| Titel: | W. Ladd's dynamo-elektrischer Apparat. | 
| Fundstelle: | Band 188, Jahrgang 1868, Nr. II., S. 3 | 
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                        II.
                        W. Ladd's dynamo-elektrischer
                           								Apparat.
                        Aus dem Berichte von Militzer in dem österr.
                           								Ausstellungs-Berichte, 2te Lieferung, S. 244.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Ladd's dynamo elektrischer Apparat.
                        
                     
                        
                           Ueber die Einrichtung dieses Apparates haben wir, in so weit dieselbe zur allgemeinen
                              									Kenntniß gekommen ist, schon früher Bericht erstattet.Polytechn. Journal Bd. CLXXXIV S. 533 und Bd. CLXXXV S.
                                       												160. Das Verständniß für die Thätigkeit jenes Apparates
                              									mag einigermaßen erleichtert werden durch eine schematische Abbildung, die wir hier
                              										 einstweilen nach der
                              									oben angegebenen Quelle reproduciren. Die beiden Platten A,A und A′A′, Fig. 3, sind mit den
                              									Spiralen B und B′
                              									versehen und bilden also zwei gerade Elektromagnete; zwischen den erweiterten
                              									Polflächen A und A′
                              									der letzteren rotiren auf entgegengesetzten Seiten zwei Siemens'sche Inductoren J und J1, und zwar werden
                              									diese beiden Inductoren durch eine und dieselbe Welle C,
                              									von welcher aus nach der in der Figur angedeuteten Weise die Bewegung auf die Zapfen
                              									der Inductorwellen selbst übergetragen wird, in Drehung versetzt. Der Inductor J bildet mit dem doppelschenkeligen Elektromagneten A, A′ gleichsam den
                              									primitiven magneto-elektrischen Apparat der Wilde'schen AnordnungPolytechn. Journal Bd. CLXXXII S. 177., während
                              									der zweite magneto-elektrische Apparat dieser letzteren Anordnung durch den
                              									Inductor J1 und die
                              									beiden anderen der zugewendeten Polflächen A und A′ des doppelschenkeligen Elektromagnetes
                              									repräsentirt ist. Vermöge dieser Anordnung bilden sohin die Spirale des Inductors
                              										J und die Spiralen B und
                              										B′ der Elektromagnete eine einzige
                              									Drahtleitung, wie dieß durch den Stromlauf in unserer Abbildung angedeutet ist, wo
                              									ein Ende a. des Inductordrahtes J mittelst der Drahtleitung b,b,c mit dem freien Ende der
                              									Spirale von B,B, das andere
                              									Ende a1 dieses
                              									Inductordrahtes J mittelst des Drahtes b1,b1,c1 mit dem freien Ende
                              										c1 der Spirale B′,B′
                              									verbunden ist. Von den beiden Drahtenden des Inductors J1 geht dann die Leitung d,d … aus, in welche
                              									das Object einzuschalten ist, das den Wirkungen des inducirten Stromes ausgesetzt
                              									werden soll. Wird daherMan vergl. polytechn. Journal Bd. CLXXXIV S. 15. der
                              									Elektromagnet A, A′
                              									in der bekannten Weise angeregt, so wird diese einmalige Anregung ausreichen, um bei
                              									sehr großer Drehungsgeschwindigkeit in dem Inductordrahte J inducirte Ströme zu erzeugen, welche in reciproker Weise die beiden
                              									Platten A und A′ in
                              									sehr kräftige Elektromagnete verwandeln. Dieser Doppelelektromagnet bringt nun die
                              									zur Arbeit kommenden inducirten Ströme in dem Inductor J1 hervor. Beim Ladd' schen Apparate werden die Inductoren durch eine kleine Dampfmaschine
                              									von einer Pferdekraft in Bewegung gesetzt; bei 1900 Umdrehungen in der Minute bringt
                              									der Strom einen Platindraht von ⅔ Millimeter Durchmesser und 1 Meter Länge in
                              									lebhaftes Glühen und erzeugt zwischen Kohlenspitzen ein Licht von derselben
                              									Intensität wie 40 Grove'sche Elemente. Die ganze Maschine
                              									ist 60 Centim. lang, 30 Centim. breit und. 20 Centim. hoch. Unsere Quelle bemerkt
                              									unter Anderem, daß die gegenwärtige  mechanische Einrichtung des Apparates nur „als
                                 										erster Versuch“ betrachtet werden könne, der noch viele
                              									Verbesserungen zulasse. Während der Thätigkeit der Maschine erhitzen sich die
                              									Drahtwindungen sehr bedeutend, und es soll sogar schon vorgekommen seyn, daß die
                              									isolirende Umhüllung der Drähte verkohlt wurde.
                           
                        
                     
                  
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