| Titel: | Kohn's Anhydrat-Kochtopf. | 
| Fundstelle: | Band 188, Jahrgang 1868, Nr. XCIII., S. 391 | 
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                        XCIII.
                        Kohn's Anhydrat-Kochtopf.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Kohn's Anhydrat-Kochtopf.
                        
                     
                        
                           Der sogenannte Anhydrat-Kochtopf von E. Kohn in
                              									Berlin unterscheidet sich von anderen Kochapparaten dadurch, daß in demselben die
                              									Speisen ohne Wasserzusatz zubereitet werden können,
                              									wodurch namentlich das Fleisch einen hohen Grad von Nährkraft und Wohlgeschmack
                              									erlangt. — Die Einrichtung ist folgende:
                           In das Gefäß A, Fig. 33, welches vermöge
                              									eines Ringes b in in einen gewöhnlichen Kochherd
                              									eingelassen werden kann, wird das Gefäß B eingesetzt, in
                              									welches man das zu kochende Fleisch auf den Rost r legt.
                              									Dieses Gefäß wird mit einem aus doppelten Wänden bestehenden Deckel C verschlossen, und hat eine Röhre a, die in einen entsprechenden Ansatz von C genau paßt. Füllt man A
                              									mit Wasser und erhitzt es zum Sieden, so wird der Dampf durch a in den Deckel C gehen, das Fleisch in B also von einer gleichmäßigen Temperatur von
                              									100° C. umgeben seyn, ohne selbst mit Dampf oder Wasser in Berührung zu
                              									kommen. Obgleich Alles ziemlich gut schließt, so ist doch selbst bei heftigem Kochen
                              									eine Explosion nicht zu befürchten, da bei n, wo B und A zusammenstoßen,
                              									hinreichend Zwischenraum für das Entweichen eines Ueberschusses von Dampf ist.
                              									— Will man neben dem Fleisch auch Gemüse kochen, so schaltet man zwischen B und C noch das Gefäß D, Fig. 34, ein, auf das der
                              									Deckel kommt. Dieses hat demgemäß einen in a passenden
                              									Röhrenansatz e, den das Blech oder Sieb d vor dem Hineinfallen von Speisen sichert. Eine
                              									Querscheidewand macht das gleichzeitige Kochen zweier Gemüse möglich.
                           
                           Der Vortheil dieses auf der letzten Welt-Ausstellung zu Paris mit der goldenen
                              									Medaille bedachten Apparates besteht außer in der Erzeugung möglichst nahrhaften
                              									Fleisches mit überaus wohlschmeckender Sauce (angestellte Versuche ergaben ein sehr
                              									befriedigendes Resultat), auch darin, daß er keiner Beaufsichtigung bedarf, indem
                              									man vor dem Ueberlaufen des Wassers und Anbrennen der Speisen völlig sicher ist;
                              									auch genügt ein Minimum von Wärme, um das einmal begonnene Kochen fortzusetzen. Als
                              									Kochzeit wird angegeben: für 10 Pfd. Rindfleisch 3½ Stunden, für eine Gans 2
                              									Stunden, für eine 10 pfündige Hammelskeule 3 Stunden etc. — Wer mit dem Topfe
                              									das Fleisch auf gewöhnliche Art, d. h. mit Brühe, gekocht haben will, darf nur
                              									entsprechend viel Wasser mit in das Gefäß B geben; daß
                              									der Wohlgeschmack des Fleisches dadurch beeinträchtigt wird, bedarf wohl nicht erst
                              									der Erwähnung.
                           Der Preis dieser Kochtöpfe beträgt bei einem Inhalte von
                           
                              
                                 1 Quart 3 Thaler.
                                 6
                                 Quart
                                 7½
                                 Thaler.
                                 
                              
                                 2 Ouart 4 Thaler.
                                 8
                                 Quart
                                 9
                                 Thaler.
                                 
                              
                                 3 Quart 5 Thaler.
                                 10
                                 Quart
                                 10
                                 Thaler.
                                 
                              
                                 4 Quart 6 Thaler.
                                 12
                                 Quart
                                 11
                                 Thaler.
                                 
                              
                           (Bayerische
                                    											Gewerbezeitung, 1868, Nr. 8.)
                           
                        
                     
                  
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