| Titel: | Knapp's Zinkenfräsmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 214, Jahrgang 1874, Nr. LXXVI., S. 288 | 
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                        LXXVI.
                        Knapp's Zinkenfräsmaschine.
                        Mit Abbildungen.
                        Knapp's Zinkenfräsmaschine.
                        
                     
                        
                           Auf der Wiener Weltausstellung 1873 erregte die in der amerikanischen Abtheilung in
                              Thätigkeit gesetzte Maschine zur Herstellung einer neuen Eckverbindung für feinere
                              Tischlerarbeiten etc. viel Aufsehen. Diese von der Knapp-Dovetailing-Machine-Company in
                              Northampton (Massachusetts) ausgeführte
                              Zinkenfräsmaschine hat schon in mehreren continentalen Holzbearbeitungsfabriken
                              Eingang gefunden, weshalb eine nähere Beschreibung derselben wohl gerechtfertigt
                              ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 214, S. 288
                              Die Verbindung selbst ist zunächst durch nebenstehenden Holzschnitt
                                 veranschaulicht. Das eine Bretstück A erhält in
                                 regelmäßigen Abständen kreisrunde Löcher, in welche genau correspondirende
                                 Zapfen des anderen Bretstückes B eingreifen. Um die
                                 Festigkeit der Eckverbindung zu erhöhen – und um ein gefälliges Ansehen
                                 derselben zu erzielen, erhält das gelochte Bretstück A einen bogenförmig ausgestemmten Rand, welcher gegen die äußere
                                 Seitenfläche von B etwas zurücktritt, und das andere
                                 Bretstück B schließt sich dem wellenförmigen Rand
                                 von A genau an und deckt denselben vollständig.
                              
                           Die Knapp'sche Maschine (nach dem Engineering, deutsche
                                 Ausgabe, October 1874 S. 177 nachstehend illustrirt) façonnirt die
                              Ränder der beiden zusammengehörigen Bretstücke immer gleichzeitig; dieselben werden
                              in einem Schlitten GF festgespannt, welcher auf dem
                              Gestelle nach Maßgabe einer der Zapfentheilung entsprechenden Schablone verschoben
                              wird. Die Werkzeuge (nämlich drei Stemmeisen zum Ausstechen des wellenförmigen
                              Randes am Brete A und ein Bohrer für die Löcher in
                              demselben; ferner eine Fräse für die in B
                              herzustellenden ringförmigen Ausschnitte) befinden sich auf einem Support I, welcher in der Richtung normal zu den beiden
                              Bretstücken vor und zurück verschoben werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 214, S. 289
                              
                           Die Bewegung geht von der Riemenscheibe A aus durch B, C, D, H auf die Werkzeuge. Die Maschine ist
                              compendiös und trotz der etwas complicirten Einrichtung nicht schwierig zu
                              handhaben. Preis loco New-York 450 Dollars.
                           
                              Z.