| Titel: | Schiffspumpe von Stone und Comp. in Deptford. | 
| Autor: | F. H. | 
| Fundstelle: | Band 220, Jahrgang 1876, Nr. , S. 126 | 
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                        Schiffspumpe von Stone und Comp. in Deptford.
                        Mit Abbildungen auf Taf. II [a.b/2].
                        Stone's Schiffspumpe.
                        
                     
                        
                           Bei Schiffspumpen spielen große Leistungsfähigkeit bei geringem
                              									Raumerforderniß und leichte Zugänglichkeit zu den Ventilen mehr
                              									als bei andern eine wichtige Rolle. Die Firma Stone und Comp. in Deptford bringt nun mit Rücksicht auf diese
                              									Bedingungen ein Pumpensystem zur Ausführung, welches in den Fig.
                                 									10 und 11 (nach
                              									Engineer Bd. 40 S. 451 und Engineering Bd. 20 S. 494) dargestellt
                              									ist.
                           Die Pumpe ersetzt die Leistung von 6 einfachwirkenden Pumpen, da
                              									sie mit vier Kolben ausgestattet ist, von welchen die beiden
                              									mittlern a und b doppeltwirkend, die beiden andern c und d aber
                              									aber einfachwirkend, also mit Ventilen versehen sind. Ein
                              									einfach- und ein doppeltwirkender  Kolben sind
                              									immer an derselben Kolbenstange befestigt, deren somit zwei
                              									vorhanden sind, und da dieselben durch unter 90°
                              									verstellte Kurbeln bethätigt werden, müssen sich immer zwei
                              									Kolben gegen einander, bezieh, von einander bewegen.
                           Der Raum I zwischen den Kolben a und b
                              									steht durch das Ventil v mit dem
                              									Saugrohr s und durch das Ventil w mit dem Druckrohr r in Verbindung, während der Raum II zwischen den Kolben b und c
                              									durch das Ventil in letzterm mit dem Saugrohr und durch das
                              									Uebersteigrohr u mit dem Raum III zwischen den Kolben a und d
                              									communicirt, welcher seinerseits durch die Klappen in d mit dem Druckrohr in Verbindung treten
                              									kann. Werden nun durch Bewegung der doppeltgekröpften
                              									Antriebswelle, deren Zapfen in die Rahmen m und n der Kolbenstangen
                              									greifen, die Kolben a und c nach aufwärts, b und d dagegen nach abwärts
                              									bewegt, so wird im Raum I durch das
                              									Ventil v angesaugt, gleichzeitig
                              									aber das Wasser aus II und III durch die Klappen in d gedrückt; bei der Umkehrung der
                              									Bewegung erfolgt das Verdrängen des Wassers aus dem Raum I durch das Druckventil w, während nun die Räume II und III
                              									durch das Kolbenventil bei c
                              									ansaugen.
                           Wie aus den Figuren ersichtlich, sind die Ventile durch
                              									entsprechende Gehäusedeckel leicht zugänglich; die bewegenden
                              									Theile liegen im Druckraum, können somit der Schmierung
                              									entbehren. Zu tadeln ist die einseitige Anordnung der
                              									Kolbenstangen, welche namentlich bei knapper Dimensionirung ein
                              									Ecken der Kolben befürchten läßt.
                           Die Pumpe kann mit Rücksicht auf den großen
                              									Gesammt-Kolbenquerschnitt bei Handbetrieb nur geringe Druckhöhen
                              									zulassen, was bei Schiffspumpen jedoch wohl nicht in Betracht
                              									kommt; um so fraglicher erscheint aber ihre Verwendbarkeit zu
                              									Feuerspritzen, wie sie von unsern Quellen kurzweg behauptet
                              									wird.
                           
                              
                                 F. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
