| Titel: | Ueber die chemischen Functionen des Glover-Thurmes der Schwefelsäurefabriken; von Fr. Vorster. | 
| Autor: | Fr. Vorster | 
| Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. CXXIII., S. 506 | 
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                        CXXIII.
                        Ueber die chemischen Functionen des
                           Glover-Thurmes der Schwefelsäurefabriken; von Fr. Vorster.
                        (Schluß von Seite 423 des vorhergehenden Heftes.)
                        Vorster, über die chemischen Functionen des Glover-Thurmes
                           der Schwefelsäurefabriken.
                        
                     
                        
                           Es war von Interesse zu erfahren, ob ein gleicher Verlust auch bei Anwendung von im
                              Großen im Gay-Lussac'schen Condensationsapparat
                              erhaltener nitroser Schwefelsäure stattfand, und arbeitete ich deshalb beim
                           4. Versuch mit gewöhnlicher nitroser Säure vom Gay-Lussac-Thurm. Die Farbe derselben ist
                              schmutzigbraun von organischen Materien, Holzfasern etc. herrührend. Das specifische
                              Gewicht war 1,75. Die in 100 K. C. enthaltene Nitroverbindungen entsprachen 3,456
                              N₂O₅ (NO₅). Die Anordnung des
                              Apparates war wie vorher. Beim Erhitzen wurde die Farbe der nitrosen Säure lichter,
                              und es schied sich schwefelsaures Blei aus. In der Zuleitungsröhre zur ersten
                              Absorptionsflasche fand starke Bildung von Schwefelsäure, Kammerkrystallen und
                              salpetriger Säure statt. Der über der nitrosen Säure befindliche Theil der
                              Zersetzungsflasche war fortwährend mit rochen Dämpfen gefüllt. Das Verhältniß der
                              Zuleitung von Luft und schwefliger Säure war wie 2 zu 1. Nach anderthalb Stunden
                              wurde der Versuch unterbrochen, die Eisenvitriollösung war unverändert geblieben. Der
                              Inhalt der Zersetzungsflasche betrug nach dem Versuch 100 K. C., das spec. Gew. war
                              auf 1,77 gestiegen. Die Glasröhren der Zersetzungsflasche wurden mit Schwefelsäure
                              ausgespült, so daß das Gesammtvolum der denitrirten Säure nun 115 K. C. betrug,
                              welche 0,472 Grm. N₂O₅ entsprechend Nitroverbindungen enthielten.
                           Der Inhalt der fünf Absorptionsflaschen hatte soviel Stickstoffverbindungen
                              aufgenommen, als 1,593 Grm. N₂O₅ entsprechen.
                           
                              
                                 Angewendet zur Denitrirung entsprechend
                                 3,456 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                                 Nicht ausgetrieben
                                 0,473 Grm. N₂O₅
                                 
                                 
                              
                                 Absorbirt durch Natronlauge 
                                 1,593 Grm. N₂O₅
                                 2,065 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 ––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Verlust
                                 1,391 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                           oder 40,25 Procent.
                           5. Versuch. Um zu sehen, welchen Einfluß auf die
                              Zersetzung eine Erhöhung der Temperatur in der Zersetzungsflasche haben würde, wurde
                              der vorige Versuch wiederholt, jedoch zwischen den fünf mit Natronlauge gefüllten
                              Absorptionsflaschen und der Flasche mit Eisenvitriollösung eine Flasche mit
                              concentrirter Schwefelsäure eingeschaltet und die Temperatur der Nitrosen Säure auf
                              180° gehalten. Dieselben Erscheinungen wiederholten sich. Die nitrose Säure
                              wurde beim Einleiten der mit Luft gemischten schwefligen Säure dunkler, rothe Dämpfe
                              traten sowohl in der Zersetzungsflasche wie in der ersten Absorptionsflasche auf;
                              nach 10 Minuten langer Einwirkung wurde die Farbe bis zur Undurchsichtigkeit
                              dunkelbraun und es begann eine starke Gasentwicklung in der Flüssigkeit.
                              Kammerkrystalle und blaue salpetrige Säure zeigten sich in der zur ersten
                              Absorptionsflasche führenden Röhre. Nach weiteren 17 Minuten wurde die Farbe wieder
                              Heller; nach einer Stunde hörte sowohl die Entstehung rother Dämpfe als die
                              Bläschenbildung auf. Der Versuch wurde unterbrochen und längere Zeit atmosphärische
                              Luft durch den Apparat geleitet. Während der ganzen Zeit der Zersetzung war an der
                              Ausgangsröhre der letzten, Eisenvitriol enthaltenden Flasche keine Spur von
                              Stickoxyd oder salpetriger Säure durch den Geruch wahrzunehmen; die
                              Eisenvitriollösung selbst war unverändert geblieben. Die Schwefelsäure der
                              vorletzten Absorptionsflasche wurde durch den ersten Tropfen zugefügter
                              Chamäleonlösung roth gefärbt. Es war also mit Sicherheit anzunehmen, daß alle
                              absorbirbaren Gase gelöst waren. Nachdem die Stickstoffverbindungen in der
                              denitrirten Säure und der Natronlauge der Absorptionsflaschen wie früher bestimmt
                              worden waren, stellte sich das Resultat, wie folgt:
                           
                           
                           
                              
                                 In der zur Denitrirung angewendeten
                                    nitrosen  Säure waren enthalten 
                                 3,4560 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                                 In der Natronlauge absorbirt 
                                 0,8910 Grm. N₂O₅
                                 
                                 
                              
                                 Zurückgeblieben in der   denitrirten
                                    Säure. 
                                 0,2176 Grm. N₂O₅
                                 1,1086 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Verlust
                                 2,3474 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                           oder 67,9 Procent.
                           Dieser Versuch konnte als vollständig maßgebend für die Verluste im Glover-Thurm gelten.
                           Bemerkenswerth erscheint, daß der Verlust an nitrosen Verbindungen im Zusammenhang
                              mit der Temperatur der nitrosen Säure während der Einwirkung der schwefligen Säure
                              steht. Je höher die Temperatur der Nitrosen Säure, desto größer die Verluste an
                              Nitroverbindungen.
                           Der Verlust, resp. die Reduction der Nitroverbindungen der nitrosen Säure, konnte nur
                              auf der Bildung 1) von Stickoxydul, 2) von Stickstoff, 3) von Stickoxydul und
                              Stickstoff zugleich beruhen, denn jede höhere Oxydationsstufe des Stickstoffes wäre
                              von der Natronlauge oder der concentrirten Schwefelsäure absorbirt worden. Welcher
                              von oben erwähnten Körpern gebildet worden war, sollte der nächste Versuch
                              entscheiden. Zugleich war es von Interesse zu erfahren, ob die Menge der gebildeten
                              Körper und die directe Bestimmung derselben mit den indirect gefundenen Verlusten
                              übereinstimmten.
                           6. Versuch. Die nitrose Schwefelsäure wurde in der Weise
                              dargestellt, daß mittels eines Aspirators ein Theil der Ausgangsgase eines
                              Kammersystemes durch reine concentrirte Schwefelsäure geleitet wurden. Das spec.
                              Gewicht der so erhaltenen nitrosen Schwefelsäure betrug 1,832. Die
                              Stickstoffverbindungen von 100 K. C. derselben entsprechen 2,646 und 2,592 –
                              im Mittel also 2,619 Grm. N₂O₅. 
                           200 K. C. dieser Säure wurden der Zersetzung unterworfen. Vier Flaschen mit
                              Natronlauge, zwei mit concentrirter Schwefelsäure dienten zur Absorption der
                              entstehenden gasförmigen Verbindungen. Die Ausgangsröhre der letzten
                              Absorptionsflasche mündete in den Hals einer 2 1/2 Liter fassenden mit ausgekochtem,
                              luftfreiem Wasser gefüllten und in ein Gefäß mit dem gleichen Wasser umgekehrten
                              Flasche. Vor Beginn des Versuches war längere Zeit reiner Sauerstoff durch den
                              ganzen Apparat geleitet worden, um alle atmosphärische Luft zu verdrängen. Nach dem
                              Anzünden der unter der Schwefligsäure-Entwickelungsflasche und der
                              Zersetzungsflasche befindlichen Brenner wurde die Farbe der nitrosen Säure zunächst gelb, ging darauf
                              in Grün über und blieb während der Dauer des Versuches blaugrün. 10 Minuten nach
                              Anfang der Entwickelung der SO₂ wurden die Endgase in oben beschriebener
                              Flasche aufgefangen. Es wurde das Verhältniß der sich mit Sauerstoff mischenden
                              SO₂ wie 2 zu 1 regulirt und die Temperatur der nitrosen Säure auf 135°
                              gehalten. Es erfolgte Bildung von Bleikammerkrystallen, salpetriger Säure u.s.w.,
                              wie bei den vorigen Versuchen; die Bildung der rothen Dämpfe war jedoch nur schwach.
                              Nachdem die Farbe der nitrosen Schwefelsäure bleibend gelbgrün geworden war, wurde
                              der Versuch unterbrochen, die Endgase nicht mehr aufgefangen und Sauerstoff bis zum
                              Erkalten der denitrirten Säure durch den Apparat geleitet. Das Volum der Säure
                              betrug 202 K. C., das spec. Gewicht war unverändert geblieben; es hatte also eine
                              geringe Bildung von H₂SO₄ (HO, SO₃)
                              stattgefunden. Die darin enthaltenen Stickstoffverbindungen entsprechen 3,067 Grm.
                              N₂O₅ Die beiden letzten Absorptionsflaschen mit concentrirter
                              Schwefelsäure enthielten keine Nitroverbindungen. In der Natronlauge der vier ersten
                              Absorptionsflaschen waren nur Nitroverbindungen entsprechend 0,135 Grm.
                              N₂O₅ enthalten.
                           
                              
                                 Demnach in 200 K. C. der angewendeten
                                    nitrosen  Säure Nitroverbindungen entsprechend. 
                                 5,238 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                                 Absorbirt durch Natronlauge 
                                 0,135 Grm. N₂O₅
                                 
                                 
                              
                                 Nicht zersetzt zurückgeblieben 
                                 3,067 Grm. N₂O₅
                                 3,202 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Verlust
                                 2,036 Grm. N₂O₅
                                 
                              
                           oder 39,92. Procent.
                           In der mit Wasser gefüllten 2 1/2 Literflasche waren 2 Liter Gas aufgefangen worden.
                              Dasselbe war farblos. Vermittels eines vorher mit reinem Sauerstoff gefüllten, dann
                              ausgepreßten Gummiballes wurde eine gewisse Menge des Gases ausgezogen und in eine
                              Eudiometerröhre mit Quecksilber gedrückt. Der Barometerstand war 714 Mm., die
                              Temperatur 12°, die Höhe des inneren Gasvolumens betrug 427 Mm., die
                              Differenz zwischen dem inneren und äußeren Quecksilberspiegel 106 Mm.
                           Nach der Absorption des sämmtlichen Sauerstoffes in der Eudiometerröhre durch eine
                              alkalische concentrirte Lösung von pyrogallussaurem Kalium betrug die Höhe des
                              inneren Gasvolumens 124,5 Mm. und die Differenz des inneren und äußeren
                              Quecksilberspiegels 411 Mm.; der Barometerstand war 711 Mm., die Temperatur
                              11°. Mit Berücksichtigung dieser Veränderungen betrug demnach der absorbirte
                              Sauerstoff 85,55 Procent.
                           Das durch pyrogallussaures Kalium nicht absorbirbare Gas konnte nur Stickstoffoxydul
                              oder Stickstoff oder ein Gemisch derselben sein. Um zu entscheiden, welches dieser
                              Gase vorhanden war, wurde reiner getrockneter Wasserstoff in die Eudiometerröhre
                              gelassen. Die Höhe des inneren Volumens der Gase betrug jetzt 259 Mm., die Differenz
                              der Quecksilberspiegel 276 Mm.; die Temperatur war 12°, der Barometerstand
                              711 Mm.; die Höhe des inneren Volumens betrug nach dem Durchschlagen des Funkens 253
                              Mm., die Differenz der Quecksilberspiegel 281 Mm., der Barometerstand 711 Mm. und
                              die Temperatur 9°.
                           Die Differenz ist so gering, daß dieselbe wohl in Beobachtungsfehlern lag und daß
                              somit keine Volumverminderung stattgefunden hatte. Es war also kein Stickstoffoxydul
                              vorhanden und konnte der durch pyrogallussaures Kalium nicht absorbirte Rest nur
                              Stickstoff sein. Die Zusammensetzung des am Ende des Zersetzungsapparates
                              aufgefangenen Gases war somit Stickstoff = 14,45 Proc. und Sauerstoff = 85,55
                              Proc.
                           Wie erwähnt, waren zwei Liter Gas aufgefangen worden. Ich konnte annehmen, daß im
                              Anfang der Zersetzung etwa 1/2 Liter fortgegangen war, so daß die Gesammtmenge der
                              entwickelten Endgase 2 1/2 Liter betragen, welche bei einem Gehalt von 14,45
                              Volumprocent Stickstoff 361 Kub. Centim. Stickstoff enthielten. Der indirect
                              gefundene Verlust hatte 2,036 Grm. N₂O₅ betragen, entsprechend 0,527
                              Grm. Stickstoff, welche ein Volum von 420 K. C. einnehmen. Die direct gefundene
                              Menge Stickstoff war 361 K. C., die Differenz also so klein, daß man sie auf die
                              Fehlerquellen der Analysen und volumetrischen Bestimmungen zurückführen kann.
                           Die Erfahrungen der Praktiker stimmen mit dem Resultat vorstehender Untersuchungen
                              überein. Es ist eine alte Wahrnehmung, daß, wenn die Schwefelkiesbrenner resp. die
                              Schwefligsäuregase sehr heiß werden, der Verbrauch an Salpeter bedeutend steigt. Man
                              läßt jetzt in England in vielen Fabriken die Schwefligsäuregase nicht mehr direct
                              auf die Mischung von Salpeter und Schwefelsäure im Salpeterofen einwirken, sondern
                              entwickelt die salpetrigen Dämpfe in einem geschlossenen Ofen, welcher nur durch die
                              heißen Schwefligsäuregase umspült wird, während die salpetrigen Dämpfe nicht durch
                              den Glover-Thurm gehen, sondern direct in die
                              Kammern treten.
                           Diese Versuche bestätigen also die Beobachtungen Kuhlmann'sVergl. Dingler's polyt. Journal, (erstes
                                    Januarheft) 1874 Bd. CCXI S. 24.
                              über die Wirkung der
                              schwefligen Säure auf das Stickoxyd und die salpetrigen Dämpfe.
                           Auch in den Gasen, welche den Glover-Thurm
                              verlassen, wurde kein Stickoxydul gefunden. Eine Bestimmung des im Glover-Thurm aus Reduction von Nitroverbindungen
                              entstandenen Stickstoffes ist deshalb unmöglich, weil die Menge der in die
                              Kiesbrenner eintretenden atmosphärischen Luft variabel ist und sich der Stickstoff
                              der Luft dem aus Nitroverbindungen entstandenen beimischt.
                           Fassen wir nun die Resultate vorstehender Untersuchungen zusammen, so ergibt sich bei
                              einem Glover-Thurm, dessen Seitenwände etwa 3
                              Meter lang sind und dessen innere Höhe etwa 9 Meter mißt, daß
                           1) die Verdampfung von Wasser pro 24 Stunden circa 1400 Kilogramm beträgt;
                           3) die Bildung von Schwefelsäure in derselben Zeit zu 550–600 Kilogrm.
                              H₂SO₄ (HO, SO₃) anzunehmen ist;
                           3) die Menge der verdampften Schwefelsäure auf 3,5–4 Proc. der durch den Thurm
                              herabfließenden Schwefelsäure veranschlagt werden kann;
                           4) zwar eine befriedigende Denitrirung der eingeführten nitrosen Schwefelsäure durch
                              den Strom der heißen Schwefligsäuregase erreicht, jedoch
                           5) eine beträchtliche Menge Stickstoffverbindungen des Sauerstoffes zu Stickstoff
                              reducirt wird, und die Größe dieser Reduction (zwischen 40 und 70 Procent) mit der
                              zunehmenden Temperatur der nitrosen Schwefelsäure resp. der Schwefligsäuregase
                              zunimmt.
                           Es ist einleuchtend, welcher bedeutende praktische Nutzen aus einer richtigeren
                              Behandlung der nitrosen Schwefelsäure gezogen werden kann. Es würde sich zunächst
                              empfehlen, den Glover-Thurm nur zur Concentration
                              der Kammersäure zu benützen, für welchen Zweck er sich vorzüglich eignet und immer
                              bedeutenden Werth behalten wird. Die Denitrirung der nitrosen Schwefelsäure sollte
                              jedoch nicht mehr darin vorgenommen werden und scheint mir der von deutschen
                              Fabrikanten befolgte Weg, nämlich die directe Einführung der nitrosen Säure in die
                              Kammer nach vorheriger Mischung mit Wasser, der richtigere.
                           Man kann annehmen, daß in englischen Fabriken, welche mit Gay-Lussac- und Glover-Thurm arbeiten, der Verbrauch von Salpeter circa 5 Proc. der Menge des verbrannten Schwefels
                              beträgt. Nehmen wir an, daß nur in der Hälfte der englischen Fabriken mit diesen
                              Apparaten gearbeitet wird, daß also jährlich 400000 Tonnen Pyrite mit Hilfe derselben zur
                              Schwefelsäureproduction verwandelt werden, so würde sich (die Menge des verbrannten
                              Schwefels zu 45 Proc. angenommen) der Salpeterverbrauch auf 9000 Tonnen jährlich
                              stellen.
                           Gelänge es nun, durch eine richtige Behandlung der Nitrosen Schwefelsäure den
                              Salpeterverbrauch auf 3 statt 5 Proc. des verbrannten Schwefels zu reduciren, so
                              würden 3600 Tonnen oder 3.600000 Kilogrm. Natronsalpeter jährlich in England erspart
                              werden.In dem Bericht über die Wiener Weltausstellung des Moniteur Scientifique ist angegeben, daß die erheblichen
                                    Anlage- und Reparaturkosten des Glover-Thurmes gegen seine Anwendung in der
                                    Schwefelsäurefabrikation sprechen. Hr. John Glover (Wallsend, 26 August 1874) schreibt dagegen an die
                                    Redaction von Dingler's Polytechn. Journal:„Ein Thurm, welchen ich hier in Arbeit stehen habe, wurde im
                                       Januar 1868 für etwa 450 Pfd. Sterl. (9000 Mark) errichtet. Derselbe ist
                                       seitdem in ununterbrochenem Betriebe gewesen und hat nun etwa 70 Pfd.
                                       Sterl. (1400 Mark) Reparaturkosten verursacht. Während dieser Zeit hat
                                       er über 73000 Tonnen (à 1000
                                       Kilogrm.) Säure bis zum spec. Gew. von 1,750 concentrirt und denitrit,
                                       ohne jede Verwendung von Kohlen oder anderem Brennmaterials nur durch
                                       Verbrennen von 15400 Tonnen Pyrit. Der Thurm befindet sich in voller
                                       Thätigkeit und wird voraussichtlich noch viele Jahre arbeiten.Es ist mir bekannt, daß oft weit ungünstigere Resultate erzielt wurden;
                                       die Schuld daran hat jedoch stets in der Construction und Handhabung des
                                       Apparates gelegen – nicht im Principe desselben.“D. Red.
                              
                           Am Schluß dieser Arbeit kann ich es mir nicht versagen, der Firma James Muspratt and Sons, welche mich
                              in meinen Bestrebungen in der zuvorkommendsten Weise unterstützte, sowie Hrn. Dr. K. Jurisch – dem
                              Chef unseres Laboratoriums – für seine freundliche Hilfeleitung meinen
                              wärmsten Dank auszusprechen.
                           Widnes (Lancashire), März
                              1874.