| Titel: | Temperatur der Heizgase, nach Versuchen von O. Hallauer. | 
| Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 197 | 
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                        Temperatur der Heizgase, nach Versuchen von
                           									O. Hallauer.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									III [a b/1].
                        Hallauer, über Temperatur der Heizgase.
                        
                     
                        
                           Die im vorhergehenden Bande dieses Journals S. 516 und 517 besprochenen Versuche über
                              									die Temperatur der aus den Kesseln abziehenden Heizgase wurden von O. Hallauer in einer Reihe von Diagrammen dargestellt, von
                              									welchen zwei der interessantesten in Figur 1 und 2 (verkleinert)
                              									wiedergegeben sind. Bei der Genauigkeit und Sorgfalt, mit welcher diese
                              									Untersuchungen angestellt wurden, und in Berücksichtigung des Umstandes, daß
                              									derartige continuirliche Beobachtungen in unserer technischen Literatur noch gar
                              									nicht dargestellt sind, wird die Wiedergabe der von Hallauer zusammengestellten Tafeln gewiß allgemeines Interesse
                              									erregen.
                           Die in Fig. 1
                              									dargestellte obere Curve bezeichnet die Temperaturen der Heizgase, welche unter
                              									einer Reihe von drei Kesseln gewöhnlicher Construction der Firma E. und J. Köchlin in Mülhausen entwickelt wurden. Die mittlere
                              									Temperatur der Gase, welche sich bis zu 344° erhob und bis zu 237°
                              									herabsank, betrug 292½°; das Gewicht des pro 12 Stunden unter den
                              									Kesseln verbrauchten Brennmaterials 2700 Kg. magerer Saarbrücker Kohle. Die von 5 zu
                              									5 Minuten aufgenommenen Temperaturen sind außer der Linie des Diagrammes auch noch
                              									durch Ziffern bezeichnet, die entsprechende Oeffnung des vor dem Kamin befindlichen
                              									Registers durch das unten gezeichnete Liniensystem angedeutet; als Abscissen endlich
                              									fungiren die von 10 Uhr 45 M. Vormittags bis 5 Uhr 30 M. Nachmittags angegebenen
                              									Beobachtungszeiten von 5 zu 5 M.
                           Weit interessanter noch als die hier dargestellte Curve sind die Diagramme der Figur 2, welche
                              									die Temperaturen der Heizgase von vier  großen Kesseln (dieselben, deren mitgerissenes Wasser in
                              									der Tabelle der früheren Abhandlung, 215 514, angegeben
                              									wurde) der Firma Schlumberger Sohn in Mülhausen
                              									darstellen. Diese Kessel waren mit einem Vorwärmer (System Green ) versehen und erzielten dadurch eine Ermäßigung der Temperatur der
                              									Heizgase bis auf eine mittlere Höhe von 175,2°, während dieselben unter den
                              									Kesseln direct mit 294°,3 mittlerer Temperatur heraustraten. Der damit
                              									erzielte Effect ist auch in Anbetracht der minderen Qualität der verwendeten
                              									Saarbrücker Kohle (16 Proc. Aschengehalt) ein äußerst günstiger zu nennen, indem pro
                              									1 Kg. Kohle 6,189 Kg. Wasser, resp. pro 1 Kg. Kohle abzüglich des Aschengehaltes
                              									7,273 Kg. Wasser verdampft wurde. Das in die Vorwärmer eintretende Wasser hatte
                              									16° Temperatur, das aus denselben austretende Wasser war hingegen auf
                              									109°,15 vorgewärmt.
                           Die Bedeutung der Diagramme ist auch ohne weitere Erklärung einleuchtend genug;
                              									hinzugefügt möge nur noch werden, daß die starke Depression zwischen 12 und 1 Uhr
                              									von der hier stattfindenden Mittagsruhe bedingt ist, ebenso wie das rasche
                              									Aufsteigen um 11 Uhr Vormittags von der vorher stattgefundenen Reinigung der
                              									Feuer.
                           Im Allgemeinen ist der unmittelbare Einfluß der Registeröffnungen auf die Temperatur
                              									der Heizgase geradezu überraschend, überhaupt eine Fortsetzung der gemachten
                              									Versuche die interessantesten Resultate verspricht.
                           
                              R.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
