| Titel: | Verbesserungen an D. L. Holden's Eismaschine. | 
| Autor: | A. P. | 
| Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 151 | 
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                        Verbesserungen an D. L. Holden's Eismaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									8.
                        Holden's Eismaschine.
                        
                     
                        
                           Die Eismaschine von D. L. Holden and Brothers, Penn Iron
                              									Works in Philadelphia, deren Einrichtung in D. p. J.
                              									*1877 226 522 beschrieben wurde, hat neuerdings einige auf den Gefrierkasten und
                              									dessen Zugehör bezügliche Verbesserungen erfahren, durch welche ihre
                              									Leistungsfähigkeit wesentlich erhöht worden ist. Die Figuren 8 bis 10 Taf. 8
                              									bringen nach dem Scientific American, 1878 Bd. 38 S.
                                 										159 das Wesentliche dieser Verbesserungen zur Anschauung.
                           Man füllt das in Eis tafeln zu verwandelnde Wasser in tiefe Zellen, wovon jedesmal 13
                              									in ein leiterähnliches Gestell oder Rahmen (Fig. 9) eingesetzt werden.
                              									Beim Eintauchen der Zellen in den Gefrierkasten D kommt
                              									dieses Gestell mit den vier an seinen Enden angebrachten Rollen auf eine an den
                              									Längswänden des Behälters sich hinziehende Schienenbahn zu liegen. Der
                              									Gefrierbehälter faſst 26 solcher hinter einander angeordneter Zellengestelle.
                              									Oberhalb des Behälters ist ein Laufkrahn angebracht, um die Gestelle mit ihren
                              									Zellen aus der kältenden Flüssigkeit heben oder in dieselbe einsenken zu können. Von
                              									dem vorderen, d.h. demjenigen Ende des Behälters, wo der Eisbildungsproceſs beendigt
                              									ist, werden die eisgefüllten Zellen über den Gefrierkasten hinweg nach einem warmen
                              									Bad geschafft und in dieses einen Augenblick lang eingetaucht, wodurch sich das Eis
                              									von den Zellenwänden ablöst. Man läſst hierauf die Eistafeln auf einer schiefen
                              									Ebene hinabgleiten.
                           Mittlerweile schiebt ein Arbeiter die ganze Gestellreihe bis dicht an das vordere
                              									Ende des Gefrierkastens und schlieſst dadurch die in Folge der Herausnahme des
                              									vordersten Zellengestelles entstandene Lücke. Dadurch entsteht nunmehr an dem
                              									hinteren Ende Raum zum Einsetzen dieses Gestelles, nachdem die Zellen desselben mit
                              									frischem Wasser gefüllt worden sind. Hierzu bedient sich der Arbeiter des Rades K (Fig. 10), auf dessen
                              									Achse ein Getriebe gekeilt ist, welches in eine Zahnstange greift. Der Laufkrahn
                              									wird nun wieder nach vorn gerollt, um das vorderste Gestell herauszuheben, und so
                              									geht die Arbeit ununterbrochen in der Art fort, daſs an dem einen Ende die mit
                              									Wasser gefüllten Zellen eingetaucht und am andern Ende die Zellen mit ihrem
                              									gefrorenen Inhalt herausgenommen werden.
                           Die ökonomischen Vortheile dieser Einrichtung sind einleuchtend, wenn man die stufenweise sich
                              									ändernde Temperatur der Flüssigkeit des Gefrierbehälters in Erwägung zieht. An der
                              									Stelle, wo die frisch gefüllten Gefrierzellen eingesetzt werden, beträgt die
                              									Temperatur etwa 0°. Hier bildet sich die erste Eiskruste. Bei ihrem allmäligen
                              									Vorrücken sind die Zellen stärkeren Kältegraden ausgesetzt, wobei die Dicke der
                              									Eisschichte entsprechend zunimmt, bis sie schlieſslich den tiefsten Kältepunkt
                              									erreichen, bei welchem der letzte Wasserrest erstarrt.
                           Die Fabrikanten haben neuerdings eine dieser Maschinen für die Virginia and Gold Hill Water Company zu Virginia City,
                              									Nevada, ausgeführt. Obgleich eine Leistung von 15t
                              									Eis in 24 Stunden vertragsmäſsig festgesetzt war, so ist doch eine Leistung von mehr
                              									als 20t festgestellt und sogar noch eine weitere
                              									Steigerungsfähigkeit angedeutet worden. Die erfolgreiche Anwendung der Holden'schen Maschine in der Bierbrauerei von Bergner und Engel in Philadelphia hat die nützliche
                              									Verwendbarkeit des in Rede stehenden Systems auch in dieser Richtung auſser Zweifel
                              									gestellt.
                           
                              A.
                                 										P.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
