| Titel: | Schermaschine mit Selbstausrückung. | 
| Fundstelle: | Band 198, Jahrgang 1870, Nr. LXXII., S. 294 | 
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                        LXXII.
                        Schermaschine mit Selbstausrückung.
                        Nach dem Engineer, September 1870, S.
                              								168.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Schermaschine mit Selbstausrückung.
                        
                     
                        
                           Seit der Einführung der Schermaschinen (Zettelmaschinen) mit
                              									Selbstabstellungsvorrichtung für Fadenbruch durch die bekannte Firma Howard und Bullough (Globe Works, Accrington) wurden bereits über 3000
                              									solcher Maschinen fabricirt, ein Beweis daß durch die Einführung der
                              									Selbstausrückung bei Schermaschinen einem Bedürfniß abgeholfen wurde.
                           Die diesem Abstellmechanismus noch anhaftenden Mängel scheinen durch die von Singleton erdachten Vereinfachungen gänzlich beseitigt
                              									und soll nachstehend die neue, selbstthätige Abstellvorrichtung mit Hülfe der Skizze
                              									in Figur 21
                              									beschrieben werden.
                           A bezeichnet den Stiftenhalter, B die oben hakenförmig gebogenen Sicherheitsstifte, welche im Falle eines
                              									eintretenden Fadenbruches herabfallen. Für jeden Faden ist ein solcher Stift B vorhanden.
                           Einige Zolle unterhalb der ausgespannten Kette befinden sich zwei Walzen C und D. Wenn ein Stift bei
                              									Fadenbruch herabfällt, so leiten denselben die unten geneigten Seitenwände E des Stiftenhalters A
                              									zwischen die Walzen C und D,
                              									welche sich continuirlich umdrehen, indem die eine Walze die andere durch Reibung
                              									mitnimmt.
                           Die Walze C ruht in beweglichen Lagern F, welche dem Druck des zwischen die Walzen gelangenden
                              									Stiftes sofort nachgeben und die Verschiebung auf den Arm G mittheilen. Dieser Arm bringt den federnden Ausrückhebel der
                              									Schermaschine aus seiner Ruhelage und der Riemen gelangt unmittelbar auf die
                              									Leerscheibe.
                           Der Herabgefallene und zwischen den Walzen C und D hindurchgegangene Stift fällt in den Behälter H und verbleibt vorerst daselbst.
                           Ist der gerissene Faden wieder angeknüpft, so wird die Maschine in Gang gebracht und
                              									ein frischer Stift B aufgesetzt.
                           Den Behälter H leert man von Zeit zu Zeit von den
                              									herabgefallenen Stiften, weßhalb die Arbeiterin eine entsprechende Zahl von diesen
                              									Sicherheitshäkchen im Vorrath erhält.
                           Aus obiger Beschreibung lassen sich nachstehende Vortheile der Schermaschine mit Singleton's Selbstausrückung erkennen:
                           1) Die Stifte abgerissener Fäden fallen ungehindert abwärts.
                           2) Die Ausrückwalzen (C und D) berühren sich so weit unterhalb der Stifte, daß ein Anhalten der Maschine
                              									durch Stifte schlaffer Kettenfäden nicht eintreten wird; nur wenn ein Fadenbruch
                              									thatsächlich stattfindet, fällt der Stift gänzlich herab.
                           3) Alle Stifte bleiben in der gewöhnlichen Arbeitsstellung oberhalb der Ausrückwalzen
                              									bis auf jene, welche den gerissenen Fäden angehören; dieselben kommen für den
                              									Augenblick – nach erfolgter Ausrückung – ganz außer Wirksamkeit.
                           Der gerissene Kettenfaden wird angeknüpft, und dann die Maschine unverzüglich in Gang
                              									gebracht, ohne daß einer der bereits herabgefallenen Stifte hierbei noch hinderlich
                              									seyn kann.
                           4) Ist die Schermaschine neuerdings im Gange, so wird ein frischer Stift auf den
                              									wieder angeknüpften Faden gesetzt, durch welche Operationen nun die mindeste Zeit
                              									beim Scheren aufgewendet wird.
                           5) Alle sonstigen, früher verwendeten Theile des Ausrückmechanismus entfallen
                              									gänzlich. Es ist demnach die oben beschriebene, sehr einfache Anordnung leichter in
                              									Ordnung zu erhalten.
                           
                        
                     
                  
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