| Titel: | R. H.Taunton's Verfahren zur Fabrication von Flacheisen für die Anfertigung von Dampfkessel-Röhren. | 
| Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. LIX., S. 202 | 
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                        LIX.
                        R. H.Taunton's Verfahren zur Fabrication von Flacheisen für die Anfertigung
                           von Dampfkessel-Röhren.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Juli 1868 S.
                              71.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Taunton's Fabrication von Flacheisen für Kesselröhren.
                        
                     
                        
                           Die Anfertigung von schmiedeeisernen Röhren für Locomotiv-, Schiffs-
                              und andere Röhrendampfkessel, welche sich zur Befestigung in den Kesseln an ihren
                              Enden zu Flanschen austreiben lassen müssen, ohne daß sie reißen, war bisher, selbst
                              bei Anwendung der ausgezeichnetsten Eisensorten, mit Schwierigkeiten verknüpft,
                              welche dadurch bedingt wurden, daß die Fäden des Eisens an den Außenseiten der zur
                              Anfertigung dieser Röhren dienenden Platten oder Schienen durchgängig der Längsachse
                              derselben parallel gelagert sind. Diesen Uebelstand zu vermeiden, bezweckt das im
                              Nachstehenden beschriebene Verfahren, welches kürzlich für R. H. Taunton, Theilhaber der Star Tube
                                 Works in Birmingham, patentirt wurde. Zu diesem Zwecke wird das Packet, aus
                              welchem die Flacheisenschiene zwischen den Walzen ausgeschweißt und ausgereckt
                              werden soll, so zusammengesetzt und vorgerichtet, daß die Textur oder das Korn der
                              fertigen Röhre, anstatt durchgängig der Längsachse der letzteren parallel zu gehen,
                              auf beiden Seiten in genügendem Grade in einer queren oder mehr oder weniger
                              schiefen Richtung verläuft. Zum Zusammensetzen eines Eisenpacketes, welches zu einer
                              solchen Schiene ausgeschweißt und fertig gewalzt werden soll, dient für alle
                              gewöhnlichen Fälle folgendes Verfahren:
                           Zunächst nimmt man ein Stück Stabeisen von geeigneter Qualität, dessen Dimensionen
                              der Länge und Breite des anzufertigenden Packetes entsprechen, wie A in Fig. 30 im Querschnitte
                              zeigt; auf und unter dieses Stück legt man unter rechtem Winkel andere Stücke,
                              welche entweder rechteckige Form haben, wie a, oder mehr
                              oder weniger stark abgeschrägt sind, wie b und c, oder übereinander greifen, wie bei d; auch können diese Stücke in der Weise vorgerichtet
                              werden, daß sie, wie bei e und f, mit scharfen oder mehr oder weniger abgerundeten Kanten zackig in
                              einander greifen, was vorzuziehen seyn dürfte, weil auf diese Weise die einzelnen
                              Theile vor dem Zusammenschweißen fester mit einander verbunden werden.
                           Fig. 31 ist
                              die Seitenansicht eines Packetes, welches aus dem Haupt- oder Kernstücke B, mit einer auf und unter demselben liegenden
                              Doppelschicht von querlaufenden Stäben oder Schienen zusammengesetzt ist, wobei  das äußere Stück über
                              die Fugen der inneren Schichten gelegt wird; das ganze Packet liegt auf der
                              Holzbohle C, auf welcher es bequem in den Schweißofen
                              gebracht werden kann, worin dann das Holz verbrennt.
                           Die Kanten der äußeren oder querliegenden Stäbe sind in der Abbildung so dargestellt,
                              als wenn sie beiläufig unter demselben Winkel wie bei c,
                              Fig. 30,
                              ausgewalzt werden sollten; sie können aber auch jeden anderen von den in dieser
                              Figur angedeuteten Querschnitten oder jede beliebige Form haben.
                           Das beschriebene Verfahren wird seit mehreren Monaten praktisch ausgeführt und hat
                              sich vollkommen bewährt, indem mit demselben die besten Resultate erzielt worden
                              sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
