| Titel: | Brennapparat von Egrot in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. CIX., S. 423 | 
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                        CIX.
                        Brennapparat von Egrot in Paris.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, August 1868, S.
                              137.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Egrot's Brennapparat.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat, welcher in Havre ausgestellt war, soll sich durch geringen Umfang und
                              somit leichte Aufstellung, sowohl zum Brennen als zum Rectificiren, auszeichnen;
                              ferner ist die Verunreinigung der beiden Haupttheile, der Blase und des Condensators
                              (welcher durch die Maische abgekühlt wird), in der zweckmäßigsten Weise
                              ausgeführt.
                           Sie stehen beide auf einem leicht herzustellenden Mauerwerk und da nur wenig
                              Verbindungsröhren vorhanden sind, so bietet die Zusammmenstellung u. s. w. weniger
                              Schwierigkeiten als bei anderen Apparaten.
                           Auch soll eine erhebliche Brennstoffersparniß stattfinden, und zwar theils in Folge
                              des geringen Umfanges und mithin des geringen Strahlungsverlustes, theils in Folge
                              der eigenthümlichen Einrichtung der Zwischenböden, durch welche der Dampf getheilt
                              und mit dem Wein in directe Berührung gebracht wird, so daß letzterer zum heftigen
                              Kochen kommt und seinen Alkohol vollständig abgibt.
                           Nichts kann einfacher als die Arbeit dieses Apparates seyn, und da je nach der Stärke
                              der Weine nur zwischen drei und fünf Zwischenböden vorhanden sind, so geschieht die
                              Destillation ohne Druck und mithin ohne Gefahr des Ueberreißens von Wein oder
                              Maische.
                           Der zu erreichende Grad der Rectification ist ganz vom Willen des Brenners abhängig;
                              bei dem geringen Umfange des Apparates betragen auch die Anschaffungskosten weniger
                              als bei anderen, und die Leichtigkeit, womit er aus einander genommen und gereinigt
                              werden kann, ist von großer Wichtigkeit.
                           Fig. 9 stellt
                              den Egrot'schen Brennapparat im Aufriß dar: a ist die kupferne Blase, b
                              ein Heberrohr zum continuirlichen Ablaufe der Schlempe, c ein Reinigungshahn, d das Mannloch; e, f, g, h, i, l, bezeichnen die Feuerung, den Rost und
                              Feuercanal, welche bei Dampfheizung natürlich fortfallen.
                           
                           A, A, A, ist die Colonne mit den Zwischenböden; B ist der Deckel, welcher die Rectificationssäule D trägt, E das
                              Verbindungsrohr mit der Dephlegmations-Schlange in dem Vorwärmers F; G ist der Condensator mit
                              Schlange, I das Abflußrohr.
                           J ist der Trichter, durch welchen der Wein in den
                              Vorwärmer fließt; K das Rohr, durch welches er auf den
                              ersten Zwischenboden gelangt. N, N, N sind Röhren und
                              Hähne für den Rückfluß des Lutters nach D; S, R, Z sind Maischbehälter mit Hahn und Schwimmer; T ist ein Regulatorhahn mit Zeigertafel zur
                              Unterstützung der Aufsicht, V der Glasverschluß, U das Abflußrohr für den fertigen Spiritus, Y die Maischpumpe.
                           In Bezug auf die im Original näher beschriebene, leicht zu erkennende Arbeit mit
                              diesem Apparate ist nur zu bemerken, daß in Folge der kurzen Einwirkung der Wärme
                              nur wenig empyreumatische oder übelriechende Oele zum Alkohol gelangen sollen und
                              daß dieser Vorzug der schnellen Arbeit mit kleinem Apparate besonders hervorgehoben
                              wird.
                           Bei armen Maischen läßt sich die Zahl der Zwischenböden leicht vermehren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
