| Titel: | Helm's elektrische Glocke für Fabriken. | 
| Autor: | E–e. | 
| Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 40 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Helm's elektrische Glocke für Fabriken.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									2.
                        Helm's elektrische Glocke für Fabriken.
                        
                     
                        
                           Will man die Arbeiter in den verschiedenen Sälen einer Fabrik von dem In- und
                              									Auſsergangsetzen der Maschine unterrichten, so pflegte man bisher eine groſse Anzahl
                              									elektrischer Klingeln mit Selbsunterbrechung aufzustellen. Dazu sind viele Drähte
                              									und eine kräftige Batterie erforderlich. Helm geht
                              									deshalb darauf aus, eine wirkliche groſse Glocke anzuwenden, gegen diese bei
                              									laufender Betriebsmaschine einen von der Transmission selbst bewegten schweren
                              									Hammer schlagen zu lassen, bei stillstehender Maschine dagegen einen kleinen Hammer
                              									mit Selbstunterbrechung; so lange nämlich alle Maschinen stillstehen, macht der
                              									letztere Lärm genug. (Fig. 12 bis 14 Taf.
                              									2).
                           Die Glocke A ist auf einem guſseisernen Stuhl
                              									aufgehängt. Die Riemenscheibe E im untern Theile des
                              									Stuhles überträgt die Bewegung auf die Welle CD, welche
                              									in eine Gabel G endet und auf zwei Schraubenspitzen K und H eine elliptische
                              									Scheibe F trägt. Während des Stillstandes der Maschine
                              									hat F die in Fig. 12 gezeichnete Lage;
                              									bei einer gewissen Geschwindigkeit der Welle CD stellt
                              									sich F senkrecht zu CD.
                              									Mittels der Stange OP legt die Scheibe F eine an der Schraube R
                              									endende Contactfeder f (Fig. 14) in ihren beiden
                              									verschiedenen Lagen an den einen oder den andern von zwei federnden Contacten c' oder c und eröffnet so
                              									dem von dem einen Batteriepole über k nach f gelangenden elektrischen Strome bei stillstehender
                              									Maschine den Weg über c' nach dem Elektromagnete M', bei laufender Maschine über c nach dem Elektromagnete M; aus M' und M gelangt der Strom
                              									zur Klemme y und zurück zum andern Pole der Batterie.
                              										M' arbeitet mit Selbstunterbrechung und schlägt mit
                              									dem Klöppel S' gegen die Glocke A. Zieht dagegen M, das Gegengewicht p überwindend, seinen Anker t'' an, so kommt der Arm t des um die Achse
                              										t' drehbaren Winkelhebels t''t't in den Bereich des Zapfens m an der
                              									auf die Welle CD aufgesteckten runden Scheibe N, wird von m mitgenommen,
                              									dreht die Achse TT' und hebt dadurch den Hammer S, welcher darauf, sobald m an dem Arme A vorüber gegangen ist, auf die
                              									Glocke A herabfällt.
                           Drückt man also in der Nähe der Maschine einen den elektrischen Strom schlieſsenden
                              									Taster, so führt der Umschalter R (Fig. 14) den Strom nach
                              										M oder M' und läutet
                              									mit S oder S'.
                           In einer Wollspinnerei mit 25000 Spindeln, welche sich mit den Vorbereitungsmaschinen
                              									in demselben Saale befanden, reichten zwei solche Glocken aus, um 20 vorher
                              									verwendete elektrische Klingeln mit Selbstunterbrechung zu ersetzen. (Nach dem Bulletin de Mulhouse, 1877 S. 683.)
                           
                              E–e.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
