| Titel: | Die chemischen Vorgänge beim Puddeln im Danks'schen rotirenden Ofen; von G. J. Snelus, Adjunct der königl. Bergschule in London. | 
| Fundstelle: | Band 204, Jahrgang 1872, Nr. LVI., S. 216 | 
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                        LVI.
                        Die chemischen Vorgänge beim Puddeln im Danks'schen rotirenden Ofen; von G. J. Snelus, Adjunct der königl. Bergschule in
                           								London.
                        Aus dem Berggeist, 1872, Nr. 30 und 31.
                        Snelus, über die chemischen Vorgänge beim Puddeln im Danks'schen
                           								rotirenden Ofen.
                        
                     
                        
                           Früher haben wir (im polytechn. Journal Bd. CCIII
                                 										S. 277, zweites Februarheft 1872) den rotirenden Puddelofen von S. Danks nach beigegebenen Abbildungen beschrieben und den
                              									Bericht mitgetheilt, welchen die englische Special-Commission über das Danks'sche mechanische Puddelverfahren dem
                              									Puddel-Comité des Iron and Steel Institute of
                                 										Great Britain am 12. Januar d. J. erstattet hat.
                           Der Generalversammlung des Iron and Steel Institute vom
                              									20. März d. J. wurde der Ergänzungsbericht des Hrn. G. J. Snelus vorgelegt, welcher den chemischen Theil
                              									der von der Delegation des Puddel-Comité's auf den Cincinnati Railway Iron Works über den Danks'schen mechanischen Puddelproceß geführten
                              									Untersuchungen enthält;Veröffentlicht in Engineering, März und April S.
                                    											191, 223 und 239; im Engineer) März und April S.
                                    											228, 245 und 263. nachstehend folgt eine Uebersicht seines wesentlichen Inhaltes, wenn auch
                              										nicht ganz in
                              									derselben Reihenfolge, wie Hr. Snelus die einzelnen
                              									Gegenstände behandelt hat.
                           Ofenfutter und Materialien dazu. – Es ist bekannt,
                              									daß das mechanische Puddeln in rotirenden Oefen schon früher eine befriedigende
                              									Lösung gefunden haben würde, wenn es gelungen wäre, ein Ofenfutter zu construiren,
                              									welches gegen die Abreibung durch das bewegte Eisen
                              									hinreichend Widerstand zu leisten vermochte und die Eigenschaft besaß, falls dennoch
                              									Stücke davon mechanisch in die Luppe eingehüllt wurden, was unvermeidlich ist, flüssig zu werden, so daß es mit der übrigen
                              									Puddelschlacke beim Zängen entfernt werden konnte. Diese Aufgabe hat (wie aus der
                              									oben citirten früheren Mittheilung in diesem Journal bekannt ist) Hr. Danks erfolgreich gelöst, indem er den rotirenden
                              									Ofentheil zuerst mit einem unteren Futter, dem Initial,
                              									bestehend aus gepochtem möglichst kieselfreien Eisenerz und Kalkmilch, wie mit
                              									Mörtel, dick überzog und bei gelindem Feuer langsam trocknete. Die Masse wird dabei
                              									vollkommen feuerfest und bekommt eine hinreichende Cohäsion, um das obere Futter,
                              									den Fix, darauf aufschmelzen zu können, ohne dabei los
                              									zu bröckeln oder selbst zu schmelzen. Das für den Initial benutzte Erz darf kein chemisch gebundenes Wasser enthalten, weil
                              									dieses erst in höherer Temperatur entweicht und dann Sprünge verursacht. Auf den
                              									abgetrockneten unteren Herd wird nun eine Quantität irgend eines kieselfreien Erzes
                              									aufgeschmolzen, wobei es nicht darauf ankommt, daß es kein chemisch gebundenes
                              									Wasser enthält, da dieses leicht ohne Schaden ausgetrieben wird. Durch langsame
                              									Umdrehung des Apparates erhält die ganze Oberfläche eine gleichmäßige Glasur, und in
                              									das Bad geschmolzener Oxyde werden dann kalte Stücke eines reinen, möglichst festen
                              									Eisenerzes, wie das Mountain-ore, ein fester
                              									Rotheisenstein vom Iron Mountain in Missouri,
                              									hineingeworfen, welche das umgebende Bad zum Erstarren bringen und mit den Spitzen
                              									selbst hervorragen. Das Aufschmelzen des Fix geschieht
                              									so abtheilungsweise, bis der ganze Herd damit versehen ist. Hierfür sind besonders
                              									Magneteisenstein, Eisenglanz und Titaneisenstein oder Ilmenit anwendbar; wenn man
                              									aber nicht über diese Materialien verfügt, kann man dazu auch Eisenschrott nehmen
                              									oder sogar Puddelluppen, die ja nicht verloren gehen, oder endlich geröstete,
                              									Oxyduloxyd enthaltende Puddelschlacke, sogenannten bulldog, die entweder durch Erhitzen bei Luftzutritt absichtlich
                              									dargestellt wird oder sich auch von selbst erzeugt in solchen Schweißöfen, in denen
                              									man einen Herd aus Puddelschlacke anwendet, den man noch mit Hammerschlacke oder
                              									anderen Oxyden füttert. Danks wendet Schrott nur zu
                              									diesem Zwecke an. Das Material, welches die englische Commission nach Amerika
                              									mitnahm, war Lancashire
                              									Hämatit oder Rotheisenstein, Blue Billy
                              									Pottery-Erz, Bilbao-, Lissabon- und Marbella-Erz, und
                              									Ilmenit.
                           Der Ilmenit oder Titaneisenstein kommt von Egersund in Norwegen und enthält circa 40 Proc. Eisen und 25 Proc. Titansäure; er ist
                              									sehr feuerbeständig, aber springt in der Hitze leicht in Stücke. Die Titansäure
                              									(TiO²) vertritt die Stelle der Kieselerde und geht vollständig in die
                              									Schlacke, wird aber nicht zu Metall reducirt, daher die
                              									nicht unbeträchtliche Menge von TiO², welche sich in den Luppenstäben
                              									nachweisen ließ, nur von Schlacke herstammen konnte, die
                              									mechanisch in Streifen und Lamellen eingeschlossen war. Durch den Zufall, daß im
                              									Versuchsofen Nr. 4 von Anfang an auf einem Fix von
                              									Ilmenit gepuddelt wurde und somit TiO² in alle Luppen überging, hat man
                              									Fingerzeige erhalten, welche für die Erklärung der chemischen Vorgänge wichtig
                              									geworden sind.
                           Blue Billy heißen die Rückstände der kupferhaltigen
                              									Schwefelkiese, welche meist aus Spanien stammend, in Nordengland zur Darstellung von
                              									Schwefelsäure abgeröstet werden. Um das Kupfer derselben zu gewinnen, werden sie
                              									zerkleinert, mit Kochsalz geröstet, um Kupferchlorid zu bilden, und mit Wasser und
                              									sehr verdünnter Salzsäure ausgelaugt. Hierdurch wird ihnen Kupfer und Schwefel
                              									soweit entzogen, daß sie als ein sehr reiches Eisenerz betrachtet werden können und
                              									auch vielfach in den Puddelöfen zum Futtern des Herdes Verwendung finden. Dieses
                              									Material ließ sich sehr gut zum Schmelzen des Fix
                              									gebrauchen; es enthält:
                           
                              
                                 Fe²O³
                                 Pb
                                 Cu
                                 S
                                 Natron
                                 Unlösliches
                                 
                              
                                 94,60
                                 0,75
                                 0,30
                                 0,32
                                 0,10
                                 4,02
                                 
                              
                           Pottery-Erz ist gerösteter Thoneisenstein der
                              									Steinkohlenformation im Districte der potteries
                              									(Töpfereien) in Staffordshire; es ließ sich wohl zum Schmelzen wie das vorige
                              									verwenden, doch gab es wegen der vielen erdigen Bestandtheile eine zähe
                              									Puddelschlacke, welche leicht in der Luppe zurück blieb.
                           Bilbao-Erz ist ein rother, sehr reiner Brauneisenstein der Kreideformation in den baskischen
                              									Provinzen, welcher gegenwärtig massenhaft in England eingeführt wird. Es ist ein
                              									eigenthümliches, rothes Hydrat, dem Turgit entsprechend,
                              									und mit nur halb so viel Hydratwasser wie der gewöhnliche Brauneisenstein. Es ist
                              									nach der Formel 2Fe²O³ + H²O zusammengesetzt und besteht
                              									aus:
                           
                              
                                 FeO
                                 Fe²O³
                                 Al²O³
                                 Mn³O⁴
                                 MgO
                                 SiO²
                                 P²O⁵
                                 H²O
                                 
                              
                                 4,00
                                 80,28
                                 2,66
                                 1,15
                                 1,26
                                 5,00
                                 0,04
                                 5,62.
                                 
                              
                           
                           Marbella-Erz. Dieses ist ein zäher, compacter
                              									Magneteisenstein aus Portugal und sehr geeignet zum Futtern in Stücken, beinahe eben
                              									so sehr wie das Mountain-Erz; doch ohne Zweifel
                              									würde es sich auch zum Einschmelzen anwenden lassen. Seine Zusammensetzung ist:
                           
                              
                                 FeO
                                 Fe²O³
                                 Al²O³
                                 CaO
                                 MgO
                                 SiO²
                                 Wasser
                                 
                              
                                 22,21
                                 63,50
                                 0,83
                                 1,98
                                 1,41
                                 7,78
                                 2,00.
                                 
                              
                           Lissabon-Erz ist ein Gemenge von Braun- und
                              									Magneteisenstein und wurde mitgenommen, weil man in der Abwesenheit der Kieselerde
                              									eine Hauptbedingung für Futterungsmaterial zu sehen glaubte. Doch die Menge
                              									Brauneisenstein machte es leichter zerstörbar, als das vorige, wenn in Stücken zum
                              										Fix verwendet; es ist aber sehr brauchbar zum
                              									Einschmelzen und besteht aus:
                           
                              
                                 FeO
                                 Fe²O³
                                 Al²O³
                                 Mn³O⁴
                                 MgO
                                 SiO²
                                 P²O⁵
                                 H²O
                                 
                              
                                 4,00
                                 80,28
                                 2,66
                                 1,15
                                 1,26
                                 5,00
                                 0,04
                                 5,62.
                                 
                              
                           Iron Mountain-Erz. Dieses ist ein außerordentlich reiner und zäher Rotheisenstein,
                              									welcher in mächtigen Gängen im Porphyr vorkommt, und den berühmten 200 Fuß hohen
                              									Eisenberg in Missouri bildet. Der Hauptgang streicht Q-W, hat 40 Fuß
                              									Mächtigkeit und wird bis zu 150 Fuß Tiefe abgebaut, wobei er über 600 Tonnen täglich
                              									liefert. Auf dem Mississippi in St. Louis wird er für 5 1/2 Dollars per Tonne geliefert. Aehnliche Gänge, parallel
                              									streichend, setzen einige Miles davon im Pilot Knob auf; doch ist ihr Erz
                              									schieferiger und weniger geschätzt. In Chattanooga kostet das Erz 11 1/2 Dollars und
                              									wird doch noch mit Vortheil angewendet, und Danks hat
                              									ganz besonderes Glück gehabt, gleich auf ein für seinen Zweck so brauchbares Erz zu
                              									stoßen.
                           Arbeitsmethode. – Die Art der Feuerführung, wie
                              									sie Danks angenommen hat, ist ein wichtiger Theil des
                              									Processes und gibt dem Puddler die Möglichkeit, gerade dann die Hitze rasch zu
                              									steigern, wenn er sie nöthig hat, oder auch die Verbrennung fast ganz zu verhindern.
                              									Die Anwendung von Gebläsewind verursacht auch einen Ueberschuß an Druck im Ofen, so
                              									daß keine kalte Luft durch den offenen Spalt an der Feuerbrücke eindringen und auf
                              									das Eisen oxydirend wirken kann. Aus dem früher mitgetheilten Berichte ergibt sich,
                              									daß 30–50 Minuten aufgehen, um die Chargen von 600 Pfd. einzuschmelzen,
                              									während weniger als eine halbe Stunde zur Beendigung des übrigen Processes genügend
                              									ist; es ist also klar, daß der Ofen kein besonders guter Apparat zum Schmelzen ist
                              									und gerade in dieser ersten Periode viel Kohlen verbraucht, daher es zweckmäßiger
                              									wäre, das Schmelzen im Kupolofen zu besorgen oder das geschmolzene Eisen direct vom
                              									Hohofen zu beziehen. Snelus
                              									 würde einer Einrichtung
                              									den Vorzug geben, bei welcher der Hohofen mit mehreren Puddelöfen combinirt wäre,
                              									weil alsdann alles Brennmaterial welches zum Umschmelzen erforderlich ist, gespart
                              									würde. Dem können wir aber nicht beipflichten, da der Hohofenbetrieb durch eine
                              									solche Einrichtung zu sehr genirt und man immer nur auf das Verpuddeln des gerade
                              									aus dem Ofen kommenden Eisens angewiesen seyn würde. Bedenkt man aber, wie
                              									verschieden die Beschaffenheit desselben zu verschiedenen Zeiten seyn kann, so wird
                              									man dem unabhängigeren Verfahren mit einem Kupolofen den
                              									Vorzug geben müssen, zumal es gestattet, verschiedene Eisensorten zu gattiren. Das
                              									Besetzen der Puddelöfen mit geschmolzenem Eisen könnte leicht mit einer
                              									transportablen Gießpfanne geschehen und um genau zu wissen, wie viel Eisen jedesmal
                              									ausgeflossen ist, könnte man an derselben leicht eine Einrichtung zum Wiegen
                              									anbringen. Was den Verlauf des Puddelprocesses angeht, so ist Snelus der Ansicht, daß die Oxydation des Eisens und der ihm beigemengten
                              									Körper nur indirect durch den Einfluß der Oxyde des Ofenfutters erfolge, während bei dem
                              									gewöhnlichen Puddelofen dieselbe zum großen Theile der Einwirkung der in den Ofen
                              									gelangenden unverbrannten Luft zuzuschreiben sey. Auch
                              									diese Meinung können wir nicht theilen, indem in jedem Falle noch unverbrannte Luft
                              									von dem Gebläsewind der Feuerung in den Ofen gelangt und direct oxydirend wirkt, was schlagend durch die nachstehenden Analysen von
                              										weißem Roheisen bewiesen wird, welches schon beim
                              									Einschmelzen den größten Theil seines Kohlenstoffes verloren hat, was nur durch
                              									Einwirkung der Luft geschehen seyn kann, daher in dieser Beziehung kein wesentlicher
                              									Unterschied zwischen dem Danks'schen und dem gewöhnlichen
                              									Puddelofen stattfindet. Allerdings ist der Luftzutritt aus den angeführten Gründen
                              									bei ersterem ein sehr viel beschränkterer.
                           Ein bedeutender Zuschlag von Puddelschlacke, Zängeschlacke und Walzsinter schien
                              									erforderlich. Die Zusammensetzung desselben war großen Schwankungen unterworfen,
                              									doch hielt eine Durchschnittsprobe:
                           
                              
                                 Fe
                                 P
                                 S
                                 SiO² und Unlösl.
                                 
                              
                                 59,5
                                 1,04
                                 0,20
                                 14,4
                                 
                              
                           Von dem Eisen befand sich ein kleiner Theil, etwa 1,40 Proc., im metallischen
                              									Zustande. Bei dem Puddeln wurden durchschnittlich 6 3/4 Ctr. Schlacke per Tonne zugeschlagen, was viel mehr ist, als sich bei
                              									dem Processe selbst erzeugen könnte, wobei höchstens 420 Pfund per Tonne fallen, während 785 Pfd. durchschnittlich
                              									erhalten wurden. Der Zweck dieses Zuschlages ist hauptsächlich, das Eisen gegen zu
                              									frühe Oxydation zu
                              									schützen, andererseits wirkt er aber selbst langsam oxydirend und gibt einen Theil
                              									seines Eisens an die Charge ab. Dieser Zuschlag ist aber keine Nothwendigkeit und
                              									kann selbst bei weißem Roheisen entbehrt werden, doch wird dann allerdings das
                              									Ofenfutter in viel stärkerem Grade aufgenommen.
                           Nach erfolgtem Einschmelzen wird der Wasserstrahl gegen den niedergehenden Theil des
                              									Ofenfutters gespritzt, wodurch ein Theil Schlacke erstarrt und mit unter das
                              									geschmolzene Eisen genommen wird, wobei gleichzeitig wie bei dem Parry'schen Dampf-Feinfeuer ein Theil des
                              									Schwefeleisens in der Schlacke zersetzt wird.
                           Verarbeitet man graues Eisen, so dauert dieser Feinproceß,
                              									den die englischen Puddler das Cementiren nennen, etwa 10 Minuten, während welcher
                              									Zeit das Eisen den größten Theil seines Siliciums durch Oxydation verliert, indem
                              									dieses sich verschlackt; ebenso verliert sich der Schwefel und Phosphor zum Theil,
                              									während der Graphit sich vollends auflöst und überhaupt kein Kohlenstoff oxydirt
                              									wird, ehe nicht das Silicium fast ganz beseitigt ist. Alsdann läßt man die Schlacke
                              									ablaufen und die Kochperiode beginnt in ganzer Stärke. Hierbei hat Snelus niemals die bekannten blauen Flammen aus dem Metallbade aufsteigen sehen und schließt daraus,
                              									daß der Kohlenstoff nicht erst zu Kohlenoxyd und dann mit blauer Flamme zu
                              									Kohlensäure verbrennt, sondern daß durch die energische Einwirkung des gebundenen
                              									Sauerstoffes im Ofenfutter sogleich Kohlensäure gebildet werde, was wohl sehr zu
                              									bezweifeln ist.
                           Wird dagegen weißes Roheisen verpuddelt, so dauert, wenn
                              									es wenig Silicium enthält, der Feinproceß nur sehr kurze
                              									Zeit und das Kochen tritt schon 2 Minuten nach erfolgtem Einschmelzen ein, weßhalb
                              									man auch bei dieser Art Eisen sehr wenig Schlacke anwendet. Anders verhält es sich
                              									bei siliciumreichem weißen Eisen, das zum Feinen auch mehr Zeit erfordert. In der
                              									Kochperiode bildet sich überhaupt wenig Schlacke, was beweist, daß das Silicium
                              									schon vorher fast vollständig eliminirt wurde.
                           Eisen-Analysen. – Die von Snelus ausgeführten Analysen von Eisen- und
                              									Schlackenproben aus den einzelnen Stadien des Processes bieten ein ganz besonderes
                              									Interesse.
                           Es ist bekannt, daß alles Schmiedeeisen mehr oder weniger Schlacke mechanisch
                              									eingemengt enthält, wovon man sich leicht überzeugen kann, wenn man ein Stück
                              									Schmiedeeisen abschleift, polirt und dann mit einer schwachen Säure anätzt, wobei
                              									sofort die schwarzen Schlackenflecken zum Vorschein kommen, welche bei packetirtem und gewalztem
                              									Eisen sich zu Linien, den Schweißnähten entsprechend, formiren. In dem früheren
                              									Berichte wurde mitgetheilt, daß die Danks'schen Luppen in
                              									Folge eines unvollkommenen Zängeapparates noch besonders schlackenreich ausfielen,
                              									daher es für die Untersuchung von Wichtigkeit war zu ermitteln, wie viel der
                              									gefundenen Substanzen, namentlich der verunreinigenden, der Schlacke und wie viel
                              									dem Eisen selbst zuzurechnen sey. Es wurde schon früher erwähnt, daß man im Ofen Nr.
                              									4 lange Zeit auf einem Fix von Titaneisenstein gepuddelt
                              									hatte, dessen TiO² gänzlich in die Schlacke geführt wurde. So gab die in den
                              									zu untersuchenden Eisenproben vorhandene Menge von TiO² ganz unerwarteten
                              									Aufschluß über das Vorhandenseyn von mehr oder weniger Schlacke in denselben und
                              									forderte zu genauerer Untersuchung auf.
                           Snelus hat sich viel Mühe gegeben, eine Methode
                              									aufzufinden um durch Auflösen das Eisen von der Schlacke
                              									zu trennen, doch gelang ihm dieses nicht, indem sich in sehr verdünnter
                              									Salpetersäure auch die Schlacke gleichzeitig auflöste. Freie Säuren werden zu diesem
                              									Zwecke auch nicht anwendbar seyn, wohl aber Lösungen von Metallsalzen, wie
                              									Kupferchlorid oder Zinkchlorid, ferner Chlorsilber, welche das metallische Eisen
                              									auflösen. Er sah sich daher zu einem mechanischen
                              									Trennungsverfahren genöthigt, indem er die Bohrspäne der Luppen und Luppenstäbe in
                              									einem Stahlmörser fein stieß und das Material durch ein Sieb von 80 Löchern auf den
                              									Zoll Länge durchsiebte, wobei die flach geschlagenen metallischen Theile darauf
                              									liegen blieben, während die spröden, gepulverten Schlackentheilchen hindurchfielen.
                              									Die so erhaltenen Substanzen wurden dann jede für sich auf Schwefel und Phosphor
                              									untersucht, doch stellte Snelus noch eine Controlprobe
                              									an, indem er etwa 5 Pfd. Eisen in einem Graphittiegel in einem Siemens'schen Gasschweißofen umschmolz, wobei natürlich die Schlacke sich
                              									von dem Eisen trennte, welches dann für sich untersucht werden konnte und Resultate
                              									gab, die der mechanischen Methode sehr nahe kamen.
                           
                        
                           I. Cleveland-Roheisen.
                           
                              
                                 
                                 Fe
                                 Graph.
                                 C
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 Mn
                                 TiO²
                                 
                              
                                 a.
                                 93,19
                                 1,38
                                 1,45
                                 1,24
                                 0,11
                                 1,49
                                 0,63
                                 –
                                 
                              
                                 b.
                                 95,0  
                                 –
                                 2,83
                                 0,82
                                 0,09
                                 0,91
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 c.
                                 96,46
                                 –
                                 2,8   
                                 0,20
                                 –
                                 0,58
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 d.
                                 98,08
                                 –
                                 1,17
                                 0,05
                                 –
                                 0,52
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 e.
                                 98,39
                                 –
                                 0,15
                                 0,98
                                 –
                                 0,45
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 f.
                                 97,13
                                 –
                                 0,15
                                 0,14
                                 0,04
                                 0,47
                                 0,14
                                 0,94
                                 
                              
                           
                           Von dem Vorstehenden ist a. das ursprüngliche Roheisen,
                              										b. dasselbe nach dem Einschmelzen, c. 10 Minuten später, d. 20
                              									Min. nach dem Einschmelzen, e. die Luppe, f. Luppenstab.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 204, S. 223
                              Puddelschlacke; FeO;
                                 										Fe²O³; SiO²; TiO²; P²O⁵; S; γ; ε
                                 									
                              
                           γ. ist Schlacke, entsprechend
                              									der Feinperiode vor dem Abstechen, ε. solche nach
                              									beendetem Processe; in ersterer ist das Eisen nicht bestimmt worden.
                           Nachdem die Bohrspäne des Luppenstabes im Stahlmörser zerstoßen und abgesiebt waren,
                              									gab der metallische Theil a. und das im Tiegel
                              									umgeschmolzene Eisen b. folgende Bestandtheile:
                           
                              
                                 
                                 Fe
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 
                              
                                 a.
                                 99,54
                                 –
                                 0,29
                                 0,43
                                 
                              
                                 b.
                                 –
                                 0,56
                                 –
                                 0,43
                                 
                              
                           Der Luppenstab bestand daher aus:
                           
                              
                                 
                                    Eisen
                                    
                                 
                              
                                 
                                 Fe
                                 
                                 Si
                                 
                                 S
                                 
                                 P
                                 
                                 
                              
                                 
                                 94,69
                                 
                                 0,56
                                 
                                 0,26
                                 
                                 0,41
                                 
                                 
                              
                                 
                                    
                                    Schlacke
                                    
                                 
                              
                                 FeO
                                 
                                 S
                                 
                                 P²O⁵
                                 
                                 SiO²
                                 
                                 TiO²
                                 
                              
                                 3,12
                                 
                                 0,01
                                 
                                 0,14
                                 
                                 0,33
                                 
                                 0,92
                                 
                              
                           
                        
                           II. Coneygree
                              										(Staffordshire)-Roheisen.
                           
                              
                                 
                                 Fe
                                 Graph.
                                 C
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 Mn
                                 TiO²
                                 
                              
                                 a.
                                 93,29
                                 2,74
                                 0,16
                                 2,53
                                 0,13
                                 0,63
                                 0,92
                                 –
                                 
                              
                                 b.
                                 95,68
                                 –
                                 2,55
                                 0,92
                                 0,11
                                 0,36
                                 0,43
                                 –
                                 
                              
                                 c.
                                 96,55
                                 –
                                 0,27
                                 0,07
                                 0,29
                                 0,18
                                 0,05
                                 –
                                 
                              
                                 d.
                                 95,75
                                 –
                                 –
                                 0,38
                                 0,05
                                 0,25
                                 0,16
                                 1,20
                                 
                              
                                 d₁.
                                 98,43
                                 –
                                 –
                                 0,19
                                 –
                                 0,22
                                 –
                                 0,32
                                 
                              
                                 d.
                                 89,32
                                 –
                                 –
                                 0,91
                                 –
                                 0,39
                                 –
                                 2,52
                                 
                              
                           Hiervon ist a. das Roheisen, b. nach dem Einschmelzen, c. 5 Minuten später,
                              										d. Luppenstab mit viel TiO², d₁ die grobe, d² die feine Substanz des Luppenstabes nach dem Stoßen und Absieben,
                              									die letztere mit sehr viel Schlacke, wie der Gehalt an TiO² zeigt. Das
                              									Einschmelzen hatte eine ganze Stunde gedauert, daher schon hierbei ein sehr großer
                              									Theil von Silicium oxydirt worden war und die Feinperiode sich demgemäß auf 5
                              									Minuten verkürzte. Die Luppenstäbe hielten viel Schlacke, die sogar auf dem Bruche
                              									sichtbar wurde, in Folge des unvollkommenen Zängeapparates.
                           
                        
                           
                           III. Derbyshire-Roheisen.
                           
                              
                                 
                                 Fe
                                 Graph.
                                 C
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 Mn
                                 TiO²
                                 
                              
                                 a.
                                 92,51
                                 2,75
                                 0,36
                                 2,15
                                 0,02
                                 1,04
                                 1,00
                                 –
                                 
                              
                                 b.
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 c.
                                 95,68
                                 –
                                 2,90
                                 0,46
                                 0,01
                                 0,51
                                 0,14
                                 –
                                 
                              
                                 d.
                                 97,75
                                 –
                                 1,35
                                 0,17
                                 –
                                 0,33
                                 0,03
                                 0,13
                                 
                              
                                 e.
                                 98,07
                                 –
                                 0,15
                                 0,22
                                 –
                                 0,23
                                 –
                                 0,52
                                 
                              
                                 f.
                                 96,68
                                 –
                                 –
                                 0,38
                                 0,049
                                 0,21
                                 0,06
                                 1,11
                                 
                              
                           a. ist das Roheisen, b. nach
                              									dem Einschmelzen in 37 Minuten, c. 8 Min. später, ehe
                              									die Schlacke abgelassen wurde, d. 20 Min. später; da der
                              									Ofen kalt ging und das Futter sehr mitgenommen war, dauerte die Kochperiode länger
                              									als gewöhnlich; e. ist ein Theil Luppe, f. Luppenstab oder Rohschiene.
                           
                              
                                 
                                 
                                    Schlacken
                                    
                                 
                              
                                 
                                 FeO
                                 Fe²O³
                                 SiO²
                                 TiO²
                                 S
                                 P²O⁵
                                 
                              
                                 γ.
                                 54,55
                                 4,30
                                 17,57
                                 12,40
                                 0,25
                                 3,97
                                 
                              
                                 ε.
                                 52,05
                                 3,86
                                 11,87
                                 14,80
                                 0,16
                                 2,10
                                 
                              
                           γ. entspricht c. und ist die abgelassene Schlacke; ε. ist die Schlacke, welche mit der Luppe aus dem
                              									Ofen kam.
                           Nimmt man an, daß die im Luppenstabe mechanisch
                              									eingemengte Schlacke die Zusammensetzung von ε
                              									habe, so würde, wenn man den resp. Gehalt an TiO² zum Anhalten nimmt, seine
                              									Zusammensetzung seyn:
                           
                              
                                 
                                    Eisen
                                    
                                 
                              
                                 
                                 Fe
                                 S
                                 P
                                 
                                 
                              
                                 
                                 93,35
                                 0,04
                                 0,15
                                 
                                 
                              
                                 
                                    
                                    Schlacke
                                    
                                 
                              
                                 FeO
                                 S
                                 P²O⁵
                                 SiO²
                                 TiO²
                                 
                              
                                 4,28
                                 0,01
                                 0,15
                                 0,88
                                 1,11
                                 
                              
                           und das Eisen frei von Schlacke
                              									würde bestehen aus:
                           
                              
                                 Fe
                                 C
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 
                              
                                 99,80
                                 –
                                 –
                                 0,4
                                 0,16
                                 
                              
                           
                        
                           IV. Krystallinisches
                                 										Wales-Roheisen.
                           Dieses Roheisen ist sehr unrein, da es fast ausschließlich aus Puddel- und
                              									Schweißofenschlacken erblasen ist; es ist ein eigentliches
                              									Schlacken-Roheisen, cinder-pig, mit hohem
                              									Phosphor- und Graphitgehalt, daher sehr grau. Das erzielte Schmiedeeisen war
                              									dennoch von guter Beschaffenheit und etwas rothbrüchig, während man eher hätte
                              									Kaltbruch erwarten sollen, und sehr fest.
                           
                           
                              
                                 
                                 Fe
                                 Graph.
                                 C
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 Mn
                                 TiO²
                                 
                              
                                 a.
                                 93,88
                                 2,31
                                 –
                                 0,89
                                 0,76
                                 2,17
                                 0,12
                                 –
                                 
                              
                                 b.
                                 97,47
                                 –
                                 1,29
                                 0,18
                                 0,25
                                 0,86
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 c.
                                 98,83
                                 –
                                 –
                                 0,17
                                 0,07
                                 0,40
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                    d.
                                    
                                 –
                                 –
                                 –
                                 0,33
                                 0,06
                                 0,38
                                 0,06
                                 Spur
                                 
                              
                           a. ist das Roheisen, b. nach
                              									dem Einschmelzen in 37 Minuten, c. 10 Minuten später,
                              										d. Puddelstab. Der Titangehalt ist deßhalb kaum mehr
                              									wahrnehmbar, weil das Futter meist verschwunden war.
                           
                              
                                 
                                 
                                    Schlacke
                                    
                                 
                              
                                 
                                 SiO²
                                 S
                                 P²O⁵
                                 
                              
                                 γ.
                                 24,77
                                 0,37
                                 3,36
                                 
                              
                           Dieselbe ist 3 Minuten vor c. genommen und hat eine große
                              									Menge Phosphor aufgelöst.
                           Die Luppenstäbe aus zwei anderen Hitzen desselben
                              									Roheisens hielten:
                           
                              
                                 
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 Mn
                                 
                              
                                 e.
                                 0,42
                                 0,09
                                 0,32
                                 0,06
                                 
                              
                                 f.
                                 0,69
                                 0,08
                                 0,15
                                 0,64
                                 
                              
                           und die entsprechenden Puddelschlacken:
                           
                              
                                 
                                 Fe
                                 Unlösl.
                                 S
                                 P²O⁵
                                 
                              
                                 ε.
                                 –
                                 21,06
                                 0,42
                                 4,28
                                 
                              
                                 φ.
                                 54,85
                                 20,49
                                 0,38
                                 4,22
                                 
                              
                           
                        
                           V. Wales
                                 									Frisch-Roheisen.
                           
                              
                                 
                                 Fe
                                 Graph.
                                 C
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 Mn
                                 
                              
                                 a.
                                 94,85
                                 –
                                 2,51
                                 1,09
                                 0,72
                                 0,57
                                 0,20
                                 
                              
                                 b.
                                 –
                                 –
                                 –
                                 0,31
                                 0,07
                                 0,23
                                 0,03
                                 
                              
                           a. ist gewöhnliches Dowlais Frisch-Roheisen, b. der daraus erzeugte, sehr sehnige Luppenstab.
                           
                        
                           VI. Graues Wales
                                 										Frisch-Roheisen.
                           
                              
                                 
                                 Fe
                                 Graph.
                                 C
                                 Si
                                 S
                                 P
                                 Mn
                                 
                              
                                 a.
                                 92,88
                                 2,13
                                 –
                                 3,24
                                 0,10
                                 0,22
                                 0,42
                                 
                              
                                 b.
                                 98,28
                                 –
                                 –
                                 0,48
                                 0,02
                                 0,06
                                 0,07
                                 
                              
                                 b₁.
                                 98,69
                                 –
                                 –
                                 0,39
                                 –
                                 0,05
                                 –
                                 
                              
                                 b₂.
                                 92,83
                                 –
                                 –
                                 1,29
                                 –
                                 0,16
                                 –
                                 
                              
                                 c.
                                 98,03
                                 –
                                 –
                                 0,27
                                 –
                                 0,06
                                 –
                                 
                              
                           a. ist ein gutartiges graues Roheisen, welches zur
                              									Blechfabrication benutzt wird; b. der daraus
                              									dargestellte Luppenstab; b₁, der gröbere und b₂ der feinere Theil des im Mörser gestoßenen und
                              									abgesiebten Luppenstabes, und c. daraus gezogener
                              									Gitterdraht.
                           
                           
                              
                                 
                                 Schlacken.
                                 
                              
                                 
                                 FeO
                                 Fe²O³
                                 Al²O³
                                 Mn³O⁴
                                 CaO
                                 MgO
                                 S
                                 P²O³
                                 SiO²
                                 
                              
                                 β.
                                 59,14
                                 20,94
                                 1,76
                                 1,21
                                 0,25
                                 0,42
                                 0,33
                                 1,20
                                 14,17
                                 
                              
                           Der verhältnißmäßig hohe Gehalt dieser Schlacke an Phosphorsäure, von der zwei andere
                              									Proben resp. 1,13 und 1,67 ergaben, rührt nicht aus dem Eisen her, sondern aus der
                              									zugeschlagenen Puddelschlacke, welche in diesem Falle hätte durch einen reineren
                              									Zuschlag ersetzt werden müssen.
                           Ausbringen. – Es ist in dem früheren Berichte
                              									wiederholt darauf hingewiesen, daß das Ausbringen an Schmiedeeisen im Danks'-Ofen den Einsatz an Roheisen um
                              									10–12 Proc. übertrifft, was nur dadurch seine Erklärung findet, daß die
                              									elektronegativen Bestandtheile des Roheisens durch Eisenoxyde des Ofenfutters
                              									oxydirt werden, wobei dem Einsatze eine äquivalente Menge reducirten Eisens
                              									zuwächst.
                           Kohlenstoff. – Es wurde schon erwähnt, daß Snelus annimmt, daß im Danks'schen Ofen der Kohlenstoff direct zu CO² oxydirt wird und nicht
                              									zu CO wie im gewöhnlichen Puddelofen. In diesem Falle würden 6 C zu CO²
                              									oxydirt, 16 O von Fe²O³ entnehmen müssen und 37 1/3 Fe reduciren, oder
                              									1 C würde 6 2/9 Fe äquivalent seyn. Wird dagegen C nur zu CO verbrannt, was
                              									wahrscheinlicher ist, so reducirt 1 C nur 3 1/9 Fe zu Metall.
                           Schwefel. – Wird Schwefel durch Eisenoxyd zu
                              									SO² verbrannt, wobei Fe²O³ zu Fe³O⁴ reducirt
                              									wird, so würde 1 S = 18 Fe³O⁴ geben. Doch ist es sicher, daß der
                              									größte Theil des Schwefels als Schwefeleisen in die Schlacke geht, wie man sich
                              									leicht überzeugen kann, wenn man heiße Puddelschlacke mit Wasser begießt.
                           Phosphor. – Nimmt man an, daß auch Phosphor
                              									Eisenoxyd zu regulinischem Eisen reducire, während er selbst zu P²O³
                              									wird, so würden 31 P = 40 O bedürfen, welches von Fe²O³ genommen 92
                              									2/3 Fe, oder 1 P = 3 Fe geben würde.
                           Silicium. – Um zu zeigen, daß Silicium sich auf
                              									Kosten von Fe²O³ oxydirt, erhitzte Snelus 5
                              									Gramme krystallisirtes Silicium, innig gemengt mit 8 Grm. Bilbao-Erz, in
                              									einem dicht verschlossenen Kalktiegel zwei Stunden lang im Siemens'schen Stahlofen. Er erhielt hierbei das Silicium vollkommen zu
                              									SiO² oxydirt und innig mit reducirtem Eisen gemengt, wovon ein Theil zu
                              									Körnchen zusammengeschmolzen war, welche durch den Magnet ausgezogen, Kupfersalze
                              									metallisch fällten und mit verdünnter Salzsäure Wasserstoff entwickelten. Bei einer
                              									solchen Oxydation würden 14 Si = 16 O verlangen, welchen sie Fe²O³
                              									entziehen und 37 1/3 Fe, oder 1 Si = 2 2/8 Fe reduciren.
                           
                           Mangan. – Es wird nach den Analysen vollkommen
                              									oxydirt, und wenn dieses durch Fe²O³ geschieht, so würde 1
                              									Gewichtstheil Mn ungefähr ebenso viel Fe reduciren.
                           Legt man diese Zahlen und die oben angeführten Analysen zu
                                 										Grunde, so würden erfolgen aus:
                           Cleveland-Roheisen:
                           
                              
                                 C
                                 3,18 × 6,22
                                 = Fe
                                 19,77
                                 
                              
                                 Si
                                 1,23 × 2,66
                                 =  „
                                 3,27
                                 
                              
                                 P
                                 1,49 × 2
                                 =  „
                                 4,47
                                 
                              
                                 Fe u. Mn
                                 
                                 =  „
                                 94,00
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 121,51
                                 
                              
                           oder 600 Pfd. Roheisen müßten 729,06 Pfd. regulinisches Eisen
                              									geben, wenn im Ofen kein Eisen oxydirt würde; in Wirklichkeit erhielt man 728 Pfd.
                              									Luppenstäbe; rechnet man davon 5 Proc. auf Schlacke, so würde das Ausbringen doch
                              									immerhin noch 681,9 Pfd. betragen haben.
                           Coneygree-Roheisen würde sich, wie folgt,
                              									verhalten:
                           
                              
                                 C
                                 2,74   × 6,22
                                 = Fe
                                 17,04
                                 
                              
                                 Si
                                 2,25   × 2,66
                                 =  „
                                 5,98
                                 
                              
                                 P
                                 0,632 × 3
                                 =  „
                                 1,89
                                 
                              
                                 Fe u. Mn
                                 
                                 =  „
                                 94,2
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 119,11
                                 
                              
                           und 600 Pfd. Roheisen würden 714,66 Pfd. Eisen geben
                              									können.
                           Derbyshire-Roheisen gibt:
                           
                              
                                 C
                                 3,11 × 6,52
                                 = Fe
                                 19,34
                                 
                              
                                 Si
                                 2,15 × 2,66
                                 =  „
                                 5,71
                                 
                              
                                 P
                                 1,04 × 3
                                 =  „
                                 3,12
                                 
                              
                                 Fe u. Mn
                                 
                                 =  „
                                 93,52
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 121,68
                                 
                              
                           und 600 Pfd. = 730,08 Pfd.
                           Krystallinisches Wales-Roheisen:
                           
                              
                                 C
                                 2,31 × 6,22
                                 = Fe
                                 14,31
                                 
                              
                                 Si
                                 0,89 × 2,66
                                 =  „
                                 2,36
                                 
                              
                                 P
                                 2,17 × 3
                                 =  „
                                 6,51
                                 
                              
                                 Fe u. Mn
                                 
                                 =  „
                                 93,99
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 117,17
                                 
                              
                           600 Pfd. Roheisen würden demnach 702,02 Pfd. Luppeneisen geben
                              									können.
                           
                           Wales Frisch-Roheisen:
                           
                              
                                 C
                                 2,51 × 6,22
                                 = Fe
                                 15,61
                                 
                              
                                 Si
                                 1,09 × 2,66
                                 =  „
                                 2,89
                                 
                              
                                 P
                                 0,66 × 3
                                 =  „
                                 1,68
                                 
                              
                                 Fe u. Mn
                                 
                                 =  „
                                 95,05
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 115,23
                                 
                              
                           600 Pfd. Roheisen geben demnach 691,38 Pfd.
                           Graues Wales Frisch-Roheisen:
                           
                              
                                 C
                                 3,23 × 6,22
                                 = Fe
                                 20,09
                                 
                              
                                 Si
                                 3,23 × 2,66
                                 =  „
                                 8,58
                                 
                              
                                 P
                                 0,21 × 3
                                 =  „
                                 0,63
                                 
                              
                                 Fe u. Mn
                                 
                                 =  „
                                 93,3
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 122,60
                                 
                              
                           oder 600 Pfd. Einsatz würden 735,60 Pfd. Eisen geben
                              									können.
                           Nun ist es zwar sicher, daß die Oxydation der betreffenden Stoffe keineswegs allein
                              									durch Fe²O³ erfolgt, doch muß demselben unstreitig ein großer Antheil
                              									an dem erhöhten Ausbringen zugeschrieben werden, wenn auch nicht wenig auf Rechnung
                              									von angewendetem Schrott und von Eisen kommen mag, das in den vorigen Chargen im
                              									Ofen hängen geblieben ist. Wenigstens hat Snelus
                              									beobachtet, daß das Ausbringen größer war, wenn der Ofen sehr heiß war und lange
                              									hintereinander gearbeitet hatte. Wahrscheinlich wird sich bei regelmäßigem Betriebe
                              									das Ausbringen geringer, aber regelmäßiger zeigen.