| Titel: | Heshuysen's Beisser für Eisenbahnwagen. | 
| Fundstelle: | Band 220, Jahrgang 1876, Nr. , S. 130 | 
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                        Heshuysen's Beisser für
                           								Eisenbahnwagen.
                        Mit Abbildungen auf Taf. III [a.b/3].
                        Heshuysen's Beißer für
                           								Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Dieses Werkzeug, welches jetzt unter dem Namen „Railway
                                 									Shunter“, Eisenbahn-Verschieber, in England durch die
                              									Firma F. G. und W. Francis in
                              									Folkeston, Kent, eingeführt wird, bezweckt an Stelle des
                              									gewöhnlichen Beißers, mit welchen bei kleinern Verschiebungen
                              									die Waggons mühsam vorwärts gezwängt werden, eine rationelle
                              									Arbeitsweise einzuführen.
                           Der Heshuysen'sche Beißer (Fig. 8 und
                              									9) besteht aus einem starken Holzstiele von etwa 2m
                              									Länge, der an seinem vordern Ende mit einer Eisenkappe
                              									beschlagen ist, welche einen drehbaren Haken trägt, um mittels
                              									desselben auf die Waggonachse neben dem Rade aufgelegt zu
                              									werden. Bei dieser Stellung bildet dann der auf der Achse
                              									festliegende Haken mit dem vom Arbeiter gehaltenen Holzstiele
                              									einen Winkel, der immer spitzer wird, je höher der Arbeiter das
                              									in seinen Händen befindliche Ende des Stieles hebt; indem nun an
                              									dem Eisenbeschlage des Stieles ein seitlicher Zahn hervorragt,
                              									welcher sich wider die Lauffläche der Radbandage legt, so ist
                              									klar, daß derselbe um so fester angepreßt wird, je spitzer der
                              									Winkel zwischen Haken und Stiel wird, bis endlich bei weiterm
                              									Anheben des Holzstieles das Rad nach vorwärts gedreht wird. Die
                              									Wirkungsweise ist dabei der eines Kniehebels ähnlich; beim
                              									Herablassen des Stieles löst sich selbstverständlich das
                              									Werkzeug sofort aus, und es kann dann ein neuer Anhub beginnen.
                              									Es ist wohl glaublich, daß auf diese Weise die Action des
                              									Verschiebens von Menschenkraft wesentlich erleichtert und
                              									beschleunigt wird, wie denn unsere Quelle (Iron, März
                                 									1876 S. 293) anführt, daß zwei mit dem Shunter
                              									ausgerüstete Verschieber einen beladenen Waggon so schnell
                              									vorwärts bewegen können, als sie selbst gehen; dagegen ergibt
                              									sich auch aus der Construction des Werkzeuges, daß es zur
                              									Rückwärtsbewegung — wenn beispielsweise der letzte Waggon
                              									eines längern Zuges abgeschoben werden soll — ganz
                              									ungeeignet ist, so daß man hier dennoch wieder zum alten Beißer
                              									seine Zuflucht nehmen müßte.
                           
                              
                                 R.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
