| Titel: | G. Bozérian's Tritt-Schwungrad. | 
| Autor: | J. P. | 
| Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 493 | 
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                        G. Bozérian's Tritt-Schwungrad.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									35.
                        Bozérian's Tritt-Schwungrad.
                        
                     
                        
                           Die mit der gekröpften Schwungradwelle durch Zugstange verbundene Trittvorrichtung,
                              									welche in Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 35 nach der Revue industrielle, 1877 S. 345, 1878
                                 										S. 42 dargestellt ist, hat den Zweck, das Gewicht des Menschen zum
                              									Schwungradbetriebe in entsprechender Weise zur Verwendung zu bringen. Die beiden
                              									Trittplatten sind durch je drei Gelenke so mit den drei doppelarmigen Hebeln
                              									verbunden, daſs sie stets in horizontaler Lage bleiben, während letztere um ihre im
                              									Maschinengestelle gelagerten Achsen schwingen. Die rückwärtige Trittplatte liegt
                              									tiefer als die vordere, so daſs der beim Ansteigen nach rückwärts zu vollführende
                              									Hub geringer ausfällt als jener nach vorwärts, wodurch eine möglichst gleichmäſsige
                              									Anstrengung der Beine des Radtreibers erzielt wird. Von der Nothwendigkeit dieser
                              									Einrichtung kann man sich leicht überzeugen, indem man eine gewöhnliche Stiege nach
                              									rückwärts ersteigt. Man findet dann, daſs die Biegung des Knies doppelt so groſs
                              									ist, als wenn man nach vorwärts gewendet aufsteigt, woraus folgt, daſs bei gleicher
                              									Stufenhöhe das Ansteigen nach rückwärts anstrengender ist als jenes nach vorwärts.
                              									Zur leichteren Ueberschreitung der todten Punkte ist die Zugstange nach oben
                              									verlängert und mit Handgriff versehen, an welchem der Radtreiber die Muskelkraft
                              									seiner Arme zur Anwendung bringen kann.
                           Ein geübter Radtreiber kann an diesem Tritt-Schwungrade mit 30 minutlichen
                              									Umdrehungen 15mk Arbeit in der Secunde einen
                              									beträchtlichen Zeitraum hindurch leisten.
                           Mit entsprechend verlängertem Handgriff und verbreitertem Tritte wird dasselbe
                              									Tritt-Schwungrad auch zum Treten für zwei Männer eingerichtet ausgeführt, wobei die
                              									Kurbel durch eine an einer Zwischenwelle befindliche Kurbelscheibe ersetzt ist und
                              									der Antrieb der Schwungradwelle durch Räderübersetzung (ins Schnelle) von der
                              									Zwischenwelle aus erfolgt.
                           Dieser Apparat ist von G. Bozérian in
                              									Paris (5, rue de Châteaudun) patentirt und in der Weltausstellung 1878 in
                              									verschiedenen Anwendungen zu sehen.
                           
                              J.
                                 										P.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
