| Titel: | Hohenegger's Sicherheitssperre für Hebkrahne. | 
| Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. CXIV., S. 470 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        CXIV.
                        Hohenegger's Sicherheitssperre für Hebkrahne.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Hohenegger's Sicherheitssperre für Hebkrahne.
                        
                     
                        
                           Die häufigen Unfälle, welche beim Gebrauche von Hebkrahnen dadurch herbeigeführt
                              werden, daß dieselben zur Hebung schwererer Lasten verwendet werden, als für den
                              betreffenden Krahn vorgesehen wurde, wodurch meist ein Bruch der Kette, ja selbst
                              ein Umstürzen des Krahnes erfolgte, hatten zur Folge, daß man auf Anbringung einer
                              Vorrichtung sann, welche es den Arbeitern ganz unmöglich machte, eine größere Last
                              zu heben, als für die Stärke des Krahnes berechnet ist. Es ist geglückt, diese
                              Aufgabe in vollkommener Weise und zwar durch folgende von Inspector Hohenegger patentirte Vorrichtung zu lösen.
                           Die Last hängt an dem Haken einer beweglichen Rolle (vergleiche Figur 15). Das eine Ende
                              der Krahnkette, das sonst am Krahnkopfe unverrückbar befestigt ist, wird an einem
                              Bügel befestigt, an welchem wiederum zwei Schrauben hängen (in der gezeichneten
                              oberen Ansicht Fig.
                                 16 ist blos eine Schraube sichtbar). Bügel und Schrauben haben
                              Verticalführung, jede der beiden Schrauben trägt einen Bremsklotz und eine
                              Evolutfeder. An der Kettenrolle des Krahnkopfes sind beiderseitig Bremsrollen
                              befestigt. Zur Erzielung einer sicheren Bremsung sind die Bremsrollen mit conischen
                              Rinnen versehen, in welche entsprechende Zähne des Bremsklotzes eingreifen.
                           Die Stärke und Spannung der beiden Evolutfedern ist derart bemessen, daß in dem
                              Augenblicke, da die Hebung einer größeren als der vorgesehenen Last versucht wird,
                              die Federn sich so stark zusammendrücken, daß die rasch und kräftig wirkenden
                              Bremsen in Thätigkeit kommen und ein wirkliches Heben der Last unmöglich machen,
                              indem die an dem Krahne beschäftigten Arbeiter den plötzlich vermehrten Widerstand
                              nicht mehr bewältigen können; die Bremsen lösen sich sofort wieder selbstthätig aus,
                              sobald die Arbeiter die Krahnkette nachlassen, indem die durch die herabziehende
                              Last in entgegengesetzter Richtung in Bewegung kommende Krahnkopfrolle die
                              Bremskeile von selbst wieder ausstößt.
                           Durch diese Vorrichtung werden folgende Vortheile erzielt: A) Der Versuch, eine Ueberlast zu heben, wird gleich im Beginne vereitelt,
                              bevor noch die Last auf eine nennenswerthe Höhe gehoben wurde. Aus diesem Grunde
                              kann auch kein Umkippen des Krahnes vorkommen. B) Durch
                              die Einschaltung der Volutfedern wird das Reißen der Krahnkette oder der Bruch der Krahnscheibe
                              möglichst verhütet, indem die scharfen Schläge von überschlagenen und sich
                              ausrichtenden Kettengliedern von den Federn sehr gemildert werden.
                           Bei der österreichischen Nordwestbahn sind bis heute drei Hebkrahne mit derlei
                              Sicherheitssperren versehen und haben sich die letzteren vollkommen bewährt. (Nach
                              dem Ausstellungsbericht der österr. Nordwestbahn, aus den technischen Blättern, 1874 S.
                                 46.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
