| Titel: | Ueber die transportablen Dampfmaschinen der Fabrik von M. Webers in Berlin; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in Berlin. | 
| Autor: | Robert Schmidt | 
| Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. XCV., S. 329 | 
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                        XCV.
                        Ueber die transportablen Dampfmaschinen der
                           Fabrik von M. Webers in Berlin; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in
                           Berlin.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Schmidt, über die transportablen Dampfmaschinen der Fabrik von M.
                           Webers in Berlin.
                        
                     
                        
                           In neuerer Zeit ist man – nachdem die Locomobilen in der Landwirthschaft eine
                              ziemlich ausgedehnte Anwendung erhalten haben, und nachdem für andere gewerbliche
                              Zwecke durch die calorischen und Gasmaschinen die erwarteten Resultate nicht erzielt
                              werden konnten – bemüht gewesen, der Dampfmaschine von geringen Kraftstärken
                              eine solche Construction zu geben, daß sie möglichst wenig Anlagecapital und Raum
                              beansprucht, sich möglichst leicht transportiren und ohne große Kosten aufstellen
                              läßt. Die allgemeine Anordnung solcher Maschinen, wie sie bereits auf der letzten
                              allgemeinen Industrie-Ausstellung in London zu sehen waren, besteht
                              bekanntlich darin, daß ein aufrechtstehender auf einem Fundamente ruhender Kessel
                              zugleich als Träger der Maschine benutzt ist. Von den Locomobilen unterscheiden sich
                              also diese Maschinen dadurch, daß sie keinen Wagen haben, und da auch noch aus
                              anderen Gründen die praktische Ausführung solcher Maschinen einfacher als die von
                              Locomobilen ist, so kommen sie bedeutend billiger als letztere zu stehen. Sie
                              empfehlen sich deßhalb nicht bloß für den Gewerbebetrieb, sondern auch für die
                              Landwirthschaft überall da, wo der Aufstellungsort der Maschine nicht oft gewechselt
                              zu werden braucht.
                           Wenn wir es unternehmen, die Construction der in Rede stehenden, allgemein bekannten
                              Dampfmaschinen hier näher zu besprechen, so wird sich dieß dadurch rechtfertigen,
                              daß die oben genannte Fabrik diesen wichtigen, bisher noch wenig cultivirten Zweig
                              des Maschinenbaues seit etwa einem Jahre zu einer Specialität im wahren Sinne des
                              Wortes gemacht, und durch Anwendung aller geistigen und materiellen Mittel diese
                              Maschinen zu einer Vollkommenheit gebracht hat, wie solche für die betreffende
                              Anwendung nur zu sehr zu wünschen ist. Die Maschinen sind mit Rücksicht auf ihre
                              möglichst billige Anwendung für den Gewerbebetrieb so construirt: daß sie mit jedem,
                              auch dem schlechtesten Brennmaterial geheizt und von jedem Arbeiter mit gesundem
                              Menschenverstande in leichtester Weise bedient werden können, und daß sie ferner, trotz
                              ihrer geringen Kraftstärke, einen möglichst großen Nutzeffect zu liesern im Stande
                              sind.
                           Die Fabrik ist bis jetzt auf die Herstellung von 5 verschiedenen Größen solcher
                              Maschinen – nämlich für einpferdige, 2–3pferdige, 4–5pferdige,
                              7–8pferdige und 10pferdige Maschinen – eingerichtet, deren Details
                              fast gleiche Construction zeigen, wogegen die allgemeine Anordnung derselben
                              verschieden ist. Wir wollen die speciellere Anordnung einer Maschine mittlerer
                              Größe, einer 4–5 pferdigen, zunächst vorführen und dann auch auf die
                              allgemeine Anordnung der anderen Maschinen aufmerksam machen.
                           Die 4–5 pferdige Maschine ist in den Fig. 1, 2, 3 u. 4 in 1/12 der natürlichen
                              Größe dargestellt. Fig. 1 ist die Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht,
                              Fig. 3 ein
                              verticaler, der letzten Ansicht entsprechender Durchschnitt, und Fig. 4 ein horizontaler
                              Durchschnitt nach der Linie xy der Fig. 3.
                           Der Feuerraum wird äußerlich durch ein Gußstück A gebildet, welches auch die Feueröffnung B, die Schornsteinöffnung C,
                              die Lufteintrittsöffnung E, sowie die
                              kreissegmentförmige Oeffnung D für den Rost enthält,
                              welche Oeffnung durch den Steg F gebildet wird. Der
                              innere Mantel des Körpers A wird bis zum Steg F mit Chamottesteinen a
                              ausgemauert, so zwar, daß eine kleine Luftschicht zwischen diesem Mauerwerk und
                              jenem Mantel bleibt. Diesem Mauerwerk schließt sich der auf dem Steg F ruhende, ebenfalls aus Chamottesteinen bestehende
                              Körper G an. Die segmentförmige Oeffnung D nimmt einen Rahmen auf, welcher die Roststäbe b trägt und der um zwei Punkte c drehbar ist. Vorn wird derselbe gewöhnlich durch den um c¹ drehbaren Steg d
                              unterstützt, welcher, wenn er in der Richtung des Pfeiles umgestoßen wird, den Rost
                              abwärts fallen läßt, um das Feuer sofort zum Erlöschen zu bringen. Der Zug des
                              Feuers wird mittelst der Klappe f regulirt, welche dem
                              Feuermann stets zur Hand ist, und kann dieselbe durch eine leichte daran angebrachte
                              Vorrichtung in jede beliebige Lage gebracht, sowie auch ganz geschlossen werden.
                           Die erwähnte Chamottefütterung, welche man bei Maschinen ähnlicher Art nicht, wohl
                              aber bei allen stationären Maschinen findet, hat den Zweck, einen möglichst heißen
                              Feuerraum zu bilden und jede schädliche Ausstrahlung von Wärme an dieser Stelle zu
                              verhindern. Durch dieselbe wird bewirkt, daß einerseits neue Aufschüttungen das
                              Feuer wenig stören und andererseits auch das schlechteste Brennmaterial, wie Lohe,
                              Sägespäne u.s.w. für die Feuerung verwendet werden können.
                           
                           Die Feuerbüchse
                              H, der Körper nämlich, von
                              dem aus die Wärme an das Wasser im Kessel übertragen wird, ist im Zusammenhange mit
                              dem Kessel J auf das Gußstück A aufgestellt. Eine Anzahl schmiedeeiserner, oben offener, unten
                              geschlossener Röhren g hängt in die Feuerbüchse hinein,
                              so daß das Innere derselben mit dem Kessel communicirt. Schwächere, an beiden Enden
                              offene Röhren h sind in die Röhren g hineingestellt, und ragen mit ihren oberen
                              trompetenförmigen Enden aus der Feuerbüchse in den Wasserraum. Die schmiedeeisernen
                              Röhren g sind dem Feuer direct ausgesetzt; um aber auch
                              alle anderen Theile der Feuerbüchse in Berührung mit der Feuerluft zu bringen und
                              die Wärme überhaupt aus derselben nicht zu schnell entweichen zu lassen, ist die
                              schon erwähnte Zunge G angeordnet, wodurch die Feuerluft
                              sich erst abwärts wenden muß, um in den Schornstein zu gelangen. Die Anordnung der
                              erwähnten Röhren, welche für diese Maschinen von besonderer Wichtigkeit sind, hat
                              einen doppelten Zweck: einerseits nämlich den, die Verdampfungsfähigkeit des Kessels
                              so groß als möglich zu machen, und andererseits den, das Ansetzen von Kesselstein in
                              den Röhren zu verhindern. Beides wird durch die Röhren h
                              erreicht, welche eine sehr lebhafte Circulation des Wassers herbeiführen. Da nämlich
                              die den schmiedeeisernen Röhren g zunächst liegenden
                              Wassertheilchen am stärksten erwärmt, also auch am schnellsten verdampft werden,
                              steigen sie in Folge ihres geringeren specifischen Gewichtes empor, während das
                              kältere Wasser in den kleineren Röhren h niedersinkt; es
                              findet also auch stetig eine Aufwärtsbewegung des Wassers in den ringförmigen
                              Theilen der Röhren statt.
                           Die angegebene Wirksamkeit der Röhrchen h hat sich in der
                              Praxis vollkommen bewährt. Zum Ingangbringen einer Maschine sind etwa 15–20
                              Minuten erforderlich und eine Vergrößerung der Dampfspannung von 3 Pfund kann in einer Minute erzielt werden. Das Innere der
                              schmiedeeisernen Röhren bleibt von Kesselstein ganz frei, und sammelt sich derselbe
                              besonders auf der Deckplatte der Feuerbüchse, von wo er leicht vom Mannloche aus
                              fortgeschafft werden kann, und am Boden des Kessels, von wo er durch Abblasen
                              entfernt wird. Dieß hat sich bei einer der ersten derartigen Maschinen constatirt,
                              welche bereits über ein Jahr lang in Thätigkeit ist. Die schmiedeeisernen Röhren
                              sind übrigens in einem englischen Werke mittelst Patentschweißung in solidester
                              Weise hergestellt, und so in dem Deckel der Feuerbüchse befestigt, daß ein
                              Auswechseln sehr leicht erfolgen kann.Das Princip, nach welchem der Kessel construirt ist, ist das Field'sche, über welches in diesem Journal Bd. CLXXVII S. 258 ausführlich
                                    berichtet worden.
                              
                           
                           Der Kessel
                              J bietet in seiner Construction nichts Eigenthümliches
                              dar. Mannloch und Sicherheitsventil sind auf dem Deckel desselben angeordnet,
                              wogegen die Speisepumpe am unteren Theile desselben unter Aufsicht des Heizers sich
                              befindet. Zur Abhaltung der aus der Dampfspannung entstehenden Drucke ist der Deckel
                              des Kessels und derjenige der Feuerbüchse mittelst in Fig. 3 sichtbarer
                              Spannbolzen verbunden. Derselbe ist übrigens, wie auch der Dampfcylinder, mit einem
                              Holzmantel umgeben, und der Wasserstandszeiger mit Probirhähnen und Manometer ist
                              über der Feuerthür angeordnet. Der Schornstein beginnt
                              mit einem Gußstück L, welches sich einerseits dem
                              Gußstück A anschließt und andererseits auf dem
                              Fundamente der Maschine steht. Auf einem Ansatze des Stückes L setzt sich der Blechschornstein. Steht ein gemauertes Rauchrohr zur
                              Verfügung, so kann natürlich der Blechschornstein fortfallen, und die Feuerluft
                              durch ein an A anzusetzendes Rohr gleich in dieses
                              geleitet werden.
                           Bei der Anordnung der an dem Kessel befindlichen Maschinentheile ist darauf Rücksicht
                              genommen, daß einerseits die ganze Maschine die möglich größte Stabilität erhält,
                              andererseits die Ausdehnung, welche der Kessel durch die Wärme erfährt, keine
                              schädlichen Spannungen auf die betreffenden Maschinentheile hervorbringen kann,
                              endlich auch die Lager der Hauptwelle von dem Kessel nicht erwärmt werden
                              können.
                           Die Betriebswelle unserer Maschine, welche aus Gußstahl
                              hergestellt und mit dem unteren Theile des Kessels in Verbindung gesetzt ist, wird
                              zu den beregten Zwecken in folgender Weise gelagert. An dem Kessel ist ein
                              schmiedeeiserner Bügel M angenietet, und an diesem sind
                              die Lager K für die Welle angeschraubt. Die Welle trägt
                              an dem einen Ende das Schwungrad, welches zugleich Betriebsriemscheibe ist, an dem
                              anderen Ende aber eine kleine Kubelwarze, welche mittelst Lenkstange die Speisepumpe
                              bewegt. Außerdem befindet sich auf dieser Welle eine kleine Riemscheibe l zur Bewegung des Regulators, und ein Excentric m für den Vertheilungsschieber des Dampfes.
                           Die Geradführung und der Cylinder befinden sich auf einer gemeinschaftlichen Grundplatte N. Die erstere ist in einfachster Weise construirt,
                              indem nämlich die Führungsstelle des Kreuzkopfes schwalbenschwanzförmig gestaltet
                              ist, und zwischen verstellbaren Prismen n sich bewegt.
                              Der im Cylinder gehende Kolben der Maschine ist nach Art des Ramsbottom'schen KolbensMan sehe über denselben dieses Journal Bd.
                                       CXXXV S. 166. mit vier Stahlringen construirt; letzterer zeichnet sich durch Einfachheit
                              aus und hat sich auch bei diesen Maschinen trefflich bewährt.
                           
                           Der Regulator
                              P ist über dem Cylinder aufgestellt und nach Art des Porter'schen RegulatorsMan sehe über die Vortheile desselben dieses Journal Bd. CLXVII S. 323. construirt. Die Lager der Regulatorwelle befinden sich in einem kleinen
                              Gehäuse Q, woselbst auch die Uebertragung der Bewegung
                              durch Kegelräder von der Riemscheibe p, die von der
                              Hauptwelle aus bewegt wird, stattfindet. Der Regulator setzt bei Hebung oder Senkung
                              der Kugeln durch den Hebel q ein in dem Cylinder R befindliches Glockenventil in Thätigkeit. Der Cylinder
                              R, welcher auf dem Schieberkasten sitzt, steht durch
                              das Rohr S mit dem Kessel in Verbindung und an ihm
                              befindet sich auch das Dampfabsperrventil T, welches
                              mittelst einer Zugkette bequem von unten gehandhabt werden kann. Das Rohr r führt den gebrauchten Dampf von der Maschine ab.
                           Die Expansion kann bei dieser Maschine je nach dem
                              Kraftbedarf verändert werden. Als Vorrichtung dazu ist hier diejenige gewählt, bei
                              welcher der Expansionsschieber von dem Vertheilungsschieber zeitweise mitgenommen,
                              dann aber durch eine excentrische Scheibe festgehalten wird, während diese Scheibe
                              für die verschiedenen Expansionsgrade durch Drehung verstellt werden kann. Diese
                              Verstellung findet bei unserer Maschine durch eine Kurbel s (Fig.
                                 1) statt, während die entsprechenden Expansionsgrade auf dem Bogen t vorgezeichnet sind. Die Expansionsgrade, welche durch
                              einfache Verstellung der Kurbel erreicht werden können, sind: 1/8, 1/4, 1/3, 3/8 und
                              1; letzterer Grad wird nämlich beim Anlassen der Maschine benutzt.
                           Die einpferdigen Maschinen weichen in der Construction von
                              der beschriebenen Maschine durch Folgendes ab: Die Feuerfläche wird hier nur durch
                              die Röhren und den Deckel der Feuerbüchse gebildet, während die verticale Begrenzung
                              derselben durch Fortführung des mit Chamottefütterung versehenen Gußstückes (A) gebildet ist. Der eigentliche Kessel ist auf dem
                              erwähnten Deckel befestigt. Sämmtliche Maschinentheile befinden sich hier an einer
                              Grundplatte, welche an dem erwähnten cylindrischen Gußstück (A) angebolzt ist, was hier geschehen konnte, da letzteres beim Betrieb
                              kalt bleibt. Auch diese Maschinen arbeiten mit Expansion, jedoch nur mit einem
                              einzigen Schieber, welcher so geformt und gestellt ist, daß dadurch das für die
                              Praxis mögliche Maximum der Expansion erreicht wird. Der Regulator ist fortgelassen
                              und wird nur auf besonderen Wunsch geliefert.
                           Die 2–3pferdigen Maschinen sind in Bezug auf
                              Feuerung, Feuerbüchse und Kessel ebenso wie die beschriebene Maschine gestaltet; wegen der geringen Höhe
                              des Kessels konnten jedoch auch hier noch die sämmtlichen Maschinentheile an einer
                              einzigen Grundplatte befestigt werden, welche an dem Kessel angebolzt ist. In Bezug
                              auf Expansion und Regulator gilt dasselbe, was bei der einpferdigen Maschine gesagt
                              wurde.
                           Die 7–8pferdigen Maschinen weichen in Bezug auf
                              Feuerung, Feuerbüchse, Kessel und Anbringung der Maschinentheile an dem Kessel von
                              der specieller beschriebenen Maschine nicht ab; auch gilt dasselbe von der Expansion
                              der Maschine. Sie unterscheiden sich nur dadurch von der beschriebenen Maschine, daß
                              die Hauptwelle mit zwei Schwungrädern versehen ist, und daß dieselbe den Regulator
                              direct, und zwar mittelst Frictionsrädern treibt.
                           Die 10pferdigen Maschinen sind besonders mit Rücksicht der
                              Anwendung beim Bergwerksbetrieb construirt, wo einerseits bequeme Verwendung von
                              Gruskohlen und andererseits Umsteuerung der Maschinen nothwendig wird. Im
                              Allgemeinen bildet diese Maschine schon mehr einen Uebergang zu den stationären
                              Maschinen, indem der eigentliche Feuerraum hier ganz aus Mauerwerk gebildet und so
                              auch zur Aufnahme eines Treppenrostes geeignet ist. Auf dieses Mauerwerk setzt sich
                              die Feuerbüchse, welche die Röhren enthält, und der Kessel. Zur Aufnahme der auch
                              hier aus einem Stück bestehenden Grundplatte, mit welcher sämmtliche Maschinentheile
                              verbunden sind, sind hier an den Kessel drei schmiedeeiserne Bügel (ähnlich dem
                              Bügel M in Fig. 1 und 4) genietet, welche jenes
                              Gußstück in der Art aufnehmen, daß eine relative Bewegung zwischen ihm und dem
                              Kessel stattfinden kann. Während die bisher erwähnten Maschinen in Bezug auf ihre
                              Geradführung am vortheilhaftesten nach einer bestimmten Richtung (in Fig. 1 angegeben)
                              arbeiten, ist diese für Umsteuerung eingerichtet und dem entsprechend auch
                              Geradführung und Expansionsvorrichtung verändert worden. Der Regulator wird auch
                              hier, wie bei der 7–8pferdigen Maschine, direct von der Hauptwelle mittelst
                              Frictionsrädern getrieben.
                           Die Fabrik gedenkt sich in nächster Zeit auch noch für die Herstellung von zwei
                              stärkeren Maschinenarten, nämlich für 12–14- und 16–20pferdige
                              Maschinen einzurichten, welche nach gleichen Principien wie die bisherigen, aber mit
                              je zwei Cylindern gebaut werden sollen. Wir geben zur Uebersicht die
                              Hauptdimensionen und Preise der erwähnten Maschinen in einer Tabelle, und fügen der
                              Vollständigkeit halber dieselben Daten auch für die letzterwähnten Maschinen
                              bei.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 185, S. 335
                              Pferdestärken; Dampfspannung in
                                 Atmosphären Ueberdruck; Anzahl der Dampfcylinder; Cylinderdurchmesser;
                                 Kolbenhube; Umdrehungen per Minute; Durchmesser des
                                 Schwungrades; Heizfläche in Quadratfuß; Ungefähres Gewicht; Preis der Maschine;
                                 Vergütung für Kesselbekleidung; Schornstein per
                                 laufenden Fuß.
                              
                           Vorwärmer werden bei Maschinen der in Rede stehenden Art
                              nicht immer erforderlich seyn, da die Wärme des abgehenden Dampfes sich in vielen
                              Fällen wird nützlicher zu anderen Zwecken benutzen lassen. Ist dieß nicht der Fall,
                              so können bei Anbringung eines Vorwärmers in Bezug auf den Aufstellungsort der
                              Maschine zwei Fälle eintreten: es kann dieser nämlich oft gewechselt werden müssen,
                              oder nicht.
                           Im ersten Falle empfiehlt es sich, den Vorwärmer mit der Maschine zu verbinden, und
                              wird dann für denselben folgende Construction angewendet: Das Steigrohr der
                              Speisepumpe mündet in ein mit der Achse der Maschine paralleles Kupferrohr, das in
                              den Kessel mündet und durch welches das Wasser getrieben wird. Das Kupferrohr ist
                              von einem zweiten Rohr umgeben, und in den von beiden Rohren gebildeten ringförmigen
                              Raum geht der abgehende Dampf der Maschine. Zwei von dem äußeren Rohre abgehende
                              Rohre für den Dampf und das condensirte Wasser sind selbstverständlich
                              vorhanden.Man sehe über einen ähnlichen Apparat dieses Journal Bd. CLIV S. 232.
                              
                           Ist die Maschine als stationäre Maschine in Anwendung, so empfiehlt es sich mehr, den
                              Vorwärmer in der Nähe der Maschine besonders aufzustellen, wobei dann die Handpumpe,
                              außer ihrem besonderen Zweck, zum continuirlichen Speisen des Kessels mit warmem
                              Wasser benutzt werden kann. Der Vorwärmer hat dann folgende Construction:
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 185, S. 336
                              Er besteht für Maschinen mittlerer Stärke aus einem, aus Eisen blech
                                 hergestellten cylindrischen Behälter A von etwa 5
                                 Fuß Höhe und 2 1/2 Fuß Durchmesser. Im oberen Theile desselben sind fünf
                                 geneigte Platten a gelegt, von deren jeder ein Stück
                                 abgeschnitten ist, so daß eine Communication dieses Raumes mit dem unteren
                                 hergestellt wird. Bei b tritt das aus der
                                 Maschinenpumpe kommende kalte Wasser, bei c der
                                 abgehende Dampf aus der Maschine in den Apparat. Wasser und Dampf begegnen sich
                                 in entgegengesetzter Richtung, ein Theil des letzteren wird condensirt und das
                                 warme Wasser sammelt sich in dem Apparat bis zu einer gewissen Höhe xy. Um das Wasser auf dieser Höhe zu erhalten,
                                 dient das Ablaufrohr d. Der Dampfaustritt geschieht
                                 durch das Rohr f, und g
                                 am unteren Theile des Gefäßes ist das Rohr, von welchem aus das warme Wasser
                                 nach dem Kessel gefördert wird. Dasselbe geschieht hier, wie bereits erwähnt,
                                 mittelst der Handpumpe. Diese ist nämlich für diesen Zweck so construirt, daß
                                 sie von Hand mittelst einer, an einer Riemscheibe sitzenden Kurbel bewegt werden
                                 kann, und zwei Saugröhren hat, wovon die eine nach unserem Vorwärmer geht. Für
                                 den gewöhnlichen Betrieb läßt man nun jene Riemscheibe von der Maschine
                                 treiben.
                              
                           Der Nutzeffect der in Rede stehenden Maschinen ist zwar
                              durch correcte Versuche noch nicht festgestellt worden, jedoch hat sich bei mehreren
                              Maschinen mittlerer Stärke als sicher herausgestellt, daß sie leer, bei normaler
                              Geschwindigkeit, mit 5 Pfund Ueberdruck im Kessel arbeiten; und dieß möchte
                              einstweilen, anderen Resultaten gegenüber, Zeugniß genug davon geben, daß die
                              Maschinen sowohl in jeder Beziehung vortheilhaft construirt als auch sehr gut
                              gearbeitet sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
