| Titel: | Die Darstellung des Fuchsins ohne Arsenik. | 
| Fundstelle: | Band 206, Jahrgang 1872, Nr. LXXXVI., S. 312 | 
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                        LXXXVI.
                        Die Darstellung des Fuchsins ohne
                           Arsenik.
                        Darstellung des Fuchsins ohne Arsenik.
                        
                     
                        
                           Nach einer in der letzten Sitzung des Berliner
                                 Gewerbevereines gemachten Mittheilung ist es endlich gelungen, die so
                              lange, erfolglos bekämpfte Anwendung der Arseniksäure bei der Fabrication des
                              Fuchsins auszuschließen. Die bedeutende Fabrik der HHrn. Meister, Lucius und Brüning in Höchst a. M.
                              arbeitet schon längere Zeit in der Weise, daß Anilinöl mit Nitrobenzol in Rosanilin umgewandelt wird. Das dabei
                              erhaltene Product steht den besten mit Arseniksäure erzeugten Präparaten in Güte und
                              Billigkeit nicht nach, und hat den Vortheil des absoluten Freiseyns von Arsenik.
                           Die Bildung des Rosanilins kann nach folgender Gleichung gedacht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 206, S. 313
                              Toluidin; Nitrobenzol; Rosanilin;
                                 Wasser
                              
                           Wir begrüßen diese Nachricht mit großer Genugthuung. Obgleich man auch in anderen
                              Fabriken schon Fuchsin ohne Arseniksäure, beispielsweise mit salpetersaurem
                              Quecksilberoxyd darstellte, so ist der Herstellungspreis für solche Producte immer
                              ein höherer gewesen, als für gewöhnliches Arsenikfuchsin. Bei der Methode mit
                              Nitrobenzol sind die Herstellungskosten nicht bedeutender als gewöhnlich, so daß in
                              einiger Zeit die gänzliche Beseitigung der Arseniksäure aus der
                              Anilinfarben-Fabrication zu erwarten steht. (Reimann's Färberzeitung, 1872, Nr. 43.)