| Titel: | Dampfhammer zum Pochen von Erz. | 
| Fundstelle: | Band 200, Jahrgang 1871, Nr. XLIX., S. 177 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XLIX.
                        Dampfhammer zum Pochen von
                           								Erz.
                        Nach dem Engineer,
                              									Januar 1871, S. 4.
                        Mit Abbildungen auf Tab. V.
                        Dampfhammer zum Pochen von Erz.
                        
                     
                        
                           Die Firma Chatwood, Sturgeon und Comp. in Bolton (Britannia Ironworks) hat den in Fig. 1 bis 4
                              									dargestellten Dampfhammer zum Pochen von Erzen construirt und
                              									sich kürzlich patentiren lassen, bei welchem nach Condié'schem Princip der
                              									Cylinder beweglich ist und das Fallgewicht bildet. Der Amboß ist
                              									von einem geschlossenen Kasten umgeben, dessen Umfang mit
                              									Siebrosten versehen ist, um das gepochte Erz mittelst
                              									zugeleiteten Wassers auswaschen zu können. Diese Roste liegen
                              									ein wenig über der Amboßbahn, um nicht durch den Schlag des
                              									Hammers auseinander gerissen zu werden.
                           Nach beendigtem Schlag und darauf folgendem Rückgang des
                              									Hammerklotzes wird in den Rostcylinder so viel Erz neuerdings
                              									zugeleitet, als durch den nächsten Schlag verkleinert werden
                              									kann. Das Erz wird durch die in Figur
                                 										3 abgebrochen gezeichnete Rinne zugeleitet und zwar in
                              									der Art, daß es sich gleichmäßig auf der Amboßbahn oder dem
                              									darüber befindlichen Erzklein ausbreitet. Die Mündung der
                              									Zuführungsrinne wird durch den Hammerkopf selbst geschlossen und
                              									geöffnet. Der Hammerkopf ist rund und frei drehbar, damit die
                              									Abnutzung der Bahn möglichst gleichmäßig stattfindet.
                           Die in Anwesenheit der Cornwall
                                 										Polytechnical Society veranstalteten Versuche mit einem
                              									solchen Erzpochdampfhammer, welcher auf den Werken Goonbarraw
                              									bei Bodmin errichtet ist, erzielten trotz der nicht ganz
                              									zweckmäßigen Kesselanlage ganz zufriedenstellende Resultate. Das
                              									Fallgewicht betrug 15 Centner, der Hub 16 Zoll, die Hammerbahn
                              									200 Quadratzoll und die Fläche der Rostplatten 240 Quadratzoll.
                              									Für Abnutzung der Hammer- und der Amboßbahn sind etwa 4
                              									Zoll gerechnet, d.h. zum Auswechseln eingerichtet. Der Hammer
                              									gab 150 Schläge pro Minute bei 50
                              									Pfund Dampfdruck. In 36 Minuten wurden 20 Tonnen Erz
                              									verkleinert, eine Leistung welche in gleicher Zeit 40
                              									Pochstempel gewöhnlicher Construction verrichten.
                           Die erste Idee zu dieser Maschine gab Capitän Polglaze, einer der Miteigenthümer
                              									des oben genannten Werkes. Die Construction des Dampfhammers ist
                              									sonst die bekannte. Figur
                                 										1 zeigt die verticale Ansicht; Figur
                                 										2 einen vergrößerten Schnitt durch den hohlen Kolben
                              									und die Ventilanordnung; Figur
                                 										3 und 4
                              									stellen den Rostcylinder zur Aufnahme des Erzes im
                              									Verticalschnitt und Grundriß dar.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
