| Titel: | Automatische Expansions-Steuerung von Ommaney und Tatham in Salford (England). | 
| Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. V., S. 8 | 
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                        V.
                        Automatische Expansions-Steuerung von
                           Ommaney und Tatham in
                           Salford (England).
                        Nach dem Engineer, Februar 1874 S. 133 und Engineering, April 1874
                              S. 248.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Ommaney und Tatham's Expansions-Steuerung.
                        
                     
                        
                           Die von der obigen Firma construirte und auf der Peel Park Exhibition in Manchester
                              ausgestellte (in Fig. 22 und 23 repräsentirte)
                              Maschine ist speciell wegen ihrer automatischen Expansionsvorrichtung
                              bemerkenswerth. Dieselbe besteht aus einem zweitheilig construirten
                              Expansionsschieber B, B, welcher mittels eines eigenen
                              Excenters auf dem Rücken des Vertheilungsschiebers A
                              verschoben wird. Durch Verlängerung oder Verkürzung dieses Expansionsschiebers,
                              beziehungsweise Entfernung oder Näherung der denselben constituirenden Platten B, B wird dann – ganz ähnlich wie bei der
                              bekannten Meyer'schen Steuerung – ein früherer
                              oder späterer Dampfabschluß erzielt.
                           Dieser Zweck wird erreicht, indem die beiden Expansionsplatten, deren jede eine
                              besondere in Stopfbüchsen geführte Schieberstange besitzt, nicht direct mit der
                              Excenterstange H des Expansions-Excenters
                              verbunden werden, sondern mit den beiden Enden eines Tförmigen Hebels D durch entsprechende Zugstangen
                              C, C in Verbindung stehen. An seinem dritten Ende
                              wird dieser Tförmige Hebel D
                              von einer Stange E erfaßt, welche in der aus Figur 22
                              ersichtlichen Weise von dem Regulator bewegt wird. Endlich steht noch der Hebel D mit der Excenterstange H
                              des Expansions-Excenters in Verbindung und erhält von derselben in den
                              Führungen 
                              G eine hin- und hergehende Bewegung. Dieselbe
                              wird den Schiebern B, B durch die Verbindungsstangen C, C mitgetheilt und bedingt einen bestimmten
                              Expansionsgrad, so lange der Regulator in fixer Stellung bleibt, und die Zugstange
                              E lang genug ist, um bei der hin- und
                              hergehenden Bewegung des dreiarmigen Hebels D nicht
                              störend einzuwirken. Sobald sich der Regulator aber hebt oder senkt, muß sich der
                              Hebel D um den Angriffspunkt der Excenterstange H drehen, wodurch selbstverständlich die Entfernung der
                              Expansionsplatten von einander und damit die Größe der Füllung verändert wird. Um
                              dabei die Wirkung des Regulators möglichst zu erleichtern, sind die
                              Expansionsplatten, wie im Grundrisse in Fig. 23 angedeutet ist,
                              mit einer Entlastungsvorrichtung versehen.
                           Die Steuerung stimmt in ihrer Wesenheit vollkommen überein mit der kürzlich in diesem
                              Journal Bd. CCXII S. 181 (erstes Maiheft 1874) beschriebenen
                              Expansions-Steuerung der Berliner Union (vormals
                              M. Webers); während letztere in Construction und
                              Wirkungsweise unstreitig vollkommener genannt werden muß,
                              zeichnet sich die hier vorliegende Steuerung durch empfehlenswerthe Einfachheit aus.
                           
                              R.
                              
                           
                        
                     
                  
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