| Titel: | Ein neuer Bewegungsmechanismus von James Robertson in Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. XLIX., S. 183 | 
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                        XLIX.
                        Ein neuer Bewegungsmechanismus von James Robertson in
                           Glasgow.
                        Nach der Revue industrielle, Juni 1874 S.
                              192.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Robertson's neuer Bewegungsmechanismus.
                        
                     
                        
                           Der Ingenieur James Robertson in Glasgow hat schon durch
                              mehrfache geniale Erfindungen wahrhaft überraschende Erfolge erzielt; wir erinnern
                              nur an seinen „Elevator für Pulver- und grusförmige
                                 Körper“ (Jahrg. 1869, Bd. CXCII S.
                                 189) und den „hydraulischen Bagger“ (ebendaselbst
                              S. 270), an sein eigenthümliches
                              „System zur Centrirung und zum Geraderichten von geschweisten
                                 Eisenrühren“ (Jahrg. 1871, Bd.
                                 CXCIX S. 92), an sein „Luppen-Quetschwalzwerk“
                              (Jahrg. 1873, Bd. CCVII S. 129Dieses Luppen-Quetschwalzwerk (squeezer)
                                    ist aus dem Engineering in mehrere deutsche
                                    Zeitschriften fälschlich als Steinbrecher übertragen worden. und „Kaltwalzwerk“ (erstes Juliheft 1874, S. 12),
                              endlich an sein neues „Dampfmaschinensystem,“ bei welchem ohne
                              Kreuzkopf und Schubstange die Kolbenstange direct an der Kurbel angreift und durch
                              die oscillatorische Bewegung des Kolbens um seine Längsachse die richtige
                              Dampfvertheilung bewerkstelligt wird.Vergl. dieses Journal 1871 Bd. CXCIX S.
                                       433. Und dieses Maschinensystem wird neuerdings durch Engineer u.a. als des Amerikaners Eickemayer Erfindung angepriesen! D. Red. d. p.
                                    J.
                              
                           
                           Dieses Dampfmaschinensystemc in Figur 12 und 13
                                    bezeichnet den aufrecht stehenden Dampfcylinder, k die Kurbel und w die
                                    Schwungradwelle. hat nun Robertson auch zum Antrieb eines Ventilators (Figur 12 und 13)
                              angewendet; eigenthümlich und neu ist dabei die Art, in welcher die Bewegung
                              der Maschinenwelle
                              w
                              auf die Ventilatorwelle
                              v
                              übertragen wird. Diese Bewegungsübertragung geschieht
                              nämlich weder durch Verzahnung noch durch Friction, sondern durch einen flüssigen Ring, welchen das innerhalb der Blechtrommel
                              b enthaltene Wasser unter dem Einflusse der
                              Centrifugalkraft am Rande der Trommel b bildet.
                           Indem nun auf der Welle v des Ventilators ein kleines
                              Schaufelrad r aufgekeilt ist, dessen untere Schaufeln
                              bis nahe an den inneren Rand der Blechtrommel b
                              hineinragen, so ist es klar, daß demselben durch das anstoßende Wasser eine
                              rotirende Bewegung ertheilt wird, welche mit der Umdrehungsgeschwindigkeit der
                              Blechtrommel – wenn auch nicht ganz in demselben Verhältnisse –
                              zunimmt. Im ruhigen Zustande sammelt sich das Wasser selbstverständlich in dem
                              unteren Theile der Trommel und füllt dieselbe dabei bis zu der in Figur 13 punktirt
                              angedeuteten Linie a a an. Beim Anlassen der Maschine
                              wird dann wohl jedenfalls ein Theil des Wassers verspritzt werden; sobald aber
                              einmal die regelmäßige Bewegung eingeleitet ist, ist es wohl erklärlich, daß
                              – wie unsere Quelle behauptet- kein weiterer Verlust mehr stattfindet.
                              Die Bewegungsübertragung findet dann absolut gleichmäßig, ohne merkbaren Stoß, und
                              so vollkommen statt, daß man thatsächlich die Robertson'sche Erfindung als eine werthvolle Bereicherung unserer
                              Constructionsmittel begrüßen kann.
                           
                              Fr.
                              
                           
                        
                     
                  
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