| Titel: | Warner's Process zur Reinigung des Roheisens von Sohwefel und Silicium. | 
| Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 490 | 
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                        Warner's Process zur Reinigung des Roheisens von
                           								Sohwefel und Silicium.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									X [b/3].
                        Warner's Proceß zur Reinigung des Roheisens.
                        
                     
                        
                           Zur Reinigung des für den Puddelproceß bestimmten Roheisens von Schwefel und Silicium
                              									verwendet Arthur Warner in London ein inniges Gemisch von
                              									calcinirter Soda und Kalk, auf welches man das Roheisen direct aus dem Hohofen
                              									fließen läßt. Die Schmelzbarkeit der Soda bewirkt eine Trennung der Kalktheilchen,
                              									welche dann durch das Eisenbad aufsteigen und in der günstigsten Lage sind, ihre
                              									Wirkung auszuüben. Dieselbe ist um so vollkommener, je höher das Eisenbad. Es hat
                              									sich in einer Höhe von 930mm bewährt, und unter der Voraussetzung derselben beträgt die
                              									Beschickung für je 1t
                              									Eisen und per 1 Proc. zu entfernendes Silicium je 20k Soda und ebenso viel Kalk.
                           Zur bequemsten Ausführung der Operation wird nach Warner
                              									in das Abstichbett vor dem Hohofen (Ansicht und Grundriß in Fig. 25 und 26) der Länge
                              									nach ein Graben gezogen, um einen aus feuerfestem Material hergestellten,
                              									schachtofenähnlichen Kessel (receiver) a, in dem sich das Gemisch der reinigenden Mittel
                              									befindet und welcher leicht 2½ bis 3t Eisen faßt, auf einem Gleise unter dem
                              									Schlot b zu fahren. Nach dem Einfließen des Roheisens
                              									erfolgt während 20 bis 30 Minuten eine lebhafte Einwirkung, indem die aus dem Kalk
                              									ausgetriebene Kohlensäure das Silicium oxydirt unter Entstehung von Kohlenoxyd,
                              									welches aus dem über dem Reinigungskessel a befindlichen
                              									Schlot b entweicht und mit blauer Flamme verbrennt.
                              									Ueber dem Eisen bilden sich zwei getrennte eisenfreie Massen von Silicaten und
                              									Sulfiden. Nach der Beendigung des Processes wird das Eisen in das Gußbett
                              									abgestochen. Die von Pattinson analysirten Proben von
                              									drei Tagen zeigten unter guter  Uebereinstimmung Durchschnittsgehalte von 0,14, 0,10 und
                              									0,12 Proc. Silicium; der Schwefel betrug im Durchschnitt 0,04 Proc.
                           Siliciumgehalt.
                           
                              
                                 Nr.
                                 13. Februar.
                                 17. Februar.
                                 19. Februar 1874.
                                 
                              
                                 1
                                 0,22
                                 0,07
                                 0,05
                                 
                              
                                 2
                                 0,32
                                 0,05
                                 0,35
                                 
                              
                                 3
                                 0,11
                                 0,25
                                 0,02
                                 
                              
                                 4
                                 0,03
                                 0,11
                                 0,13
                                 
                              
                                 5
                                 0,15
                                 0,02
                                 0,04
                                 
                              
                                 6
                                 0,02
                                 —
                                 —
                                 
                              
                           Die Vortheile der Verwendung des nach Warner gereinigten
                              									Eisens sind besonders: 1) eine bedeutende Abkürzung des Puddelprocesses; 2) die
                              									geringere Abnützung des Ofens; 3) die größere Ausbeute; 4) die gleichmäßige Qualität
                              									des Eisens, welche besonders den Puddlern gegenüber von Werth ist. (Engineering,
                                 										Februar 1875, S. 132.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
