| Titel: | E. H.Bentall's Apparat zur Controlle und Beschränkung der Wasserabgabe aus Wasserleitungen. | 
| Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. CXIV., S. 440 | 
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                        CXIV.
                        E. H.Bentall's Apparat zur Controlle und Beschränkung der Wasserabgabe aus
                           Wasserleitungen.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, September 1868, S.
                              208.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Bentall's Apparat zur Controlle der Wasserabgabe.
                        
                     
                        
                           Bei öffentlichen Wasserleitungen mit Abgabe auf den Straßen und in den Privathäusern
                              haben die Unternehmer darauf zu sehen, daß die möglicherweise per Tag entnommene Wasserquantität ein gewisses normirtes Quantum nicht
                              übersteige, um einestheils der Wasserverschwendung seitens der Consumenten
                              vorzubeugen, andererseits zu verhüten, daß bei böswilligem oder nachlässigem
                              längerem Offenstehen der Hähne der Verlust gewisse Grenzen überschreite. Zu diesem
                              Zwecke wurden schon verschiedene Apparate in Anwendung gebracht, in letzterer Zeit
                              auch derjenige von E. H. Bentall in Heybridge
                              (Essex).
                           Fig. 25 stellt
                              einen solchen in Anwendung auf Straßenbrunnen dar.
                           In dem Inneren der hohlen Säule A hängt das cylindrische
                              emaillirte Blechgefäß B an seiner oberen Flansche B2 und ist mit dem
                              Deckel B3 luftdicht
                              verschlossen. Der Hut A1 dient zum ornamentalen Abschlüsse der Säule. Der untere Theil des
                              Blechcylinders ist durch den conischen gußeisernen Boden B′ gleichfalls
                              luftdicht verschlossen. In der Mitte, als der tiefsten Stelle dieses Bodens, findet
                              der Zu- und Ablauf des Wassers statt, und zwar durch den angegossenen Ansatz
                              B4, in dessen
                              Innerem sowohl der Zulaufcanal a als der Ablaufcanal b angebracht ist. Auf diesen Oeffnungen bewegt sich der
                              Vertheilungsschieber c innerhalb des an dem Theile B4 dicht
                              angeschraubten Schieberkastens C, in welchen letzteren
                              das Abzweigrohr D der Wasserleitung mündet. Der
                              einarmige Hebel E, welcher seinen Drehpunkt in einem an
                              dem Schieberkasten oder der Säule angeschraubten festen Arm hat und außen vor der
                              Säule einen Griff trägt, dient zur Bewegung des durch eine Stopfbüchse geführten
                              Schieberstängchens c′. Das Eigengewicht des Hebels  hat das Bestreben, den Schieber
                              abwärts zu ziehen und so das Gefäß B durch den Canal a mit dem Zuleitungsrohr D
                              in Verbindung zu setzen. Hebt man den Hebel hoch, so bedeckt der Schieber die beiden
                              Oeffnungen a und b, der
                              Abfluß des Gefäßinhaltes nach außen findet statt und dauert so lange bis der Hebel
                              niedergelassen wird oder bis der Behälter leer gelaufen ist. Das Gefäß ist überall
                              luftdicht verschlossen; es würde sich also nur bis zu einer gewissen Höhe anfüllen,
                              wenn es nicht mit der Röhre F versehen wäre, deren
                              unteres Ende durch den Boden B1 geführt ist und so das Innere des Gefäßes mit der äußeren Luft
                              in Verbindung setzt. An dem oberen Ende der Röhre ist ein Muff f mit Ventilsitz und Auge für den Hebel G aufgeschraubt. Bei dem Anfüllen des Behälters hebt der
                              Schwimmer g′ den Hebel und schließt das
                              Ventilchen g; die Luft kann nicht mehr entweichen, sie
                              wird comprimirt bis der Gleichgewichtszustand hergestellt ist, dann hört der
                              Wasserzufluß auf.
                           In Figur 26
                              ist ein Reservoir für ein Privathaus im Durchschnitt
                              abgebildet. Der Cylinder A besteht aus verzinktem oder
                              emaillirtem Eisenblech; er trägt an seinem oberen Theile einen angenieteten
                              gußeisernen Ring mit Flansche und ist durch seinen aufgeschraubten gußeisernen
                              Deckel B und Boden C dicht
                              verschlossen. An dem Deckel B findet der Einlauf, an der
                              tiefsten Stelle des Bodens der Auslauf durch den eingeschraubten Hahn D statt. E ist das mit dem
                              Deckel verbundene Zuleitungsrohr. Unter der Einmündung desselben ist eine durch die
                              Schraube F verschlossene Oeffnung angebracht. Der Canal
                              ist von dem Speiserohr E abwärts geführt und mündet in
                              der Verlängerung des Loches F in den Deckel. Diese
                              Einmündung ist mit einem Rothgußstopfen G verschraubt,
                              der einen genau berechneten gebohrten Durchlaß hat, damit unter dem gegebenen
                              ziemlich constanten Druck der Wasserleitung per Stunde
                              nur ein gewisses Wasserquantum durchfließen kann. Gleich dem
                              Straßen-Reservoir ist auch dieses mit einer Luftröhre I nebst Schwimmer und Ventil versehen.
                           Durch die Oeffnung F kann die genau gebohrte
                              Durchlaß-Schraube G nachgesehen und nach Bedarf
                              durch eine weiter oder enger gebohrte ersetzt werden. Nach Versiegelung des Stopfens
                              F ist die Wasserleitungs-Gesellschaft
                              versichert, daß durch diesen Apparat kein größeres Quantum Wasser als das von ihr
                              regulirte entnommen werden kann.
                           
                        
                     
                  
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