| Titel: | Laburthe's Pumpenwerk. | 
| Fundstelle: | Band 193, Jahrgang 1869, Nr. LXVIII., S. 271 | 
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                        LXVIII.
                        Laburthe's
                           Pumpenwerk.
                        Nach dem Engineer,
                              Februar 1869, S. 150.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Laburthe's Pumpenwerk.
                        
                     
                        
                           Clement Laburthe zu Mont-de-Marsan stellte
                              im Jahre 1867 in Bilancourt ein Pumpensystem aus, um Wein etc. mittelst comprimirter
                              Luft aus Kellerräumen zu heben.
                           Der Ingenieur Brussant in Paris (2, rue Vivienne), welcher als Agent für den Erfinder thätig ist, berichtet
                              Nachstehendes über die Anwendung dieser Pumpe, welche er zu Château de
                              Boutenac bei Lézignan aufgestellt hatte. Es sollte nämlich auf den Gipfel
                              eines Hügels mit Hülfe eines Windrades ein großes Wasserquantum gehoben werden,
                              welches bisher fast nutzlos in einem Reservoir von beiläufig 20 Fuß Länge, 8 Fuß
                              Breite und 30 Fuß Tiefe, also von fast 150 Tonnen Inhalt angesammelt blieb.
                           Die Gleichmäßigkeit der Winde, welche am Abhang der Pyrenäen fast das ganze Jahr
                              hindurch herrschen, war der Anlage einer Windmühle sehr günstig, doch fand sich der
                              geeignetste Punkt für die Aufstellung derselben mehr als 400 Fuß entfernt.
                           Die Luftpumpe wurde somit 446 Fuß von der Wasserquelle entfernt und mehr als 80 Fuß
                              hoch über dem Wasserspiegel aufgestellt, und mit einer Betriebskraft von etwa 4
                              Pferdestärken wurden pro Minute circa 4 bis 5 Kubikfuß (100 bis 120 Liter) Wasser gehoben. Das Druckrohr
                              war 480 Fuß lang und 2 Zoll weit.
                           Figur 25
                              zeigt dieses Pumpensystem für den Handbetrieb eingerichtet.
                           A, A¹ bezeichnen zwei Luftpumpen mit gut
                              geliderten Kolben zum Ansaugen und Comprimiren der Luft. Die doppelten
                              Verbindungsröhren B und B¹, mit Ventilen in den kugelförmig erweiterten Theilen versehen,
                              vermitteln die abwechselnde Verdünnung und Verdichtung der Luft in den beiden
                              Recipienten R und R¹,
                              welche auf dem Boden des Wasserreservoirs aufgestellt werden.
                           Zur Erreichung dieses Zweckes sind die beiden Röhren mit einem
                              Kreisschieber-Ventil C verbunden, welches aus
                              zwei äußeren fixen und einer dazwischen befindlichen, um eine verticale Achse
                              drehbaren Scheibe zusammengesetzt ist. Diese ist mehrfach durchbohrt und verbindet
                              abwechselnd die Röhren E, E¹ mit jenen B, B¹. Das Stirnrad D
                              mit einem radial
                              vorstehenden Daumen c₁, bewirkt dabei durch
                              Anstoßen dieses Daumens an die Arme c die richtige
                              Stellung des Schiebers C.
                           Die Wirkung der Pumpe ist nun folgende: Wenn der Kolben in dem Pumpencylinder A aufsteigt, so verdünnt er die Luft in dem Recipienten
                              R¹. In Folge dessen öffnet sich das
                              Klappenventil am Boden und Wasser dringt ein. Durch die entgegengesetzte Bewegung
                              des Kolbens wird das Wasser durch das bis nahe zum Boden reichende Rohr und das
                              Druckventil F' in das Steigrohr G befördert.
                           Dieses Spiel findet abwechselnd in beiden Recipienten statt.
                           
                              J.
                                 Z.
                              
                           
                        
                     
                  
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