| Titel: | W. Northcott's Support zum Abdrehen unrunder Arbeitsstücke. | 
| Fundstelle: | Band 193, Jahrgang 1869, Nr. LXXII., S. 276 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXII.
                        W. Northcott's Support
                           zum Abdrehen unrunder Arbeitsstücke.
                        Nach dem Mechanics'
                                 Magazine, April 1869, S. 315; Engineering, Mai
                              1869, S. 331 und Practical Mechanics' Journal, Juni 1869, S.
                              51.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Northcott's Support zum Abdrehen unrunder
                           Arbeitsstücke.
                        
                     
                        
                           In Fig. 17,
                              ein Schnitt durch den Drehbanksupport, bezeichnet A den
                              Querschnitt der Drehbankspindel, B, B die
                              Drehbankwangen, C die Grundplatte des Supportes, welcher
                              durch die Leitspindel E bewegt wird, endlich D den Supporthalter.
                           Dieser trägt den oberen Schlitten mit dem rotirenden Stahl, welcher von einer, durch
                              den Hebel G in jeder Lage des Supportes gespannten
                              Schnur getrieben wird.
                           Die rückwärts gelagerte Welle F und die Leitspindel E werden von der Spindelachse aus durch ein
                              Wechselrädervorgelege betrieben; gewöhnlich haben F und
                              E eine gleiche Geschwindigkeit.
                           Die Querbewegung des unteren Supportschlittens, d. i. jene senkrecht auf die
                              Spindelrichtung, erfolgt von der Scheibe H aus, entweder
                              von der Hand durch eine vorn aufzusetzende Kurbel, oder selbstthätig und dann von
                              dem auf der Welle F befindlichen Wurm, im Eingriff mit
                              dem Schraubenrad I, welches auf der genannten
                              Schraubenspindel H jedoch so verschoben, d.h.
                              losgekuppelt werden kann, daß die Bewegungsübertragung keine Drehung desselben
                              hervorruft.
                           
                           Das verlängerte Ende der Schraubenspindel H ist in einem
                              Querhaupt K gelagert, welches in beiderseits
                              befindlichen Führungen L gleiten kann.
                           Auf der Welle F sitzt ein kleines Kegelrad mit
                              Feder- und Nuthverbindung, so daß es ohne die Drehung zu unterbrechen mit der
                              Supportplatte C verschoben werden kann. Dieses Rad steht
                              im Eingriff mit einem ähnlichen, an einer kurzen verticalen Spindel 8 steckend,
                              dessen Lager an dem Support angegossen ist. An dem unteren Ende sitzt ein
                              Wechselrad, welches die Bewegung durch mehrere andere Rädchen, die in dem Arm (der
                              Tasche) M gelagert sind, auf die längere Spindel S₁ überträgt; auch das Lager von S₁ ist mit dem Support in Einem.
                           Das obere Ende dieser Spindel trägt eine Scheibe, mit welcher eine zweite verbunden
                              ist. Die Befestigung erfolgt durch zwei mit Tförmigen
                              Köpfen versehene Bolzen, welche durch Löcher der unteren Scheibe hindurchgehen und
                              in eine schwalbenschwanzförmige Kreisnuth der oberen eingreifen. Der Rand dieser
                              Scheibe N ist mit einer Theilung versehen, zu welcher
                              der Zeiger der unteren Scheibe gehört und eine bestimmte gegenseitige Verstellung
                              zuläßt.
                           In der oberen Scheibe N befindet sich eine Anzahl
                              Schraubenlöcher, um verschiedene Platten, resp. Lehren zu befestigen, nach welchen
                              das Arbeitsstück abgedreht werden soll.
                           Das gleitende Querhaupt K trägt unterhalb des Lagers der
                              Schraubenspindel H eine von der Form der Copirplatte
                              abhängige Frictionsrolle o, welche durch eine vorn am
                              Support angeknüpfte und belastete Schnur stets gegen die Lehre oder Copirplatte
                              angepreßt wird. In diesem Falle dient die Schraubenspindel (wenn nicht gerade auch
                              conisch abgedreht werden soll) nur zur Uebertragung der hin- und hergehenden
                              Bewegung auf den Support, resp. den Drehstahl, weßhalb die Lagerung und Anordnung
                              dieser Schraubenspindel in der Supportplatte in einer entsprechenden, jedoch aus der
                              Zeichnung nicht zu entnehmenden Weise stattfindet.
                           Es ist klar, daß man durch eine geeignete Wahl der bei N
                              zu befestigenden Lehren die verschiedensten Querschnittsformen abdrehen kann, welche
                              sowohl cylindrisch als auch conisch zulaufen können.
                           Zumeist machen die Copirplatte und das eingespannte Arbeitsstück gleichviel
                              Umdrehungen; auch kann durch entsprechende Wahl der Wechselräder bei M jene drei-, vier- und mehr Mal so
                              schnell sich bewegen als der zu drehende Gegenstand.
                           Auf diese Weise sind Herz- und Nuthscheiben, verschieden ausgebauchte
                              Kurbelstangen, Riemenscheiben (mit gewölbtem Kranz), Riffelwalzen für Spinnmaschinen, Handkurbeln,
                              Bolzen mit versenkten Köpfen, schraubenförmig gewundene Stäbe u. dergl. sehr leicht
                              und schnell und ein Stück gleich dem anderen herzustellen.
                           Es ist natürlich, daß durch eine einfache Aenderung der Support wie gewöhnlich zum
                              Runddrehen einzustellen ist und so dürfte die Anwendung desselben Kunstdrehern etc.
                              die Möglichkeit einer leichten und billigen Herstellung verschiedener Körperformen
                              bieten.
                           
                              J.
                                 Z.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
