| Titel: | Riehn, Meinicke und Wolf's Entwässerungsapparat für Kohle, Schiefer u. dgl. | 
| Autor: | S–l. | 
| Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 506 | 
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                        Riehn, Meinicke und Wolf's Entwässerungsapparat für Kohle, Schiefer u. dgl.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									36.
                        Riehn, Meinicke und Wolf's Entwässerungsapparat.
                        
                     
                        
                           Zu den vorhandenen mechanischen Trocken- und Entwässerungsapparaten, welche zumeist
                              									mittels Centrifugalkraft die Feuchtigkeit entziehen, tritt in neuerer Zeit der von
                              										Riehn, Meinicke und Wolf in
                              										Görlitz construirte Entwässerungsapparat für Kohlen und
                              									sonstige Materialien hinzu (D. R. P. Nr. 149 vom 11. Juli 1877), welcher ein von dem
                              									oben gedachten gänzlich abweichendes Princip verfolgt, nämlich Entwässerung durch
                              									Siebe und abwechselnd verdichtete und wieder ausgedehnte Luft.
                           Es gelangt bei diesem in Fig. 4 bis 6 Taf. 36 dargestellten
                              									Apparat das zu entwässernde Material auf eine Reihe hinter einander liegender Siebe
                              										C, tritt auf das erste bei A und wird über sämmtliche Siebe nach und nach durch die Schnecke B fortbewegt, um vom letzten bei D entwässert abzufallen. Neben jedem der erwähnten
                              									Siebe bewegt sich ein Kolben E auf und nieder, welcher
                              									bei seinem Niedergange die unter ihm befindliche Luft verdichtet und zwar in Folge
                              									entsprechend regulirter Spannung der die Klappe F
                              									schlieſsenden Feder grade so weit, daſs genau so viel Luft durch die Materialschicht
                              									hindurchgeht, um dieselbe zu lockern und etwaige in die feinen Siebmaschen
                              									eingedrungene Schlammtheilchen aus denselben hinauszustoſsen, während der
                              									Ueberschuſs von Luft durch F selbst entweicht. Beim
                              									Aufgange des Kolbens E dagegen wird die äuſsere Luft
                              									durch die Materialschicht hindurch unter dieselbe gezogen und saugt hierbei das dem
                              									Material anhaftende Wasser ab, befördert aber auch gleichzeitig die Verdampfung der
                              									Feuchtigkeit und trägt dadurch in doppelter Richtung zu Abtrocknung der Kohlen o.
                              									dgl. bei.
                           Das im Kasten G in unveränderter Höhe stehende Wasser
                              									soll die zwischen Sieb und Kolben befindliche Luftmenge reguliren, eine Einrichtung,
                              									welche dem Referenten weniger nothwendig erscheint, weil solche Regulirung auch
                              									durch entsprechende Dimensionirung des Raumes G erzielt
                              									würde; weit wichtiger scheint ihm jener constante Wasserstand dazu, um das von den Sieben
                              									niedergehende Wasser ununterbrochen abzuführen, ohne daſs gleichzeitig die durch
                              									jene hindurchgegangenen Materialtheilchen mit abflieſsen, deren Ansammlung behufs
                              									etwaiger weiterer Verwendung wünschenswerth erscheint. Ein Eintritt der Luft in oder
                              									Austritt derselben aus dem Räume G auf anderem Wege als
                              									durch die Materialschicht selbst wird dadurch verhindert, daſs die Enden der in
                              									verschiedenen Höhen angebrachten Wasserabführungsrohre H unter dem Wasserspiegel des Abfluſsgerinnes liegen. Durch I können die im Räume G
                              									sich anhäufenden Schlammtheilchen abgeführt werden, welche Arbeit noch dadurch
                              									befördert werden könnte, daſs der Boden von G nach den
                              									Ableitungsrohren zu einigen Abfall erhielte. Durch die verschlieſsbaren Oeffnungen
                              										L können die einzelnen Räume gereinigt werden;
                              									durch M stehen sie mit einander in Verbindung.
                           Wenn der besprochene Apparat sich, wie dies nach der Oesterreichischen
                                       												Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1878 S. 96 in
                              									der Kohlenwäsche zu Sulkow-Zeche bei Pilsen der Fall sein soll, auch bei weiteren
                              									Versuchen bewährt, so dürfte derselbe besonders für die aus den Kohlenwäschen direct
                              									zur Verkokung abzuführenden Producte gewiſs von nicht geringem Werthe sein und würde
                              									sich jedenfalls bald einer ziemlich allgemeinen Verwendung erfreuen dürfen.
                           
                              S–l.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
