| Titel: | Festigkeit der Holzsorten; von Hirn. | 
| Autor: | Hirn | 
| Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 363 | 
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                        Festigkeit der Holzsorten; von Hirn.
                        Hirn, über die Festigkeit der Holzsorten.
                        
                     
                        
                           Die beigegebene Tabelle stellt die von G. A. Hirn nach
                              									seinen Versuchen zusammengestellten und in dem Bulletin
                              									der Société industrielle de Mulhouse kürzlich
                              									veröffentlichten Widerstandscoefficienten verschiedener Holzarten dar, welchen zum
                              									Schlüsse die analogen Werthe für zwei Sorten Gußeisen beigefügt sind. Die
                              									Probestücke waren auf 29mm Seitenlänge quadratisch zugerichtet (841mm Fläche), wurden zwischen zwei Klauen
                              									eingespannt und durch Gewichte an einem Hebelarm von 1m auf Torsion beansprucht. Die
                              										„geölten“ Hölzer waren zwei bis drei Tage in einem 80 bis
                              									100° warmen Bade von Repsöl und wurden nachher auf das entsprechende Maß
                              									geschnitten.  Dies hatte
                              									in fast allen Fällen den Erfolg, die Widerstandskraft bedeutend zu erhöhen, so daß
                              									die einzige Ausnahme beim Ulmenholz (Nr. 6), wo die Festigkeit durch das Oelen von
                              									920,7 auf 827k,6
                              									herabfiel, wohl durch anderweitige Ursachen veranlaßt wurde. Auffallend, und eine
                              									eclatante Bestätigung des schon so lange bekannten und doch so selten anerkannten
                              									Factums ist die in der folgenden Tabelle ersichtliche Zusammenstellung des
                              									Verhältnisses vom Festigkeitscoefficienten zum specifischen Gewicht. Vergleicht man
                              									hier die dem besten Gußeisen entsprechende Ziffer 1,378 mit der verhältnißmäßigen
                              									Widerstandskraft der geringsten Pappelsorte — Pappelholz mit 2,841 —
                              									so tritt unzweifelhaft zu Tage, daß für unzählige Fälle der Anwendung das Holz im
                              									Kampfe mit dem Eisen wohl stets als Sieger hervorgehen muß.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 216, S. 364
                              Versuchsmaterial; Spec. Gewicht
                                 											(k pro Cubik-Decimeter); Bruchbelastung
                                 										am Hebelsarm von 1m; Verhältniß der Festigkeit zum Pappelholz = 1;
                                 										Verhältnißmäßiger-Widerstand von 1k des Materiales; 1) Pappelholz (populus fastigiata) Dasselbe geölt; 2) Tannenholz
                                 											(abies excelsa) Dasselbe geölt; 3) Kastanienholz
                                 											(castanea vesca) Dasselbe geölt; 4) Birnbaumholz
                                 											(pirus); 5) Fichtenholz (pinus maritima). (Nicht beeinflußt durch das Oelen); 6) Ulmenholz (ulmus campestris)Dasselbe geölt; 7) Acacienholz (acacia); 8) Eichenholz (quercus robur); 9) Buchsbaumholz (buxus
                                    											sempervirens); 10) Hagebuchenholz (carpinus
                                    											betulus) Dasselbe geölt; 11) Buchenholz (fagus
                                    											silvatica) Dasselbe geölt; 12) Kirschbaumholz (cerasus) Dasselbe geölt; 13) Eschenholz (fraxinus excelsior); 14) Nußbaumholz (juglans
                                    											regia) Dasselbe geölt; 15) Gußeisen; Gußeisen