| Titel: | Apparat zum Messen von Blechstärken an Dampfkesseln und Blechgefässen. | 
| Fundstelle: | Band 211, Jahrgang 1874, Nr. LXIII., S. 332 | 
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                        LXIII.
                        Apparat zum Messen von Blechstärken an
                           Dampfkesseln und Blechgefässen.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Weinling's Apparat zum Messen von Blechstärken an Dampfkesseln und
                           Blechgefässen.
                        
                     
                        
                           Bei den Revisionen unserer Dampfkessel stellte sich die Schwierigkeit heraus, die
                              Blechstärken an fertigen Kesseln oder Gefäßen (ohne
                              Anbohren der Platten) zu ermitteln. Ein Meßapparat irgend welcher Art ist mir nicht
                              bekannt und so habe ich für die Ingenieure unseres Magdeburger
                                 Vereines für Dampfkesselbetrieb solche Apparate nach eigener Angabe machen
                              lassen, die sich auch in der Praxis bislang recht gut bewährt haben.
                           Der kleine Schublehren-ähnliche Apparat ist in den Figuren 4–6 in
                              natürlicher Größe dargestellt und bedarf kaum einer Erklärung. Auf dem kleinen
                              Lineale L sitzt vorn ein fester Kopf, in welchem die
                              verschiebbare und mit Schräubchen D zu befestigende
                              Lehre S angebracht ist; ferner ist eine verschiebbare
                              Hülse H aufgesetzt und hinten ein fester einfacher Kopf
                              angenietet.
                           Die drei Spitzen p¹, p² und p³, welche am vorderen und hinteren Kopfe und an der Hülfe sitzen, bilden
                              dann eine gerade Linie, wenn das Visir V, V auf der
                              Lehre S den Nullpunkt der in Millimeter getheilten Scala
                              zeigt.
                           Beim Gebrauche pflegen wir an den Blechvernietungen die besten Stellen, an denen das
                              Blech am wenigsten beim Nieten und Stemmen gelitten hat, auszusuchen und bei einer
                              Tafel dreimalige Messungen an verschiedenen Stellen vorzunehmen. Vielfache Messungen
                              sowohl bei neuen wie bei alten Kesseln haben mir gezeigt, daß das kleine einfache
                              Instrument vollkommen genügt, um Bleche auf 1/2 Millimeter genau auszumessen.
                           
                           Jedenfalls übertrifft es die gewöhnliche Methode des Messens mittelst Zollstabes ganz
                              ungemein und ich kann das Instrument, welches beiläufig gesagt, bei dem Mechaniker
                              Naucke in Magdeburg in sauberster Ausführung 4 Thlr.
                              gekostet hat, Jedermann der Kessel zu prüfen hat, und möglichst genau Blechstärken
                              angeben will, empfehlen.
                           Rudolph
                                 Weinlig,          
                              Hauptingenieur des Magdeburger Vereines für
                              Dampfkesselbetrieb.          
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
