| Titel: | Metallpyrometer von Lion und Guichard in Paris. | 
| Autor: | P. | 
| Fundstelle: | Band 220, Jahrgang 1876, Nr. , S. 38 | 
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                        Metallpyrometer von Lion und
                           								Guichard in Paris.
                        Mit Abbildungen auf Taf. I [d/3].
                        Lion und Guichard's
                           								Mettallpyrometer.
                        
                     
                        
                           Bei diesem äußerst empfindlichen Apparate ist die
                              									Bewegungsübertragung der in Folge der Temperaturveränderung sich
                              									ausdehnenden oder verkürzenden Stange auf den Zeiger sehr
                              									einfach. Ohne irgend einen andern Zwischenmechanismus als eine
                              									Schraubenfläche, in Form einer steil ansteigenden archimedischen
                              									Schraube, und einen einzigen Hebel theilt diese Stange ihre
                              									geradlinigen Bewegungen dem Zeiger mit. Wie immer verschafft man
                              									sich die Graduirung, indem man die Stange erst  in schmelzendes
                              									Eis, dann in kochendes Wasser bringt und den von der Nadel
                              									zurückgelegten Bogen in 100 gleiche Theile theilt. Um auch die
                              									Kältegrade anzuzeigen, setzt man die Theilung unterhalb Null
                              									fort. Die Vollkommenheit der durch die Schraubenfläche
                              									vermittelten Bewegung hat die Erfinder in den Stand gesetzt,
                              									ihre Pyrometer mit Hilfe der beiden Fixpunkte ganz genau für
                              									jede Temperatur zu graduiren. Für Temperaturen, welche
                              									300° übersteigen, construiren Lion und Guichard (Revue industrielle, December 1875 S.
                              									462) besondere, auf dem nämlichen Princip beruhende Instrumente,
                              									jedoch mit beweglichem Zifferblatte, um den Nullpunkt, welcher
                              									in Folge der bedeutenden Temperaturerhöhung begreiflicher Weise
                              									sich verschoben hat, wieder in seine normale Lage unter dem
                              									Zeiger zurückzuführen.
                           Figur 40 stellt den Apparat in halber natürlicher Größe
                              									in der Vorderansicht und Figur 41
                              									in der Seitenansicht dar. Ein kupfernes Rohr A Umschließt zwei Stangen B und C, die
                              									eine von Kupfer, die andere von Eisen, welche mit dem einen
                              									ihrer Enden an den Cylinder D
                              									gelöthet sind. An die andern Enden ist ein Hebel G bei E und
                              									F befestigt. Dieser Hebel trägt auf
                              									einer Seite die kleine Lagerpfanne H. Das Rohr A ist mit Hilfe
                              									einer Mutter J an eine Platte I festgeschraubt. Von der Platte I erheben sich zwei Säulen K und L,
                              									welche die Achse M (Fig. 41)
                              									tragen. An diese Achse ist ein kleines trichterförmiges Lager
                              									N (Fig. 40)
                              									befestigt, welches mit der Lagerpfanne H durch eine Stange verbunden ist. Eine Drahtfeder X hält die Theile N und H in ihrem richtigen
                              									Abstande. Ein an der Achse M
                              									befindlicher Hebel P ist mit der
                              									gebogenen Stange Q verbunden, welche
                              									in die zwischen zwei Trägern S und
                              									T gelagerte Schraube R eingreift und diese beim Senken oder
                              									Heben des Mechanismus entsprechend dreht. Die Achse der Schraube
                              									ist zugleich die Achse des die Temperaturgrade angebenden
                              									Zeigers. Eine besondere an dem Träger S befestigte Feder führt die Schraube wieder in seine
                              									ursprüngliche Lage zurück. Der ganze Mechanismus ist in ein
                              									Gehäuse Y eingeschlossen, welches
                              									ein in Centigrade getheiltes Zifferblatt Z umfaßt.
                           
                              
                                 P.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
