| Titel: | C. W. Gill's Bohrratsche mit Frictionsbewegung. | 
| Autor: | Z. | 
| Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. IV., S. 7 | 
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                        IV.
                        C. W. Gill's Bohrratsche mit
                           Frictionsbewegung.
                        Mit Holzschnitt und Abbildungen auf Tab. I.
                        Gill's Bohrratsche mit Frictionsbewegung.
                        
                     
                        
                           Bei der vorliegenden Bohrratsche ist die bekannte Verbindung zwischen Hebel und
                              Bohrspindel (mittels Sperrrad und Sperrklinke) durch eine gelungene
                              Frictionskuppelung ersetzt, welche näher in Figur 20 und 21
                              veranschaulicht ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 213, S. 7
                              Auf der Bohrspindel a sitzt zunächst mit langer Nabe
                                 der Ring b, dessen Stellung beiläufig bemerkt nach
                                 Lüftung der Schraube c, welche eine Feder in die
                                 Nuth der Bohrspindel einpreßt, beliebig verändert werden kann. Ueber die Nabe
                                 dieses Ringes b wird das scheibenförmig zugerichtete
                                 Ende f des Hebels h
                                 geschoben und durch den Vorsteckring g vor dem
                                 Abgleiten gesichert, indem das Schräubchen d durch
                                 diesen Ring bis in die Nabe des Kuppelungsringes b
                                 eindringt; hiebei ist die freie Drehung der Hebel um die Bohrspindel bezw. um
                                 den darauf festgeschraubten Ring b nicht
                                 gehindert.
                              
                           Um nun durch die abgesetzt auf- und abgehende Bewegung des Hebels die
                              Bohrspindel ruckweise zu drehen, sind zwischen den beiden passend ausgeschnittenen
                              Kuppelungstheilen b und f
                              drei Mitnehmkegel e frei eingelegt – und zwar
                              zwischen den inneren kreisrunden Rand des Ringes b und
                              den sperrzahnähnlichen Erhöhungen f' der Scheibe f, durch welch' letztere die im Grundriß (theilweise
                              durchschnitten) Figur 21 ersichtlichen drei nach rechts sich verengenden Führungsschlitze für die Mitnehmkegel entstehen.
                           Dreht man also den Hebel h im Sinne des Pfeiles, so
                              werden die Mitnehmkegel e durch die Zähne f' fest gegen den Ring b
                              angepreßt und letzterer bei der Bewegung mitgenommen; beim Rückgang des Hebels
                              bleibt aber der Ring b und der Bohrer still, indem sich
                              die Scheibe f. lose zurückdreht. Um jeden todten Gang
                              selbst bei etwaiger Abnützung der Kuppelungsscheibe zu verhüten, werden die
                              Mitnehmkegel durch eigens angebrachte kleine Spiralfedern soweit nach vorwärts
                              gedrängt, daß sie jederzeit am Ring b und an den Zähnen
                              f' anliegen, daher bei der geringsten Vorwärtsdrehung des Hebels den
                              Ring b mitnehmen. Die Spiralfedern sind in den Zähnen
                              f' etwa zur Hälfte eingelassen.
                           Das Werkzeug ist ganz aus Gußstahl hergestellt (abgesehen vom Griff h, welcher in die Scheibe f
                              eingeschraubt ist), um bei knappen Dimensionen seine Haltbarkeit zu sichern. Ein
                              besonderer Vortheil der vorliegenden Construction liegt in der gleichmäßigen Uebertragung der Bohrbewegung des Hebels auf die Spindel in
                              Gegensatz zu dem einseitigen Sperrklinkenangriff
                              gewöhnlicher Ratschbohrer, welcher den Bohrer immer aus der senkrechten Lage zu
                              bringen sucht.
                           Die beschriebene Frictions-Bohrratsche ist von C. W. Gill in Philadelphia am 22. April 1873 für Amerika patentirt und bereits
                              kurz in diesem Journal Bd. CCX S. 436
                              erwähnt worden.
                           
                              Z.
                              
                           
                        
                     
                  
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