                              Außenseite des Kupfers zu dieser Zelle gelangen lassen. Nachdem die Scheiben mit
                              einer 1 Centimeter dicken Sandschichte bedeckt worden sind, steckt man über den
                              Kupfercylinder einen gegossenen nicht amalgamirten Zinkcylinder, der natürlich so
                              weit seyn muß, daß er jenen nirgends berührt, und welcher seiner Höhe nach den
                              übrigen Raum des Elementes einnehmen muß. Der Zwischenraum vom Kupfer und
                              Zinkcylinder wird nun mit Sand ganz angefüllt, und hierauf wird in diese Zelle
                              – nicht aber in den hohlen Raum des Kupfercylinders – reines Wasser
                              gegossen, bis etwa 1 Centimeter vom Rande des Glasgefäßes, so daß die Oberfläche der
                              Sandschichte noch 1 Centimeter unter dem Wasser sich befindet. Die Stärke
                              (elektromotorische Kraft) eines solchen Elementes soll halb so groß als die der Daniell'schen und zwischen 1/5 bis 1/4 jener der Bunsen'schen Kette seyn, so daß etwa 5 derartige Elemente
                              (bezüglich der elektromotorischen Kraft) ein Bunsen'sches
                              ersetzen.
                           Werden von Zeit zu Zeit neue Kupfervitriolkrystalle in die innerste Zelle gebracht,
                              und hat man bei der Construction der Batterie möglichst reinen Quarzsand ohne andere
                              Beimengungen verwendet, sowie für den Zinkcylinder käufliches Zink gewählt, das rein
                              und wenigstens frei von Blei war, so kann eine solche Batterie, welche täglich 12
                              Stunden (jedoch mit Unterbrechung) in Thätigkeit ist, durch ein ganzes Jahr
                              diensttauglich bleiben; für die Ingangsetzung von gewöhnlichen elektrischen Uhren
                              und Läutewerken kann sie etwa durch 18 Monate benutzt werden. – Ist die
                              Erneuerung einer solchen Batterie nöthig, so kann man das Zink selbst, wenn es
                              vorher gereinigt wird, durch drei Jahre benutzen, während zum neuen Füllen bloß
                              frischer Sand, Kupfervitriol und neue Papp- oder Pergamentscheiben etc.
                              nöthig sind.