| Titel: | Die Chromsäure-Lösung für Tauchbatterien; von Joh. Müller in Freiburg i. B. | 
| Autor: | Joh. Müller | 
| Fundstelle: | Band 209, Jahrgang 1873, Nr. X., S. 29 | 
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                        X.
                        Die Chromsäure-Lösung für Tauchbatterien;
                           								von Joh. Müller in Freiburg i. B.
                        Müller, über Darstellung der Chromsäurelösung für
                           								Tauchbatterien.
                        
                     
                        
                           Die Herstellung der Chromsäure-Lösung nach der zuletzt von Bunsen gegebenen Anweisung (polytechn. Journal, 1872, Bd.
                              									CCV S. 104 u. 193), ist immerhin eine etwas mühsame, weßhalb sich die Frage
                              									aufdrängt ob ihre
                              									Wirksamkeit gegenüber der älteren Lösung (12 Gew. Th. doppeltchromsaures Kali in 150
                              									Gewichtstheilen Wasser gelöst und dann der Lösung 25 Gewichtstheile
                              									Schwefelsäurehydrat zugesetzt) auch entsprechende Vortheile bietet. Zu diesem Zweck
                              									stellte ich vergleichende Versuche mit einem Plattenpaare einer von Keiser und Schmidt in Berlin
                              									construirten Tauchbatterie an. In den Becher wurde gerade 1 Liter Flüssigkeit
                              									gegossen, wodurch jede der 7 Centimeter breiten Platten bis zu 10 Centimet. Tiefe
                              									eingetaucht wurde.
                           Als der Strom dieses Plattenpaares durch eine Tangentenbussole geleitet wurde, ergab
                              									sich bei Anwendung der neuen Bunsen'schen Flüssigkeit
                              									bald nach dem Eintauchen eine Ablenkung von 35°, welche allmählich auf
                              									30° herabging um dann wieder etwas zu steigen, so daß die Ablenkung nach 5/4
                              									Stunden noch 32° betrug.
                           Der gleiche Versuch wurde mit der nach älterer Vorschrift bereiteten Flüssigkeit
                              									wiederholt. Das Glasgefäß enthielt wieder 1 Liter Flüssigkeit und das gleiche
                              									Plattenpaar war wieder bis zu derselben Tiefe eingetaucht wie bei dem ersten
                              									Versuch. Kurz nach dem Eintauchen zeigte die Bussolen-Nadel eine Ablenkung
                              									von 30°, welche allmählich bis auf 26° herabging um dann langsam
                              									wieder auf 27,5° zu steigen, welche Ablenkung 5/4 Stunden nach dem Eintauchen
                              									noch beobachtet wurde.
                           Allerdings zeigt also die nach der neuen Angabe bereitete Flüssigkeit eine namhafte
                              									Ueberlegenheit, die Stromstärke nimmt aber bei Anwendung der einen Flüssigkeit nicht
                              									rascher ab, als bei Anwendung der anderen.