| Titel: | Dampfkesselanlage für Feuerung mit nasser Lohe, Sägspänen &c.; von Schedlbauer. | 
| Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 395 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Dampfkesselanlage für Feuerung mit nasser Lohe,
                           								Sägspänen &c.; von Schedlbauer.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									VIII [a/3].
                        Schedlbauer, über Dampfkessel mit Lohefeuerung.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 16
                              									bis 21
                              									abgebildeten Dampfkesselanlagen mit Lohefeuerungen sind in der
                              									Actien-Lederfabrik Giesing (München) seit einigen  Jahren in Anwendung und haben
                              									sich bei unausgesetztem Betriebe vollkommen bewährt.
                           Fig. 16 und
                              										17 zeigt
                              									eine Dampfkesselanlage, welche nur für Feuerung mit nasser Lohe bestimmt ist.
                              									Dieselbe besteht aus zwei neben einander liegenden Vorfeuern (Oefen) A, A, wovon jedes im lichten
                              										2m,4 lang, 1m breit und 0m,75 hoch ist und
                              									einen Rost hat, wie er in Fig. 18 bis 20 angedeutet
                              									ist.
                           Die Beschickung des Rostes geschieht durch zwei Löcher a,
                              									welche von oben durch das feuerfeste Ofengewölbe angebracht sind, und zwar wird die
                              									Beschickung in der Weise ausgeführt, daß die Lohe abwechselnd vor eines der beiden
                              									Fülllöcher des Ofens auf einen Haufen oben aufgeworfen und hierauf der Deckel des
                              									betreffenden Loches entfernt wird, so daß die Lohe schnell auf den Rost fällt und so
                              									einen Haufen bildet. Nach vollendeter Beschickung sind die betreffenden Oeffnungen
                              									sogleich wieder zu schließen.
                           Der Dampfkessel hat eine Gesammtheizfläche von 33qm. Das Feuer zieht vom Roste aus durch
                              									zwei Oeffnungen D nach dem Hauptkessel, unter diesem
                              									nach hinten, fällt hier nach abwärts, zieht, die Außenwände der beiden Siederöhren
                              									bestreichend, nach vorne, woselbst angelangt es in einen verticalen Canal herabfällt
                              									und durch den Fuchscanal in den Schornstein entweicht. Am hinteren Theile der
                              									Kesselanlage befindet sich eine Grube, in welcher sich die Flugasche sammelt, und
                              									woraus sie leicht entfernt werden kann. Die auf den Rost fallende Lohe bildet
                              									ziemlich regelmäßige Kreiskegel, und es würden sich daher bei c freie Rostflächen ergeben, welche mit feuerfesten Ziegeln zu bedecken
                              									sind.
                           Bei der Dampfkesselanlage, welche in Fig. 21 dargestellt ist,
                              									wird Lohe mit Kohlenklein vermischt als Heizmaterial angewendet. Der Kessel hat hier
                              									nur eine Gesammtheizfläche von 7qm, eine Rostfläche von 1qm und daher auch nur einen Ofen als
                              									Vorfeuerung mit auch nur einer Beschickungsöffnung a. Im
                              									Uebrigen ist die Dampfkesselanlage dieselbe wie die vorher beschriebene.
                           Der nassen gebrauchten Lohe, wie sie aus den Gruben kommt, wird vor Benützung als
                              									Brennmaterial mittels Walzenpressen (vergl. z. B. 1869 192 188) der größte Theil ihrer Feuchtigkeit entzogen. (Im Auszug aus dem
                              										bayerischen
                                    											Industrie- und Gewerbeblatt, 1875 S. 81.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
