| Titel: | Ueber Wassermesser. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 77 | 
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                        Ueber Wassermesser.
                        Mit Abbildungen.
                        (Fortsetzung der Uebersicht Bd. 235 S. 463.)
                        Ueber Wassermesser.
                        
                     
                        
                           87) Der Wassermesser von P. J. Gujet
                              									(Englisches Patent Nr. 628 vom 8. März 1862) ist dem zweiten unter Nr. 27, Patent
                              										R. Roberts (vgl. 1877 224 501), und den unter Nr. 62, Patent Chadwick und Frost (vgl. 1878 228 374), beschriebenen Apparaten sehr ähnlich. Im Innern
                              									eines Gehäuses befindet sich ein zweitheiliger Kolbencylinder, der um eine durch den
                              									Schwerpunkt gehende Achse oscilliren kann. In den beiden Cylinderabtheilungen
                              									bewegen sich zwei mit einander verbundene Kolben, deren Gewicht den Cylinder bald
                              									nach der einen, bald nach der anderen Seite neigt. Durch diese Oscillationen wird
                              									das Wasser, welches durch die ihrer Länge nach getheilte Achse zu- und abflieſst,
                              									vor oder hinter die beiden Kolben vertheilt.
                           88) In dem englischen Patente Nr. 727 vom 17. März 1862, welches
                              									dem W. Clark auf einen von Frank aus Brooklyn erfundenen Wassermesser verliehen wurde, ist ein
                              									Druckturbinen-Wassermesser beschrieben, der sich von früher besprochenen Apparaten
                              									derselben Art dadurch unterscheidet, daſs das Wasser durch ein Rohr gehen muſs, in
                              									welchem sich sieben über einander gestellte, auf einer gemeinsamen Achse sitzende
                              									Turbinenräder befinden. Zwischen je zwei derselben sind Kränze mit Leitschienen
                              									eingesetzt, welche das Wasser senkrecht gegen die Schaufeln der Turbinenräder
                              
                              									leiten.
                           89) Vom 29. October 1862 datirt ein weiteres Patent (Nr. 2912)
                              									von W. Clark, welches sich auf einen
                              									Niederdruck-Wassermesser bezieht. Die Construction desselben unterscheidet sich
                              									wenig von früheren Apparaten; am Umfang eines Rades sind mehrere Kästen vertheilt,
                              									in welche das Wasser aus einem Behälter einflieſst. Ist ein Kasten mit Wasser
                              									gefüllt, so wird durch das Gewicht desselben eine Sperrvorrichtung ausgelöst, das
                              									Rad dreht sich und der nächste Kasten gelangt unter die Zufluſsöffnung.
                           90) Ein Rotations-Wassermesser, von R. und W. Forster aus Brooklyn erfunden,
                              									wurde in England unter Nr. 3220 vom 1. December 1862 von W.
                                    										Clark patentirt. Derselbe ist nach dem Princip des Beale'schen Exhaustors
                              									construirt und gleicht dem unter Nr. 28 beschriebenen Apparat, Patent J. Ramsbottom (1877 224
                              									502). Statt der dort zur Anwendung kommenden einzigen Platte sind durch den inneren
                              									excentrisch im Gehäuse liegenden Cylinder zwei Platten geschoben, die sich unter
                              									rechtem Winkel kreuzen und mit ihren Enden dicht an der Wand des Gehäuses schleifen.
                              									Der Raum zwischen dem rotirenden Cylinder und der Gehäusewand wird dadurch in vier
                              									Kammern getheilt, der excentrische Cylinder braucht das Gehäuse nicht ganz zu
                              									berühren und Eingang und Ausgangsöffnung können fast diametral gegenüber angebracht
                              									werden.
                           
                           91) Der Wassermesser von J.
                                    										Ramsbottom und G. Hacking (Nr. 3372 vom 17.
                              									December 1862) enthält nichts wesentlich Neues. Es ist ein Kolben-Wassermesser mit
                              									aufrecht stehendem Cylinder, bei dem die plötzliche Drehung des Vertheilungshahnes
                              									durch ein herabfallendes Hebelgewicht bewirkt wird, welches durch die Kolbenstange
                              									bei jedem Hub in ein labiles Gleichgewicht gehoben wird. Die Dichtung des Kolbens
                              									geschieht durch eine Lederpackung, hinter welche das Wasser aus dem Cylinder durch
                              									Oeffnungen einströmen kann. Durch den Druck desselben wird das Leder gegen die
                              									Cylinderwand gepreſst und stets ein dichter Verschluſs hergestellt.
                           92) J. Ramsbottom beschreibt in dem
                              									englischen Patent Nr. 2790 vom 10. November 1863 einen Kolben-Wassermesser und einen
                              									Turbinen-Wassermesser. – Der erstere besitzt die Eigentümlichkeit, daſs die
                              									Kolbenstange sich in einem Rohr auf und ab bewegt und mit einem Querstift in den
                              									schraubengangförmigen Schlitz desselben eingreift. Dadurch wird das Rohr beim Hin-
                              									und Hergang des Kolbens gedreht. Am oberen und unteren Ende des Rohres befinden sich
                              									Zahnräder, welche das Zählwerk und den Steuermechanismus treiben. Der letztere
                              									besteht aus einem Ventil, welches durch ein gegen den Arm desselben schlagendes
                              									Hebelgewicht plötzlich verstellt wird. – Bei dem Turbinen-Wassermesser sind die
                              									schraubengangförmigen Züge in einen Ventilkörper eingeschnitten, der durch den Druck
                              									des zuströmenden Wassers von seinem Sitz abgehoben und in Umdrehung versetzt
                              									wird.
                           93) W. H. C. Voſs in Berlin
                              									construirte einen Kolben-Wassermesser, welcher von J. H.
                                    										Johnson unter Nr. 359 vom 11. Februar 1864 für England patentirt wurde. Der
                              									Apparat, bei dem der einseitige Druck auf die Kolben in eigenthümlicher Weise in
                              									eine rotirende Bewegung verwandelt wird, erinnert an die sogen. „Disc engine“ (vgl. * 1877 224 256 Nr. 22) und ist in D. p. J. *1864 174 409 ausführlich beschrieben.
                           94) Das englische Patent von W.
                                    										Payton (Nr. 961 vom 16. April 1864) bezieht sich auf einen Wassermesser,
                              									bei welchem sich ein Kolben in einem ringförmigen Meſsgefäſs hin- und herbewegt,
                              									welches von zwei in einander gesteckten horizontalen Cylindern gebildet wird. Im
                              									unteren Theile des ringförmigen Raumes befindet sich eine Scheidewand, in der ein
                              									Hahn angebracht ist, welcher das Wasser abwechselnd auf die eine oder andere Seite
                              									der Scheidewand leitet. Der Kolben wird in der Richtung des einströmenden Wassers
                              									fortgeschoben, bis er in die Nähe der anderen Seite der Scheidewand gekommen ist;
                              									alsdann drückt er gegen einen Zapfen, veranlaſst die plötzliche Umstellung des
                              									Vertheilungshahnes und der Kolben durchläuft denselben Weg nun in entgegengesetzter
                              									Richtung. Da das Zählwerk mit dem Hahn verbunden ist, so kann der Kolben ohne
                              									weitere Verbindung sein.
                           95) Bei dem Wassermesser von W.
                                    										Richards (Englisches Patent Nr. 1977 vom 9. August 1864) sind die Meſsräume
                              									ebenfalls ringförmig. Der Raum zwischen zwei concentrischen, um eine gemeinsame
                              									Achse drehbaren Cylindern ist unten durch Quecksilber abgeschlossen; im oberen
                              									Theile befindet sich eine Scheidewand, so daſs zwei getrennte Abtheilungen gebildet
                              									werden. Flieſst Wasser in die eine dieser Abtheilungen ein, während die andere mit
                              									dem Abfluſs in Verbindung steht, so werden die beiden Cylinder durch den Druck gegen
                              									die Scheidewand um ihre gemeinsame Achse gedreht. Kommt diese Scheidewand dem Niveau
                              									des Quecksilbers nahe und ist alles Wasser aus der einen Kammer entfernt, so wird
                              									der Vertheilungshahn gedreht, das Wasser flieſst in die eben geleerte Kammer ein und
                              									dreht die beiden Cylinder in entgegengesetzter Richtung.
                           96) Der Wassermesser von A. Clement
                              									in Paris wurde unter Nr. 3134 vom 17. December 1864 von R.
                                    										A. Brooman für England patentirt. Derselbe besteht aus vier Kammern, welche
                              									an den vier Seiten des Wassermessers liegen; jede dieser Kammern ist nach innen
                              									durch eine elastische Wand abgeschlossen, auf welcher eine Kurbelstange befestigt
                              									ist, die an der centralen Achse wirkt. Vom unteren Ende jeder Kammer führt ein Kanal
                              									zu dem Sitz des Vertheilungshahnes, der unten an der Achse sitzt und bei der Drehung
                              									derselben in seinem Sitze gedreht wird. Das Wasser flieſst ins Innere des
                              									Wassermessers und schiebt
                              									das Diaphragma derjenigen Kammern, welche durch den Vertheilungshahn mit dem Abfluſs
                              									in Verbindung stehen, nach auſsen. Durch die an den beweglichen Wänden befestigten
                              									Kurbelstangen wird die Achse und mit dieser der Hahn in seinem Sitz gedreht und die
                              									vorher mit dem Abfluſs communicirenden Kammern werden nun mit dem Wasserzufluſs in
                              									Verbindung gebracht; das Spiel des Apparates wiederholt sich in gleicher Weise und
                              									die Drehung der Achse und des Vertheilungsventiles wird continuirlich. Bei jeder
                              									vollen Umdrehung der Achse ist jede Kammer einmal gefüllt und einmal geleert worden.
                              									Am oberen Ende der Drehungsachse greift ein Trieb in den Mechanismus des Zählwerkes
                              									ein. Der Apparat ist in D. p. J. * 1865 178 175 näher beschrieben unter Beifügung der von Tresca ermittelten Versuchsresultate.
                           97) Von Ch. Wyatt Orford wurde
                              									unter Nr. 3145 vom 19. December 1864 ein Kolben-Wassermesser mit aufrecht stehendem
                              									Cylinder patentirt. Die Kolbenstange ist an ihrem oberen Ende mit zwei Armen
                              									versehen, welche einen um eine horizontale Achse drehbaren Kasten schaukeln, indem
                              									sie die eine Seite desselben beim Hinaufgehen des Kolbens heben und beim Herabgehen
                              									hinunterdrücken. Eine im Kasten hin- und herrollende Kugel verursacht ein rasches
                              									Umkippen und bewirkt eine plötzliche Verstellung des Vertheilungshahnes, der mit dem
                              									Kasten durch ein Hebel werk in Verbindung steht.
                           98) Vom 25. April 1865 Nr. 1150 datirt ein
                              									Druckturbinen-Wassermesser von Th. Walker. In einem an
                              									beiden Enden offenen Rohr befindet sich eine verticale Achse mit zwei
                              									Turbinenrädern, deren Schraubenflügel in entgegengesetzter Richtung gewunden sind.
                              									Zwischen den beiden Turbinenrädern sitzt ein in der Mitte eingeschnürtes
                              									Verbindungsstück, dem gegenüber in dem umgebenden Rohr die Zufluſsöffnungen
                              									angebracht sind. Das Wasser flieſst von hier theils nach oben, theils nach unten
                              									durch die Rohrarme, in welchen sich die Turbinen befinden, und ertheilt der
                              									gemeinschaftlichen Achse derselben eine Bewegung im gleichen Sinn. Bei dieser
                              									Construction ist eine Aenderung im Druck des Wassers in so fern von keinem Einfluſs,
                              									als dieselbe stets nach beiden Seiten hin gleich ist und in entgegengesetztem Sinn
                              									wirkt. Die beiden Turbinenräder und das Verbindungsstück werden aus Hartgummi
                              									hergestellt, um sie leicht beweglich zu machen; der obere Theil der Achse treibt
                              									durch eine Schraubenschnecke das Zählwerk.
                           99) Das Patent von Henry Mosley Nr.
                              									1468 vom 29. Mai 1865 enthält die Beschreibung eines Rotations-Wassermessers, der
                              									ursprünglich als Motor construirt wurde. Dieselbe fügt dem früheren Patente Mosley's (vgl. * 1877 224
                              									506 Nr. 34) nichts wesentlich Neues hinzu.
                           100) Unter Nr. 1958 vom 28. Juli 1865 wurde dem W. E. Newton ein Wassermesser patentirt, der von H. Isham aus New-York construirt wurde. Derselbe ist
                              									dem unter Nr. 93 S. 78 d. Bd. beschriebenen Wassermesser von W. H. C. Voſs im Princip vollkommen ähnlich. Statt drei um eine
                              									gemeinschaftliche Achse rotirender Kolbencylinder sind vier angewendet und die Achse
                              									ist vertical gestellt. Auſserdem erfüllt das Wasser nicht den ganzen Innenraum des
                              									Wassermessers, sondern strömt durch ein Bodenventil, das als Vertheiler wirkt, in
                              									einen der vier Cylinder. Das Spiel des Apparates, sowie die Uebersetzung der
                              									Kolbenbewegung in eine drehende durch die schief gestellte Scheibe, ist genau
                              									dieselbe.
                           101) Der Apparat von W. Clark
                              									(Englisches Patent Nr. 2021 vom 4. August 1865) ist ursprünglich als Pumpe
                              									construirt, kann jedoch in Verbindung mit einem Zählwerk auch als Flüssigkeitsmesser
                              									gebraucht werden. Fig. 1 (S. 80) stellt denselben im
                              									Durchschnitt dar. Wie bei früher beschriebenen Apparaten ähnlicher Art befindet sich
                              									im Innern eines cylindrischen, horizontal liegenden Gehäuses eine excentrisch auf
                              									der centralen Achse sitzende drehbare Trommel, die mit ihren Seitenwänden dicht an
                              									den Wänden des Gehäuses anschlieſst und mit einer Linie des Mantels die Innenfläche
                              									des äuſseren Cylinders berührt. Am oberen Teil des letzteren befindet sich die
                              									Wasserzufluſskammer, aus welcher eine bewegliche Platte in den Raum zwischen beiden
                              									Cylindern hineinragt und vermöge ihres Gewichtes stets auf dem inneren Cylinder
                              									aufsitzt. Dadurch wird
                              									dieser Raum in zwei Theile getheilt; auf der einen Seite der Platte tritt das Wasser
                              									ein, drückt gegen die excentrische Trommel und versetzt dieselbe in der Richtung des
                              									Wasserlaufes in Drehung.
                           Das Wasser der anderen Abtheilung wird nach der Ausfluſsöffnung gedrückt, die sich
                              									nahe dem Zufluſsrohr auf der anderen Seite der Platte befindet. Die Achse ist in
                              									passender Weise mit dem Zählwerk verbunden. Wenn die Berührungslinie des Gehäuses
                              
                              									und der excentrischen Trommel sich zwischen Zufluſs- und Abfluſsöffnung befindet, so
                              									wird der Trommel keinerlei Bewegung mitgetheilt; es ist dies der todte Punkt. Um ein
                              									Stillstehen des Apparates möglichst zu vermeiden, liegen Zufluſs- und
                              									Abfluſsöffnungen deshalb ganz nahe an einander.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 236, S. 80
                              
                           102) Ch. Horsley beschreibt in dem
                              									englischen Patent Nr. 2259 vom 1. September 1865 einen Rotations-Wassermesser,
                              									dessen Construction im Wesentlichen mit dem von Barlow
                              									i. J. 1854 patentirten übereinstimmt (Nr. 42 vgl. 1877 225 141). Zwei excentrisch in einander liegende Cylinder, von denen der
                              									innere drehbar ist, schlieſsen sich mit ihren Seitenwänden dicht an. Der innere
                              									Cylinder trägt an seinem Umfang um Gelenk drehbare gekrümmte Platten, welche durch
                              									den Druck des Wassers gegen die Wand des äuſseren Cylinders gedrückt werden und mit
                              									ihren Enden an derselben fortschleifen. Verengt sich bei der Drehung durch die
                              									excentrische Stellung des inneren Cylinders der Raum, so werden die Flügel nach
                              									innen geklappt und das Wasser wird in das Ausfluſsrohr gepreſst.
                           103) Der von Walter Payton
                              									construirte Wassermesser (Englisches Patent Nr. 2968 vom 17. November 1865) stellt
                              									ein 2 zähniges Kapselräderwerk dar, dessen Zähne nach Kreisevolventen oder
                              									Fadenlinien geformt sind. Ueber denselben ist eingehend berichtet in D. p. J. 1868 188 * 22. 189 * 441.
                           104) Der Apparat von W. Richards
                              									(Englisches Patent Nr. 372 vom 7. Februar 1866) ist ein Wassermesser mit rotirender
                              									Trommel, der groſse Aehnlichkeit mit einer nassen Gasuhr besitzt. Er ist zunächst
                              									als Niederdruck-Wassermesser construirt, kann aber durch Einschaltung eines
                              									Zwischengefäſses, das als Luftbehälter dient, auch als Hochdruck-Wassermesser
                              									verwendet werden.
                           Im Inneren eines luftdichten, horizontal liegenden, cylindrischen Gehäuses befindet
                              									sich eine Trommel mit 4 Kammern, ähnlich der Meſstrommel einer nassen Gasuhr; die
                              									Kammern sind nach innen durch einen um die Achse gelegten Hohlcylinder abgeschlossen
                              									und die Wände der an der einen Seite liegenden Einfluſskanäle sind kürzer, als die
                              									Wände der auf der anderen Seite der Trommel liegenden Ausfluſskanäle. Letztere
                              									Anordnung bezweckt, daſs bei der Umdrehung der Trommel eine Kammer stets vollständig
                              									gefüllt sein muſs, bevor Wasser in die nächste Kammer eintreten kann. Das Wasser
                              									flieſst aus einer Vorkammer, die mit Schwimmer zur Regulirung des Wasserstandes
                              									versehen ist, in die hohle Achse der Trommel. Diese Achse besitzt an ihrem vorderen
                              									Ende seitliche Oeffnungen, durch die das Wasser in die Kugelkappe eintritt, welche
                              									die Meſstrommel auf der einen Seite vom Gehäuse abschlieſst und mit der Achse fest
                              									verlöthet ist. Das Wasser kommt von hier durch die Eingangsschlitze in die Kammern
                              									und flieſst auf der anderen Seite der Trommel durch die entsprechenden Abfluſskanäle
                              									in das Gehäuse ab. Im Boden des letzteren befindet sich das Ausfluſsrohr. – Soll das
                              									Wasser, nachdem es den Apparat verlassen, noch zu einer gewissen Höhe aufsteigen, so ist ein
                              									geschlossenes Zwischengefäſs in die Leitung eingeschaltet, in welches das aus dem
                              									Wassermesser kommende Wasser zunächst abflieſst. Ein Rohr verbindet den Raum
                              									innerhalb, des Gehäuses des Wassermessers mit dem oberen Theil des Zwischengefäſses.
                              									Vom Boden des letzteren zweigt das Steigrohr des Wassers ab. Flieſst Wasser in das
                              									Gefäſs, so wird die in diesem und dem Wassermesser enthaltene Luft in dem Maſse
                              									verdichtet, als sich das Wasser in dem Steigrohr erhebt. Der Apparat arbeitet ganz
                              									in derselben Weise wie früher, da sich die Druckdifferenz beim Eingang und Ausgang
                              									nicht geändert hat und die Trommel nun in einer verdichteten Atmosphäre rotirt.
                           105) Vom 20. Februar 1866 Nr. 518 datirt das englische Patent
                              									von E. M. Du Boys aus Paris. Der Wassermesser besitzt
                              									zwei aufrecht stehende cylindrische Meſsräume, die sich abwechselnd mit Wasser
                              									füllen und leeren; die Steuerung des Wasserlaufes zu und von den Cylindern geschieht
                              									durch Schwimmer, welche in besonderen Kammern über den Meſscylindern angebracht sind
                              									und die Vertheilungshähne drehen, sobald sie ihren höchsten oder tiefsten Stand
                              									erreicht haben. Bei längerem Gebrauch des Apparates würde die in den
                              									Schwimmerkammern befindliche Luft von dem Wasser absorbirt werden und der Apparat
                              									seine Arbeit einstellen. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, sind die Schwimmkammern
                              									durch ein oben abzweigendes Rohr mit einem Luftbehälter in Verbindung gebracht, aus
                              									welchem Luft, die unter dem Druck der Wasserleitung steht, zu flieſst und das mit
                              									einer Vorrichtung versehen ist., um den Stand des Wassers in demselben, also auch
                              									die vorhandene Luftmenge zu beobachten.
                           106) Th. Kennedy patentirte in
                              									England unter Nr. 520 vom 20. Februar 1866 eine Verbesserung an dem Kolben seines
                              									früher besprochenen Wassermessers (vgl. 1877 224 506 Nr.
                              									33). Der Kolben besitzt an seinen beiden Enden zwei Flanschen, zwischen welche ein
                              									Kautschukring eingelegt ist. Bei der Bewegung des Kolbens rollt dieser Ring in dem
                              									Raum zwischen beiden Flanschen hin und her und bewirkt einen dichten Schluſs bei
                              									leichter Beweglichkeit.
                           107) Der Niederdruck-Wassermesser von J.
                                    										Parkes (Nr. 908 vom 29. März 1866) besitzt keine besonderen
                              									Eigenthümlichkeiten. Die Zahl der Füllungen und Leerungen eines Gefäſses von
                              									bekanntem Inhalt wird durch einen Schwimmer, der sich mit der Flüssigkeit hebt und
                              									senkt, auf ein Zählwerk übertragen.
                           108) Der von J. M. Heppel
                              									construirte Apparat (Englisches Patent Nr. 2434 vom 21. September 1866) ist ein
                              									Diaphragma-Wassermesser. Statt der meist auf der Mitte des Diaphragmas sitzenden
                              									Scheibe ist ein maſsiver Cylinder von passender Länge in den gleichfalls
                              									cylindrischen Meſsraum eingelegt. Die elastische Platte ist einerseits an dem Mantel
                              									des äuſseren Cylinders, andererseits an der Peripherie des Kolbens befestigt. Der
                              									letztere besitzt eine centrale Bohrung, die denselben nicht ganz durchsetzt; in
                              									diese mündet eine an der Endplatte des Meſscylinders befestigte Führungsstange, an
                              									welcher sich der Kolben hin- und herschiebt. Am Ende jedes Hubes drückt derselbe
                              									gegen einen Hebel, der ein Schieberventil in Bewegung setzt und dadurch eine
                              									entsprechende Vertheilung des Wassers hinter und vor den Kolben bewirkt. – Die
                              									Uebertragung der Kolbenbewegung auf das Zählwerk geschieht in folgender Weise. Der
                              									bewegliche innere Cylinder hat eine zweite mit der Achse parallele Bohrung, in
                              									welche an der Mündung eine Schraubenmutter eingesetzt ist. In die letztere paſst
                              									eine steile Schraubenspindel, welche andererseits durch eine Stopfbüchse durch die
                              									Endplatte des Meſscylinders geht und durch zwei Scheiben festgehalten wird. Am
                              									äuſseren Ende sitzt ein Triebrad, welches in das Zählwerk eingreift. Bei der hin-
                              									und hergehenden Bewegung des Kolbens schiebt sich die Schraubenmutter an der Spindel
                              									vor und zurück und versetzt letztere nach der einen oder anderen Seite in
                              									Umdrehung.