| Titel: | Rawlings' Reversirsteuerung für Walzwerksmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 312 | 
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                        Rawlings' Reversirsteuerung für Walzwerksmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									V [b/3].
                        Rawlings' Reversirsteuerung für Walzwerksmaschinen.
                        
                     
                        
                           Seit neuerer Zeit findet bei den in großen Walzwerken gebräuchlichen
                              									Reversirmaschinen die Umsteuerung fast ausschließlich durch Coulissen statt, welche
                              									entweder von Hand oder mittels eines kleinen Hilfscylinders verstellt werden. Statt
                              									dessen ist bei einer kürzlich für die Pandeg-Stahl-Werke in England
                              									ausgeführten großen Reversirmaschine eine von J. S. Rawlings entworfene Anordnung getroffen, welche sich mehr an die früher
                              									gebräuchlichen Umwerfexcenter anlehnt, dabei aber die Solidität besitzt, welche für
                              									eine derartige Maschine unumgänglich nothwendig ist.
                           
                           Die Steuerexcenter sind, wie aus Fig. 31 und 32 ersichtlich
                              									ist, auf einer hohlen Vorlegwelle angebracht, die mittels Zahnradübersetzung ihren
                              									Antrieb von der Hauptwelle empfängt; die Verbindung der Excenter E, E′ mit dem
                              									Vorgelegrad V ist aber keine feste, sondern wird durch
                              									ein Zwischenstück Z vermittelt, welches in den beiden
                              									von einander unabhängigen Hohlwellen geführt ist, von denen die eine das
                              									angetriebene Zahnrad V, die andere die Excenter E, E′ trägt. Indem
                              									dieses Zwischenstück mit steilen rechts- bez. linksgängigen Schraubengewinden
                              									in beide Hohlwellen eingreift, so muß durch jede Längsverschiebung desselben die
                              									Hohlwelle der Excenter gegen das Antriebsrad, somit auch gegen die Kurbel verdreht
                              									werden, und man hat dadurch ein Mittel, durch Veränderung des Voreilwinkels sowohl
                              									Expansionsgrad als Drehungssinn der Maschine zu variiren. Die Verschiebung der
                              									Schraubenwelle Z, welche selbstverständlich die Drehung
                              									der Vorgelegwelle stets mitmachen muß und nur ihre Lage in derselben ändert,
                              									geschieht durch einen eigenen Steuercylinder, dessen Schieber von dem Führerstand
                              									aus mittels eines Hebels bewegt wird. Indem gleichzeitig mit der Bewegung des
                              									Steuerkolbens das mit demselben verbundene Schiebergesicht sich bewegt, so ist
                              									leicht ersichtlich, daß der Kolbenhub, somit auch die Verstellung der
                              									Steuerexcenter, vollständig von dem Ausschub des Schiebers abhängig gemacht ist,
                              									— eine Bedingung, der bekanntermaßen jeder derartige Hilfssteuerapparat
                              									entsprechen muß.
                           
                              M.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
