| Titel: | Analyse von Gemengen von Mono- und Bicarbonaten der Alkalien; von A. Mebus, Winnington-Dark bei Northwich. | 
| Autor: | A. Mebus | 
| Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. XIX., S. 64 | 
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                        XIX.
                        Analyse von Gemengen von Mono- und
                           Bicarbonaten der Alkalien; von A.
                              Mebus, Winnington-Dark bei
                           Northwich.
                        Mebus, über Analyse von Gemengen von Mono- und Bicarbonaten
                           der Alkalien.
                        
                     
                        
                           Die zur Bestimmung des Mono- und Bicarbonats in Gemengen derselben (z.B. im
                              zweifach kohlensauren Natron des Handels) angewendeten Methoden basiren auf einer
                              directen Titrirung des gesammten Alkalis und einer Bestimmung der gesammten
                              Kohlensäure oder der halben Kohlensäure des Bicarbonats. Die Bestimmung der
                              gesammten Kohlensäure wird entweder gewichtsanalytisch oder maßanalytisch
                              ausgeführt, und zwar in letzterem Falle durch Fällung der Lösung mit Ammoniak und
                              Chlorbarium oder Chlorcalcium und Titrirung des ausgewaschenen Niederschlages mit
                              Normal-Salpetersäure. Sowohl die gewichtsanalytische Bestimmung der
                              Kohlensäure in einem Kohlensäureapparat als das Auswaschen eines Filters bei
                              Vermeidung des Luftzutrittes sind zeitraubende und umständliche Operationen. Die
                              beste der angewendeten Methoden besteht in dem Ausfällen der gesammten Kohlensäure
                              mit titrirtem Aetzbarit und Zurücktitrirung des überschüssigen Barits und des
                              entstandenen kaustischen Alkalis in einem abfiltrirten aliquoten Theile der
                              Flüssigkeit mit Säure. Die Differenz, der Verlust an Alkali, entspricht dem zweiten
                              Aequivalent der Kohlensäure im Bicarbonat. Die Methode hat den Uebelstand, daß man
                              große Mengen von Titrirflüssigkeit zuzusetzen und wieder zurückzutitriren hat.
                              Außerdem erhält man die Quantität des Monocarbonats als Differenz und deshalb um so
                              fehlerhafter, je größer die Menge des Bicarbonats wird. Gewöhnlich aber ist gerade
                              die genaue Bestimmung kleiner Verunreinigungen von Bicarbonaten durch Monocarbonate
                              Hauptzweck der ganzen Analyse.
                           In der folgenden Methode tritt an Stelle der Bestimmung der gesammten Kohlensäure
                              oder der halben Kohlensäure des Bicarbonats die Bestimmung des Monocarbonats.
                           
                           Man wiege zwei gleiche Quantitäten des Gemisches ab, und titrire in der einen das
                              gesammte Alkali. Die Lösung des anderen Theiles versetze man mit einer dem
                              gefundenen Titer entsprechenden Menge kohlensäurefreier Natronlauge, fälle mit
                              Chlorbarium oder Chlorcalcium, filtrire einen aliquoten Theil der Flüssigkeit und
                              titrire darin das Alkali. Das Bicarbonat und der demselben äquivalente Theil des
                              zugesetzten kaustischen Natrons sowie das ursprüngliche Monocarbonat zersetzen sich
                              mit Chlorbarium zu kohlensaurem Barium und Chlornatrium, nur das dem Monocarbonat
                              entsprechende kaustische Natron bleibt unverändert in Lösung und ist im Filtrat
                              direct titrirbar.
                           Um die Methode zu prüfen, wurden 5 Gramm reines zweifach kohlensaures Natrium mit
                              0,265 Grm. reinem kohlensaurem Natrium gemischt, so daß die Mischung aus 94,967
                              Procent Bicarbonat und 5,033 Proc. Monocarbonat bestand. Das Gemisch brauchte zur
                              Neutralisation 64,5 Kubikcent. Normalsäure. Eine ebensolche Mischung wurde mit 64,5
                              K. C. Normal-Alkali und einem Ueberschusse von Chlorbarium versetzt, bis auf
                              250 K. C. verdünnt und filtrirt. 150 K. C. des Filtrats erforderten zu ihrer
                              Neutralisation 30,6 K. C. 1/10 Normalsäure, mithin die ganze Flüssigkeit 51,0 K. C.,
                              entsprechend 0,270 Gramm Na₂CO₃. Hieraus ergibt sich:
                           
                              
                                 
                                 Gefunden
                                 Berechnet
                                 
                              
                                 Monocarbonat
                                   5,117
                                  5,033
                                 
                              
                                 Bicarbonat
                                 94,770
                                 94,967.