| Titel: | Manes' rotirender Ofen. | 
| Autor: | B. | 
| Fundstelle: | Band 220, Jahrgang 1876, Nr. , S. 528 | 
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                        Manes' rotirender
                           								Ofen.
                        Mit Abbildungen auf Taf. IX [a.b/4].
                        Manes' rotirender Ofen.
                        
                     
                        
                           Der von James Manes in New-Haven
                              									(Conn. Nordamerika) patentirte Ofen soll so eingerichtet sein,
                              									daß er gestattet, alle Operationen des Röstens, Brennens,
                              									Schmelzens, des Extrahirens von Quecksilber, des Trocknens und
                              									Reducirens von Erzen in ihm vorzunehmen, gewiß eine äußerst
                              									vielseitige Anwendung. Figur 31
                              									und 32 geben
                              									(nach dem Scientific American,
                              									Februar 1876 S. 79) Durchschnitte in zwei auf einander
                              									senkrechten Ebenen. Die Oefen, wo deren mehrere anzulegen sind,
                              									werden zu vier um einen Kamin herum als Mittelpunkt gruppirt.
                              									Den wesentlichsten Theil des Ofens bildet eine hohle Kugel A aus Kesselblech oder Gußeisen, die mit
                              									Ganister, feuerfesten Steinen und Asbest innen ausgeschlagen
                              									ist. Es soll diese Ausfütterung die äußere  Hülle der Kugel
                              									kühl halten, selbst wenn innen eine äußerst hohe Temperatur
                              									herrscht. Die Kugel ist mit seitlichen hohlen Ansätzen in Lager
                              									eingelegt und mit einem Zahnkranz B
                              									versehen, welcher in das Zahnrad C
                              									greift und durch das Handrad L
                              									„leicht“ getrieben werden kann. Aus dem
                              									Feuerungsraume E tritt das Feuer in
                              									die zuvor mit dem zu röstenden Erz gefüllte Kugel und passirt
                              									dabei eine Feuerbrücke, welche separate Kühlung F besitzt. Während der Operation des
                              									Röstens rotirt der Ofen, so daß die Masse in fortwährender
                              									Bewegung erhalten wird. Die Feuergase mit den flüchtigen
                              									Röstproducten gehen durch G ab und
                              									treten in einen Condensator H, in
                              									welchem ein feiner Wasserregen durch eine durchlöcherte Platte
                              									I niederfällt. Hierdurch werden
                              									leicht davongehende Theile zurückgehalten und können nicht in
                              									den Schornstein verloren gehen, in welchen die Gase aus dem
                              									Condensator abziehen.
                           In Figur 32
                              									ist ein Ofen für Schmelzzwecke dargestellt, wobei derselbe
                              									während der Operation nicht gedreht wird. Der Wind tritt hier zu
                              									beiden Seiten durch gekühlte Lager in die Kugel, und die
                              									Feuergase entweichen durch eine Oeffnung J in den Kamin. Wenn der Proceß vollendet ist, so soll die
                              									Kugel entweder gekippt werden, so daß der Theil J nach unten kommt, oder man zieht den
                              									Inhalt durch die Oeffnung K aus.
                              									— Der Vortheil, welcher damit verbunden ist, wenn man
                              									Erze in einem Ofen in periodischen Chargen schmilzt, ist nicht
                              									recht abzusehen.
                           
                              
                                 B.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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