| Titel: | Dampfkessel mit combinirten Siede- und Feuerröhren; von G. Hambruch. | 
| Autor: | S. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 91 | 
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                        Dampfkessel mit combinirten Siede- und
                           								Feuerröhren; von G. Hambruch.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 9.
                        Hambruch's Dampfkessel mit combinirten Siede- und
                           								Feuerröhren.
                        
                     
                        
                           Dieser in Fig. 4 und
                              										5 Taf. 9 nach Ausführung von Otto Henniges und
                                 										Comp. in Berlin-Moabit dargestellte Dampfkessel besteht aus einem
                              									Verdampfungskörper und einem Dampfsammler.
                           Die Einrichtung des Verdampfungskörpers ist folgende. Die beiden kurzen Cylinder a, a1 von gröſserem
                              									Durchmesser sind in ihrer Achse durch einen kleinen Cylinder b verbunden, die Siederöhren c concentrisch
                              									um b gelagert und in die beiden inneren Böden der
                              									Cylinder a, a1 conisch
                              									eingedrillt. Eine zweite Serie engerer Feuerröhren d,
                              									welche durch die Röhren c hindurchgehen, sind ebenfalls
                              									und zwar in die äuſseren Böden der Cylinder a, a1 derart eingedrillt, daſs in dem einen Boden ein
                              									sich nach auſsen erweiternder Conus, in dem zweiten ein sich nach auſsen verengender
                              									Conus gebildet wird. An dem letzteren Rohrende sind Metallmuttern e auf das Rohr geschraubt. In Folge dieser Anordnung
                              									sind die Böden der Cylinder gegen Formveränderung durch den inneren Dampfdruck
                              									vollständig gesichert, ohne daſs Stehbolzen zur Anwendung gelangen. Der
                              									Verdampfungskörper ist derartig über einem Rost f
                              									gelagert, daſs die Achse der drei Cylinder a, a1,
                              									b gegen die Horizontale etwas geneigt ist.
                           An den oberen Enden sind den Cylindern a, a1 kurze Stutzen g, g1 angeschlossen, welche zu einem horizontal
                              									gelagerten Cylinder h führen, der als Dampfsammler
                              									dient.
                           Die Einmauerung umhüllt den ganzen Kessel und schlieſst das hintere Ende a1 gegen den Fuchs und
                              									die Esse ab. Vorn sind Reinigungslöcher i und die
                              									Heizthür k angebracht. Der Kessel ist bis in den
                              									Dampfsammler hinein mit Wasser gefüllt und trägt an der vorderen Stirnwand des
                              									letzteren das Wasserstandsglas.
                           Die auf dem Rost entwickelten Feuergase nehmen ihren Weg rechtwinklig zu den
                              									Siederöhren, zwischen diesen hindurch, unter dem Dampfsammler nach vorn und durch
                              									die Feuerrohre d nach hinten zur Esse.
                           Das in den ringförmigen Räumen zwischen den Röhren c und
                              										d
                              									befindliche erwärmte
                              									Wasser steigt auf und strömt durch den Cylinder b nach
                              										a1 zurück. Eine
                              									zweite Wassercirculation findet durch die Stutzen g,
                                 										g1 und den Dampfsammler statt, und zwar von
                              										a durch g nach oben,
                              									durch g1 nach a1 herunter.
                           Die Reinigung des Kessels wird, mit Ausnahme der Zwischenräume zwischen den Röhren
                              										c und d, durch das
                              									Mannloch l ausgeführt. Nach Oeffnung der Thür i und nach Abnahme des Mannlochdeckels l steigt der Arbeiter in den Cylinder b, von wo er zwischen den dünnen Röhren d hindurch die Wände der Cylinder a, a, berühren und sowohl die Röhren d, so weit sie nicht von den Röhren c umschlossen sind, als auch alle andern Kesseltheile
                              									reinigen kann. Die Zwischenräume zwischen c und d, in denen der Wasserströmung wegen lose Stoffe sich
                              									nicht ablagern können, werden nur selten zu reinigen sein. Sobald sich dies jedoch
                              									als nothwendig herausstellt, hat man vom Fuchse aus die Metallmutter e loszuschrauben und die Röhren d nach vorn durch die Thür i herauszuziehen.
                              									Es lassen sich alsdann die Röhren c im Innern und die
                              									Röhren d auſsen bequem und gründlich reinigen. Auch das
                              									Ersetzen schadhafter Röhren c ist nach Entfernung der
                              									Röhren d von a1 aus leicht zu bewerkstelligen.
                           Die Skizzen veranschaulichen einen Kessel von 75qm
                              									Heizfläche in 1/80
                              									n. Gr.
                           
                              
                                 S.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
