| Titel: | S.Jordan's Werk über den gegenwärtigen Standpunkt der Roheisenfabrication in Frankreich und den anderen Ländern; Bericht von Lamy. | 
| Fundstelle: | Band 198, Jahrgang 1870, Nr. X., S. 38 | 
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                        X.
                        S.Jordan's Werk über den gegenwärtigen Standpunkt der
                           								Roheisenfabrication in Frankreich und den anderen Ländern; Bericht von Lamy.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 										d'Encouragement, Mai 1870, S. 275.
                        Jordan, über den gegenwärtigen Standpunkt der Roheisenfabrication
                           								in Frankreich und den anderen Ländern.
                        
                     
                        
                           Von S. Jordan, Professor der Metallurgie an der École centrale des arts et manufactures in Paris,
                              									erschien kürzlich ein Werk unter dem Titel:
                              									Revue de l'industrie du fer en 1867; première partie, Fabrication de la fonte.
                           Der Zweck des Verfassers bei Ausarbeitung dieses Werkes war, ein getreues Bild des
                              									gegenwärtigen Standpunktes der Eisenhüttenindustrie in Frankreich und im Auslande,
                              									in technischer sowohl als in statistischer Beziehung, zu liefern und namentlich die
                              									französischen Ingenieure und Eisenhüttendirectoren mit den verschiedenen
                              									Hülfsquellen in Bezug auf
                              									Rohstoffe, Apparate und Hüttenprocesse bekannt zu machen, welche ihren Concurrenten
                              									in allen Ländern zu Gebote stehen. Der Verf. hatte während der
                              									Welt-Ausstellung zu Paris i. J. 1867 Gelegenheit, seine auf mehreren Reisen
                              									in Frankreich und im Auslande begonnenen Studien zu vollenden; auch war er im
                              									Stande, die in seinem Besitze befindlichen Mittheilungen jeder Art durch persönliche
                              									Beziehungen zu der Mehrzahl der französischen Metallurgen und zu sehr vielen
                              									Hütten-Ingenieuren des Auslandes, mit denen er als Ingenieur und
                              									Eisenhüttendirector in Berührung gekommen war, bevor er seinen jetzigen Lehrstuhl
                              									annahm, zu vervollständigen.
                           Da bisher nur der erste, die Roheisenfabrication
                              									betreffende Theil seiner großen Arbeit veröffentlicht worden ist, so kann nur von
                              									diesem Theile hier die Rede seyn.
                           Zunächst bespricht der Verf. den Standpunkt der Eisenfabrication in Frankreich im Allgemeinen.
                           Im Jahre 1850 erzeugten die französischen Eisenhüttenwerke jährlich 500000 Tonnen
                              									Roheisen, von denen etwa 50 Procent mit Holzkohlen erblasen wurden. Die Einfuhr von
                              									fremden Erzen war zu jener Zeit sehr gering. Im Jahre 1866 war die
                              									Roheisenfabrication auf mehr als 1250000 Tonnen gestiegen, von denen nur 17 Procent
                              									mit vegetabilischem Brennmaterial dargestellt waren; an fremden Erzen waren 450000
                              									Tonnen eingeführt. Diese Einfuhr und die Verminderung der
                              									Holzkohlenroheisen-Fabrication stehen in engem Zusammenhang. Denn nur dadurch
                              									daß die Kohkshohöfen mit reichen, reinen, häufig manganhaltigen Erzen aus Algerien,
                              									Spanien und von Elba beschickt wurden, ward es möglich Roheisen zu erblasen, welches
                              									hinsichtlich seiner Qualität mit dem aus ärmeren und weniger reinen Erzen mit
                              									Holzkohlen erzeugten concurriren konnte. Auch war es nur mit Hülfe dieser
                              									mittelmeerischen Erze möglich, gewisse Roheisensorten darzustellen, welche sich aus
                              									andern Erzen nicht erblasen ließen, wie z.B. Eisen zur Fabrication von
                              									Bessemerstahl, sowie auch Spiegeleisen, dessen Erzeugung bis in den letzten Jahren
                              									ein Monopol Deutschlands war.
                           Eine fernere Thatsache von staatswirthschaftlicher Bedeutung, welche der Verf.
                              									hervorhebt, ist die sich vollziehende Concentration der Kohksroheisenwerke und die
                              									Wichtigkeit welche die siderurgischen Gruppen des Südostens, des Moseldepartements
                              									und des Nordens erlangen, während in früher blühenden Eisenhüttendistricten, wie die
                              									in der Franche-Comté, in den Alpendepartements, im Berry, im oberen
                              									Marnedepartement, zahlreiche Hohöfen zum Kaltlager kommen. Die in der Nähe der
                              									Steinkohlenbecken und im Bereiche der großen Verkehrsstraßen liegenden großen Eisenhüttenwerke steigern
                              									ihre Production bedeutend, um durch Vertheilung ihrer Generalkosten auf eine größere
                              									Tonnenzahl zu einem Selbstkostenpreis zu gelangen, welcher ihnen die Concurrenz des
                              									Auslandes, Englands, Belgiens und Preußens zu bekämpfen gestattet. Diese
                              									Productionszunahme geschieht auf Unkosten der kleineren Eisenhütten, denen zum
                              									größeren Theile billige Transportwege noch mangeln. Das einzige Rettungsmittel,
                              									welches denjenigen von diesen kleineren Werken, die noch nicht unterlegen sind,
                              									übrig bleibt, besteht in der Vervollständigung der Verkehrswege durch Landstraßen,
                              									Canäle und Eisenbahnen, verbunden mit einer progressiven Herabsetzung der
                              									Transportkosten auf denselben.
                           Nach diesen allgemeinen Betrachtungen wendet sich Jordan
                              									zu den Rohstoffen und geht dann auf die Einrichtungen der bedeutendsten
                              									französischen Roheisenhütten über, welche er nach der Beschaffenheit der von ihnen
                              									verhütteten Erze eintheilt. Er gibt eine detaillirte Beschreibung der in der Gruppe
                              									des Südostens gelegenen, hauptsächlich die reichen Erze der Mittelmeerküstenländer
                              									verschmelzenden Hütten Creuzot, Terre-Noire, Alais, Bességes,
                              									Saint-Louis; ferner der im Moseldepartement gelegenen Werke von Hayange,
                              									Moyeuvre, Ars, welche die oolithischen Erze der ausgedehnten und unerschöpflichen
                              									Lagerstätte verschmelzen, die sich von Longwy nach Pont-Saint-Vincent
                              									erstreckt; dann der Hütten der Nordgruppe, Anzin und Maubeuge; endlich der zur
                              									Gruppe des Centrums (mit den alten, jetzt größtentheils kalt liegenden
                              									Holzkohlenhohöfen des Berry und des Nivernais) gehörenden großen Kohksroheisenhütten
                              									von Montluçon, Commentry und Torteron.
                           Die Gruppen der Franche Comté und der Alpen besitzen nur wenige große
                              									Eisenhütten; die Champagne, welche in früheren Zeiten den größeren Theil von
                              									Frankreich mit Roheisen und Stabeisen versorgte, hat von ihrer Wichtigkeit viel
                              									verloren; die nordwestliche Gruppe besitzt ebenfalls nur wenige Hohofenhütten und
                              									von denselben geht jetzt eine nach der anderen ein. Dasselbe gilt für den Südwesten,
                              									wo nur in der Nähe der Aveyron-Steinkohlenbecken, zu Aubin und Decazeville,
                              									eine rege eisenhüttenmännische Thätigkeit sich entwickelt. Ueberall macht sich eine
                              									Concentrirung der Production und gleichzeitig eine Specialisirung der Producte
                              									geltend.
                           Der Verf. wendet sich nun zu den übrigen Roheisen producirenden Ländern.
                           Großbritannien, welches seit langer Zeit hauptsächlich
                              									bestrebt war, billig und viel zu produciren, ohne sich die Qualität des Productes
                              									sehr angelegen seyn zu lassen, ist zu der Erkenntniß gekommen, daß ihm Erze ersten
                              									Ranges zu Gebote stehen, nicht allein an verschiedenen Punkten seines eigenen Küstengebietes,
                              									sondern auch an den Küsten Spaniens und des Mittelmeeres, und betreibt ebenfalls die
                              									Erzeugung von Eisen vorzüglicher Qualität. Dieser Fortschritt wird durch die
                              									beispiellose Billigkeit seiner Transportmittel sehr begünstigt, so daß z.B. im
                              									sogen. „Seedistricte“ oder „Seelande“
                              									Das Land westlich vom Edenflusse und südlich von Carlisle, Cumberland und
                                    											North-Lancashire, berühmt durch den Rotheisenstein von Whitehaven und
                                    											Ulverstone, eines der wichtigsten Eisensteinvorkommnisse in ganz
                                    											England.h. gewaltige Hohofenhütten entstehen konnten, welche mit
                              									Kohks von der entgegengesetzten Küste Englands, aus der Gegend von Newcastle,
                              									betrieben werden.
                           Jordan beschreibt die wichtigsten unter den englischen
                              									Roheisenhütten und weist nach, daß dieselben bezüglich der
                              									Brennstoff-Oekonomie den französischen Hütten täglich näher kommen. Im
                              									Clevelanddistricte haben die Werksbesitzer in dieser Hinsicht ihre französischen
                              									Wetteiferer im Moselbezirke, welche ähnliche Erze verschmelzen, sogar übertroffen.
                              									Unter den zur Erreichung dieses Zieles angewandten Mitteln hebt Jordan besonders die Benutzung von stark erhitztem
                              									Gebläsewinde und die beträchtliche Vergrößerung der Capacität und Höhe der Hohöfen
                              									hervor.
                           Schweden, dessen Producte seit 1867 auf dem französischen
                              									Markte erfolgreich mit den Erzeugnissen der Franche Comté und des Berry
                              									concurriren, hat eine von der englischen ganz verschiedene Eisenindustrie. Zunächst
                              									werden alle schwedischen Hohöfen mit Holzkohlen betrieben; dann liegen die einzelnen
                              									Werke, anstatt wie in Großbritannien concentrirt und bedeutend zu seyn, zerstreut
                              									und sind verhältnißmäßig nur klein. Die Besitzer und Mitbesitzer der einzelnen
                              									Gewerken betreiben gleichzeitig Landwirthschaft. Größtentheils werden diese Hohöfen
                              									gegen Ende April ausgeblasen, damit die Gewerken beim Weggange des Schnee's ihre
                              									ländlichen Arbeiten sofort beginnen können. Der Transport ist leicht und billig; man
                              									benutzt dazu meist den Winter und Schlitten; der weiteste Transport findet zu Wasser
                              									statt, mittelst der zahlreichen Flüsse und der tief in die Küste der scandinavischen
                              									Halbinsel einschneidenden Fjorde.
                           Ueber das schwedische Eisenhüttenwesen, dessen eigenthümliche Fabricationsprocesse
                              									und dessen chemischen Theil, theilt Jordan vollständige,
                              									noch nicht veröffentlichte Details mit. Die bisher erreichte Brennmaterialersparniß
                              									ergibt sich genügend aus den folgenden Zahlen:
                           Mit ihrem reichen Magneteisenstein sind die Schweden im Stande, 1000 Kilogr. Roheisen
                              									mit einem Verbrauche von 5 Kubikmeter Holzkohle zu erzeugen, welche etwa 725 Kilogr.
                              									wiegen und höchstens 6 Frcs. per Kubikmeter Kosten In der
                              									Franche-Comté sind zur Production von 1000 Kilgr. Roheisen ebenfalls
                              									ungefähr 5 Kubikmeter Holzkohle erforderlich; diese wiegen aber 1050 bis 1100
                              									Kilogr. und kosten 15 bis 16 Frcs. per Kubikmeter.
                           Preußen, namentlich die Provinz Westphalen, hat
                              									hinsichtlich der Fabrication von Stahl und stahlartigem Roheisen eine bedeutende
                              									Wichtigkeit erlangt. Der Reichthum und die Mannichfaltigkeit der Lagerstätten von
                              									Spatheisenstein und braunem, manganhaltigem Hämatit des früheren Herzogthums Nassau
                              									und des rheinisch-westphälischen Gebirges ermöglichen den, mit den
                              									Steinkohlenschätzen der mächtigen Becken der Ruhr und der Saar betriebenen Hohöfen
                              									die Fabrication eines Roheisens von ausnahmsweiser Güte, welches vor der Verhüttung
                              									der in Algerien und dem spanischen Küstengebiete gewonnenen reichen und reinen Erze
                              									auf den Hütten des Midi, seines Gleichen nicht hatte.
                           Die preußischen Eisenhüttenleute sind in ihrer Kunst sehr weit und die französischen
                              									Hüttenbesitzer sollten daher, wie bereits Viele gethan haben, die preußischen
                              									Hohöfen, Walzwerke und Stahlhütten an Ort und Stelle studiren.
                           Oesterreich besitzt in Steiermark und Kärnthen mehrere für
                              									die Fabrication von stahlartigem Holzkohlenroheisen sehr wichtige Hüttenwerke.
                              									Namentlich ist die Hütte von Lölling als diejenige
                              									bekannt, welche unter allen Eisenhüttenwerken der ganzen Erde ihr Roheisen mit dem
                              									geringsten Brennmaterialaufwand producirt – zur Darstellung von 1000 Kilogr.
                              									halbirten Roheisen verbraucht sie 570 Kilogr. Holzkohle.
                           Rußland besitzt im Ural eine ziemlich bedeutende Anzahl
                              									von Eisenhütten welche Holzkohlenroheisen liefern. Die einzige Eigenthümlichkeit,
                              									welche diese Hütten darbieten, ist die im Verhältniß zu den französischen Werken
                              									sehr bedeutende Tagesproduction, welche durch die bedeutenden Hohofendimensionen und
                              									die Reichhaltigkeit der verhütteten Erze ermöglicht wird.
                           Es werden dann Sachsen, Bayern, Württemberg, Baden, die
                              										Schweiz, Luxemburg und Belgien vom Verfasser besprochen.
                           Belgien ist in Folge seines mächtigen Kohlenbeckens und der ausgedehnten
                              									Eisensteinlagerstätten des benachbarten Großherzogthums Luxemburg vollständig in der
                              									Lage, ordinäres Stabeisen, Blech und Schienen zu billigen Preisen zu produciren;
                              									hinsichtlich der Erzeugung von Stahl ist es aber weniger begünstigt, da die Erze der
                              									dortigen Kreide-, Jura- und Steinkohlenformation hauptsächlich in mehr
                              									oder weniger phosphorhaltigen Brauneisensteinen bestehen und nur zum geringen Theil
                              									manganhaltig sind.
                           
                           Italien und Spanien – namentlich das letztere
                              									– besitzen bedeutende Mineralschätze, welche bis jetzt noch nicht viel
                              									benutzt worden sind. Dasselbe ist der Fall mit Griechenland und der Türkei.
                           Nach diesen Betrachtungen über die Eisenindustrie von Europa gibt Jordan eine kurze Uebersicht über die verschiedenen englischen, spanischen und portugiesischen Colonien, sowie die unabhängigen Länder Asiens und Afrika's, welche in
                              									industrieller Beziehung nur wenig gekannt sind, und geht dann zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika über.
                           Dieser große Staatenbund ist wahrscheinlich der an Eisensteinlagerstätten reichste
                              									Theil der Erde und diese Lagerstätten sind ebenso ausgezeichnet hinsichtlich ihrer
                              									Mächtigkeit, als hinsichtlich ihrer Qualität. Bei der eigenthümlichen geographischen
                              									Vertheilung dieser Eisenlager und dem Vorkommen zahlreicher Steinkohlen- und
                              									Anthracitbecken ist die amerikanische Eisenhüttenindustrie ohne Zweifel dazu
                              									berufen, auf den Ausfuhrmärkten die erste Rolle zu spielen, sobald in Folge einer
                              									genügenden Zunahme der Bevölkerung Menschenkräfte billiger werden. Die
                              									Roheisenerzeugung der großen Republik übersteigt jetzt schon diejenige Frankreichs.
                              									In dem die Vereinigten Staaten umgebenden gewaltigen Gürtel von Eisensteinlagern
                              									finden sich Erze jeder Art und neben denselben, manchmal mit ihnen gemengt, treten
                              									so ausgedehnte Lagerstätten von mineralischem Brennmaterial auf, daß dieselben, wie
                              										Hewitt, einer der bekanntesten unter den
                              									transatlantischen Eisenhüttenleuten, bemerkt, den Brennstoff für künftige
                              									Jahrhunderte zu liefern im Stande sind und daß in Folge davon die Welt in Bezug auf
                              									Kohlenversorgung beruhigt seyn darf. Diese große Mannichfaltigkeit der Erze und der
                              									Brennmaterialien gestattet natürlich die Fabrication von sämmtlichen bekannten
                              									Roheisensorten: von Anthracitroheisen, von Steinkohlen-, Kohks- und
                              									selbst von Holzkohlenroheisen und zwar sowohl aus Kohleneisenstein, als auch aus
                              									Magneteisenstein, und auch aus braunem manganhaltigen Hämatit.
                           Jordan gibt interessante Details über den, von den
                              									kleineren Waleser Oefen so sehr abweichenden pennsylvanischen Anthracithohofen. In
                              									Pennsylvanien erbläst bei den riesigen Gebläsemaschinen ein Hohofen binnen 24
                              									Stunden bis zu 40 Tonnen Anthracitroheisen, während man in Wales nur mit
                              									Schwierigkeit 10 bis 12 Tonnen in der gleichen Zeit producirt.
                           Außer den Vereinigten Staaten kommen in der neuen Welt nur noch wenige
                              									eisenproducirende Länder in Betracht.
                           Südamerika und Mexico, welche
                              									wir in dieser Hinsicht ganz ungenügend kennen, besitzen nur einige wenige Hütten. Canada ist reich an magnetischen Eisenerzen, und
                              									Neu-Schottland besitzt die schönsten manganhaltigen Eisensteine, welche sich
                              									auf der letzten Welt-Ausstellung befanden. Dieses Land liefert daher auch ein
                              									Roheisen, welches von den englischen Stahlhüttenwerken sehr gesucht ist.
                           Der Verf. schließt den ersten Theil seines Werkes mit einer Zusammenstellung der seit
                              									den Welt-Ausstellungen von 1855 und 1862 eingeführten Verbesserungen an den
                              									Apparaten und in den Processen der Roheisenfabrication.
                           Unter den Verbesserungen an den Apparaten führt er
                              									auf:
                           a) Die billigere, leichtere und zweckentsprechendere
                              									Construction der Hohöfen. Man baut jetzt Hohöfen welche nach schottischem Typus als
                              									gußeiserne Säulen, anstatt wie früher in Form viereckiger massiver Thürme aus
                              									Mauerwerk construirt sind.
                           Bei Befolgung dieses Systemes (System Buttgenbach) läßt
                              									man sogar in den oberen Theilen das Rauhgemäuer ganz weg und führt den aus
                              									feuerfestem Material bestehenden Kernschacht in seiner ganzen Höhe freistehend
                              									auf.
                           b) Verschiedene neue Systeme zum Auffangen der Gichtgase;
                              									die mit der Benutzung dieser Gase verbundenen Vortheile sind allgemein
                              									anerkannt.
                           c) Die zur Erhitzung der Gebläseluft auf hohe
                              									Temperaturen bestimmten Apparate.
                           d) Die große Mächtigkeit welche man heutzutage den
                              									Gebläsemaschinen gibt.
                           Unter den Verbesserungen in den Verfahrungsarten führt Jordan auf:
                           1) Das chemische Studium der Erze, Zuschläge, Brennmaterialien und Roheisensorten,
                              									welches zur Darstellung von Roheisensorten für besondere Zwecke geführt hat.Jordan, über die hüttenmännische Darstellung von
                                    											Roheisensorten, welche sich für bestimmte Zwecke besonders eignen, im
                                    											polytechn. Journal Bd. CXCV S. 250
                                    											(erstes Februarheft 1870).
                           2) Verschiedene Methoden zur Verwendung der Frischschlacken für die Beschickung der
                              									Hohöfen.
                           3) Das Rösten gewisser Erze und das Zubrennen des Zuschlagkalkes mittelst der
                              									Hohofengase in Schweden, Kärnthen und Steiermark.
                           4) Die Zunahme der täglichen Production der Hohöfen. In England liefern mehrere
                              									dieser Apparate bei Dimensionen sehr gewöhnlicher Art binnen 24 Stunden bis zu 100
                              									Tonnen Roheisen.
                           
                           5) Die durch eine zweckmäßigere Zusammensetzung der Beschickung und eine (vermittelst
                              									der Ofengase bewerkstelligte) starke Erhitzung des Gebläsewindes erzielte Ersparung
                              									an Brennmaterial.
                           Zum Schlusse bemerkt der Verf., daß von den ungefähr 9810000 Tonnen Roheisen, welche
                              									im J. 1866 auf der ganzen Erde producirt worden sind, etwa die Hälfte, also 4592000
                              									Tonnen in England erzeugt wurden; Frankreich nimmt nach den Vereinigten Staaten erst
                              									den dritten Rang ein. England ist dem Anschein nach bestimmt, sein altes
                              									Uebergewicht im Eisenhandel bis zu dem Tage zu behalten wo ihm dasselbe von den
                              									Vereinigten Staaten streitig gemacht werden wird. Gegenwärtig schützt Amerika seine
                              									Eisenindustrie, um dieselbe zu heben und zu stärken, durch ziemlich hohe
                              									Eingangszölle.