| Titel: | Mackean's Gesteinsbohrmaschine. | 
| Autor: | Johann Zeman | 
| Fundstelle: | Band 206, Jahrgang 1872, Nr. XLVIII., S. 173 | 
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                        XLVIII.
                        Mackean's Gesteinsbohrmaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Mackean's Gesteinsbohrmaschine.
                        
                     
                        
                           Vor einiger Zeit hatte der Verfasser Gelegenheit, die für Mackean und Comp. in London patentirte
                              Gesteinsbohrmaschine versuchsweise in Thätigkeit zu sehen. Bei der Einfachheit und
                              Solidität der Construction und bei der ansehnlichen Leistungsfähigkeit, welche er
                              bei dieser Maschine beobachtete, scheint es gerechtfertigt, auf die wesentlichste
                              Anordnung derselben hier näher einzugehen, ohne jedoch dabei die verschiedenen, von
                              der zu verrichtenden Arbeit abhängigen Aufstellungen der Maschine zu
                              berücksichtigen.
                           In einem aus Bronze hergestellten Gestellstück A, Fig. 6 bis 8, befinden
                              sich Arbeitscylinder B, Schiebergehäuse C und der Steuermechanismus. Der ganze Apparat wird
                              durch einen T-förmigen Anguß an einem nicht
                              ersichtlich gemachten Ständer festgehalten und läßt sich durch Drehung der Schraube
                              E (nur im Schnitt in Fig. 7 und 8 angedeutet) von Hand,
                              der Fortrückung des Bohrers F entsprechend,
                              nachrücken.Bei älteren Maschinen war die Bewegung der Schraube E selbstthätig eingerichtet; man ist aber der Einfachheit halber
                                    zur Handstellung übergegangen, da ohnedieß ein Arbeiter zur Beaufsichtigung
                                    der Maschine angestellt ist.
                              
                           Kolben, Kolbenstange und Bohrkopf sind aus Stahl in einem Stück hergestellt; der Kolben ist
                              durch Metallringe gedichtet und der Bohrer in gewöhnlicher Weise durch Keil und
                              Schraube befestigt.
                           Die Kolbenstange ist im oberen Theil bei G verdickt, so
                              daß beim Auf- und Niedergange des Kolbens durch die beiden Anschlagarme D¹ und D² die.
                              regelmäßige Umstellung des Drehschiebers H veranlaßt
                              wird. Dadurch gelangt die zum Betriebe dienende gepreßte Luft oder Dampf einmal
                              über, einmal unter den Kolben, um den Bohrer F auf und
                              nieder zu bewegen.
                           Die Zuleitung der Luft bezieh. des Dampfes erfolgt durch das in Figur 8 ersichtliche Rohr
                              I, die Ableitung dagegen aus der Höhlung des
                              Drehschiebers H durch die Röhre J in Figur
                                 6. Als Schiebergesicht ist im Gestell A ein
                              Rohrstück K eingesetzt, dessen entsprechende Oeffnungen
                              durch Canäle a und b (Figur 8) mit
                              dem Arbeitscylinder B in Verbindung gebracht sind.
                           Es erübrigt nur noch die nach jedem Schlage stattfindende geringe Drehung des Bohrers
                              resp. der Kolbenstange (etwa 1/16 nach jedem Niedergang des Kolbens) zu
                              erwähnen.
                           In dem verstärkten Theil G der Kolbenstange sind steil
                              schraubengangförmige Gänge eingeschnitten, in welchen die Gewinde der steilen
                              Schraube L in fortwährendem Eingriffe stehen.
                           Geht die Kolbenstange mit dem Bohrer vorwärts, so wird die Schraube L einfach gedreht; beim Rückgang aber verhindert der
                              Sperrhaken M (Figur 7) die Bewegung
                              dieser Schraube und deßhalb muß die Kolbenstange und mit derselben der Bohrer F sich drehen.
                           Zur Beurtheilung der Leistungsfähigkeit der beschriebenen Gesteinsbohrmaschine mag
                              die Angabe dienen, daß bei einem Drucke von 5 Atmosphären und bei 500 bis 1000
                              Schlägen von 2 1/2 bis 3 engl. Zoll (60 bis 75 Millimeter) pro Minute ein 2 1/4 zölliges (56 Millimeter weites) Bohrloch in Granit
                              von Aberdeen in Schottland auf 6 bis 9 Zoll (150 bis 225 Millimeter) eingetrieben
                              werden kann.
                           Johann Zeman.
                           
                        
                     
                  
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