| Titel: | Parabolischer Beleuchtungsspiegel für militärische Zwecke; von Frhrn. v. Ebner, Oberst im k. k. österreichischen Genie-Stab in Wien. | 
| Fundstelle: | Band 191, Jahrgang 1869, Nr. XL., S. 198 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XL.
                        Parabolischer Beleuchtungsspiegel für
                           militärische Zwecke; von Frhrn. v. Ebner, Oberst im k. k.
                           österreichischen Genie-Stab in Wien.
                        Aus dem Berichte von F. Garnault in
                           E. Lacroix's Études sur l'Exposition de 1867.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        v. Ebner's parabolischer Beleuchtungsspiegel.
                        
                     
                        
                           Auf der letzten Pariser allgemeinen Industrie-Ausstellung fanden sich zwei
                              Beleuchtungs-Apparate des österreichischen Genie-Comité's, von
                              welchen der eine ein von Freiherrn v. Ebner erdachter
                              Reflector war, der zur Beobachtung der feindlichen (Belagerungs-) Arbeiten
                              während der Nachtzeit, der andere zur Beleuchtung der Minen-Gallerten
                              bestimmt ist.
                           Der erste jener Apparate, Figur 32, besteht unserer
                              Quelle zufolge in einem parabolischen Hohlspiegel von 1,25 Meter Oeffnung und 0,60
                              Meter Tiefe, in dessen Brennpunkt entweder Drummond'sches
                              Kalklicht oder der elektrische Kohlenlichtbogen erzeugt wird. Die parallel (zur
                              Achse) reflectirten Strahlen werden verstärkt durch ein Strahlenbündel, das durch
                              ein prismatisches Linsensystem erhalten wird. Die Achse des Spiegels kann man gegen
                              einen gegebenen Punkt mittelst eines angebrachten Fernrohres richten. Der Spiegel ist daher auf
                              einem eisernen Rahmen aufgestellt, welcher um eine verticale Achse drehbar ist;
                              mittelst Rollen etc. am Fußgestell kann man auf einer Eisenbahn den Apparat gegen
                              den Horizont drehen, wenn man beleuchten will. Ein Gegengewicht erhält den Spiegel
                              in jeder gegebenen Lage. Eine Handhabe, ein gezahnter Sector, ein an dem Fernrohr
                              angebrachter Bogen gestatten die Neigung der Achse zu reguliren. Man kann den
                              Spiegel bis auf 6000 Schritte Entfernung von dem Punkte anbringen, welchen man
                              beleuchten will. Der Versuch hat gezeigt, daß man mit dem Drummond'schen Lichte unter günstigen Umständen (bei reinem Himmel) die
                              Objecte bis auf 3000 Schritte vollkommen sichtbar machen kann. Nach den Berechnungen
                              von Petzval kann dieser Spiegel in einer Entfernung von
                              3800 Meter noch einen Umkreis von 8 Metern (Durchmesser?) beleuchten. Beim Schießen
                              auf beleuchtete Scheiben hat man damit fast dieselben Treffer erreicht wie bei
                              hellem Tage.
                           Vom zweiten Beleuchtungsapparate ist in unserer Quelle bloß erwähnt, daß derselbe aus
                              Lampen mit Reflector zusammengesetzt sey, um die Gallerie ihrer ganzen Länge nach zu
                              beleuchten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
