| Titel: | Mittel zur Umwandlung einer geradlinig hin und her gehenden Bewegung in eine fortgesetzt drehende; von J. E. Lhonoré in Havre. | 
| Fundstelle: | Band 191, Jahrgang 1869, Nr. LVIII., S. 271 | 
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                        LVIII.
                        Mittel zur Umwandlung einer geradlinig hin und
                           her gehenden Bewegung in eine fortgesetzt drehende; von J. E. Lhonoré in Havre.
                        Aus Armengaud's
                              Génie industriel, October 1868, S. 210.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Umwandlung einer geradlinig hin und hergehenden Bewegung in eine
                           drehende.
                        
                     
                        
                           Das vor Kurzem in Frankreich patentirte Mittel zu diesem Zweck besteht in der
                              Anwendung einer auf der Treibwelle festgekeilten halben Nabe, deren Umfang gleiche
                              Länge mit dem Hube der geradlinigen Bewegung hat. Diese halbe Nabe hat zwei im
                              Querschnitt keilförmig gestaltete Kerben, welche in entsprechend gestaltete
                              Vorsprünge an dem geradlinig bewegten rahmenförmigen Querhaupt eingreifen. Solcher
                              Vorsprünge sind zwei unten und zwei oben am Rahmen, wodurch die ununterbrochen
                              drehende Bewegung erzeugt wird. Diese Art der Bewegungsübertragung hat die
                              Eigenthümlichkeit, daß sie nicht nur mit dem größten Hebelarm auf die Welle wirkt,
                              sondern auch die Länge, welche die Kurbelstangen erfordern, erheblich abkürzt.
                           Die beigegebenen Abbildungen zeigen beispielsweise die Umwandlung einer geradlinigen
                              Kolbenbewegung in die drehende Bewegung einer Betriebswelle. Fig. 12 stellt den
                              Aufriß, Fig.
                                 13 einen Horizontaldurchschnitt und Fig. 14 den verticalen
                              Querdurchschnitt nach der Linie 1–2 in Figur 12 dar.
                           An die Kolbenstange a, ist ein Rahmen C angeschlossen, welcher in den wie gewöhnlich
                              angeordneten Geleisen G geht. Innerhalb dieses Rahmens
                              sind oben und unten die Vorsprünge b, b' befestigt,
                              welche sowohl der Länge, als der Höhe nach verjüngt zulaufen und im Querschnitt
                              keilförmig gestaltet sind. Die beiden neben einander befindlichen Vorsprünge haben
                              die entgegengesetzte Lage, so daß der schmalste Theil des einen neben dem breitesten
                              des anderen liegt, und umgekehrt. Ihre genaue Einstellung kann durch Stellschrauben
                              oder irgend ein anderes Mittel bewirkt werden. Auf der Treibwelle m sitzt eine halbe Nabe M
                              mit zwei Kerben, welche so lang als der Hub der Kolbenstange sind und in ihren
                              Gestalten genau den Vorsprüngen des Rahmens entsprechen. Diese Kerben bilden mit den
                              Vorsprüngen zusammen eine Art Zahnräderwerk.
                           Wird der Kolben in der Richtung des Pfeiles bewegt, so setzen die der Bewegung des
                              Rahmens C folgenden unteren Vorsprünge b die halbe Nabe M und somit
                              auch die Welle m in der Richtung des Pfeiles in Drehung.
                              Ist der Rahmen C am Ende des Hubes angekommen, so setzt
                              sich der Punkt x an der Nabe M in Berührung mit dem Punkt x' an dem oberen
                              Vorsprung b', so daß von nun an der in der umgekehrten
                              Richtung ausgeübte Kolbenschub durch diesen Vorsprung auf die halbe Nabe übertragen
                              und somit die Umdrehung vollendet wird.
                           Diese Art der Bewegungsübertragung hat allerdings gewisse Ausführungsschwierigkeiten,
                              ist aber sehr einfach und gestattet die Drehung der Welle nach beiden
                              Richtungen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
