| Titel: | Alarmvorrichtung für Hochdruckdampf; von H. S. Jewell und F. Steele in Brooklyn (N. Y., Amerika). | 
| Fundstelle: | Band 204, Jahrgang 1872, Nr. CXV., S. 425 | 
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                        CXV.
                        Alarmvorrichtung für Hochdruckdampf; von
                           									H. S. Jewell und
                           									F. Steele in Brooklyn
                           								(N. Y., Amerika).
                        Aus dem Scientific American, Februar 1872, S.
                              								127.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VIII.
                        Jewell und Steele's Alarmvorrichtung für
                           								Hochdruckdampf.
                        
                     
                        
                           Fig. 4 stellt
                              									den Apparat in der perspectivischen Seitenansicht, Fig. 5 im senkrechten
                              									Durchschnitte dar. A,
                              									Fig. 5, ist
                              									das conische Ventil, welches sich oben zu einer hohlen Kammer erweitert. Letztere
                              									kann durch eingegossenes Blei belastet oder, wie Fig. 6 zeigt, massiv
                              									gegossen werden, so daß sie ein gegebenes Gewicht repräsentirt. Der Ventilsitz ist
                              									von einer in Fig.
                                 										8 in der unteren Ansicht dargestellten ringförmigen Platte B umgeben. C sind zwei
                              									Canäle, durch welche, wenn das Ventil nur ein wenig von seinem Sitz gehoben wird,
                              									genug Dampf entweicht, um jeder weiteren Hebung desselben vorzubeugen, bis sich die
                              									Dampfspannung im Kessel wieder hinreichend gesteigert hat. Das Ventil kann natürlich
                              									so belastet und die Weite der Canäle dergestalt justirt werden, daß die genannte
                              									Wirkung bei einem gegebenen Drucke, z.B. bei 30 Pfund, erfolgt. Nehmen wir an,
                              									dieser, nebst einem Spielraum von 3 Pfund, sey die Grenze der dem Maschinisten
                              									gestatteten Dampfspannung im Kessel. Sobald also jene 30 Pfund erreicht sind,
                              									entweicht der Dampf durch die Canäle C und strömt durch
                              									die ringförmigen Räume D,
                              									Fig. 9, nach
                              									der Dampfpfeife, um den Maschinisten aufmerksam zu machen, daß die Spannung ihrer
                              									Grenze sich nähert. Der Dampfstrom durch die Oeffnungen C läßt sich mittelst Schraubenventilen reguliren.
                           Sollte der Maschinist noch jenen Mehrdruck von 3 Pfund gestatten, so gelangt das
                              									Instrument in ein anderes Stadium seiner Thätigkeit. E,
                              									Fig. 10, ist
                              									ein zweiarmiger, an seinem einen Ende mit einem Gegengewichte belasteter Krummhebel,
                              									dessen anderes Ende unter der Schulter des Ventilgewichtes ruht, wie die Punktirung
                              									bei E in Fig. 5 andeutet.
                           
                           Indem das Ventil sich hebt, sinkt natürlich das Gegengewicht des Hebels E, der sich somit um seine Achse dreht. An die letztere
                              									ist der Arm F,
                              									Fig. 5,
                              									befestigt und dieser enthält an seinem Ende einen Sperrhaken, welcher in ein
                              									schräggezahntes Rad greift, dessen Achse, wie aus Fig. 4 ersichtlich, einen
                              									Zeiger trägt. So oft nun der Maschinist den Dampfdruck die vorgeschriebene Grenze
                              									überschreiten läßt, bewegt sich der Zeiger um den Abstand eines Zahnes weiter. Er
                              									ist somit einer Controlle unterworfen, der er sich nicht entziehen kann. Da der
                              									Sperrhaken bei fortgesetzter Drehung des Rades schließlich auf eine glatte zahnlose
                              									Strecke trifft, auf welche er nicht wirken kann, so würde ein Versuch des
                              									Maschinisten, den Zeiger durch wiederholte Steigerung des Dampfdruckes in seine
                              									frühere Lage zu bringen, die Sache für ihn nur verschlimmern. Sollte er auch den
                              									Spielraum von 3 Pfund überschreiten, und die Dampfspannung bis zu 35 Pfund steigern,
                              									so hebt sich das Ventil so weit, daß es in dieser Lage stehen bleibt. Die
                              									Vorrichtung, wodurch Letzteres erzielt wird, ist aus den Figuren 5 und 9 ersichtlich.
                              									An der inneren Wand des Gehäuses befindet sich nämlich eine Rinne H, in welche der Riegel I
                              									durch einen belasteten Hebel J geschoben wird, sobald
                              									das Ventil sich hoch genug gehoben hat. Der nämliche Zweck kann auch mittelst Federn
                              									erreicht werden, welche einige Riegel in der in Fig. 11 dargestellten
                              									Weise vorschieben. An diesen Riegeln nun hängt ein Hülfsgewicht K (Fig. 5, 6, 9 und 11), welches von jenem
                              									Moment an nicht mehr auf das Ventil wirken kann und so lange außer Wirksamkeit
                              									bleibt bis man den Apparat geöffnet und die Theile wieder in ihre ursprüngliche Lage
                              									gebracht hat. Es kann somit der Dampfdruck nicht um weitere 5 Pfund gesteigert
                              									werden, ohne daß die Alarmpfeife fortwährend ertönt und den Vorgesetzten auf die
                              									strafbare Ueberschreitung der Befugnisse des Maschinisten aufmerksam macht. Da der
                              									Deckel der Dampfpfeife mittelst der Schraube L (Fig. 5) von
                              									Innen aufgeschraubt und der Ventildeckel mit Hülfe der Stange M und des Vorhängschlosses N befestigt ist, so
                              									bleibt dem Maschinisten keine andere Wahl, als die Folgen seiner Nachlässigkeit zu
                              									tragen. Es ist einleuchtend, daß sich bei geeigneter Vergrößerung des Ventiles die
                              									beschriebene Alarmvorrichtung mit dem gewöhnlichen Sicherheitsventil verbinden
                              									läßt.
                           Fig. 7 stellt
                              									eine andere Form der Alarmvorrichtung dar. Hier ist das Ventil mit Schrot belastet,
                              									welches durch eine Scheibe O von leichtflüssigem Metall
                              									in einer Kammer zurückgehalten wird. Das ein wenig sich hebende Ventil gibt zuerst
                              									ein Alarmzeichen. Wird dieses nicht beachtet, so schmilzt die mit der Dampfspannung
                              									zunehmende Temperatur die leichtflüssige Scheibe, das Schrot fällt aus der Kammer
                              									und das Ventil wird
                              									dadurch so sehr erleichtert, daß die Pfeife hinterher unter einem Dampfdruck ertönt,
                              									der weit niedriger ist, als der Druck unter welchem die Maschine arbeiten soll.
                           
                        
                     
                  
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