| Titel: | Kohlen-Bohrmaschinen zum Aufwärtsbohren. | 
| Autor: | S–l. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 204 | 
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                        Kohlen-Bohrmaschinen zum
                           								Aufwärtsbohren.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 19.
                        Kohlenbohrmaschinen zum Aufwärtsbohren.
                        
                     
                        
                           Mit der ausgesprochenen Absicht, vorzugsweise die Durchbohrung von Kohlenpfeilern mit
                              									groſsem Bohrlochsquerschnitt nach oben, also die Herstellung von Ueberhauen zu
                              									erleichtern, sind kurz hinter einander zwei Apparate in Vorschlag gebracht worden,
                              									denen drehende Bewegung des Bohrers und Andrücken desselben gegen das Gestein mit
                              									Hilfe gespannter Federn als Grundprincip diente; nur die Spannung erfolgt durch
                              									verschiedene mechanische Hilfsmittel, nämlich bei H. Munscheid's
                              									Steinkohlen-Bohrmaschine (* D. R. P. Kl. 5 Nr. 5141 vom 27.
                                 										August 1878) mittels eines Hebels, bei Ed. Rosenkranz's
                              									Apparat (* D. R. P. Kl. 5 Nr. 5142 vom 29. August 1878)
                              									durch einen Flaschenzug.
                           Munscheid's Bohrmaschine (Fig. 6 und
                              										7 Taf. 19) wird auf einen Untertheil der Verlagerungshölzer a, welcher je nach der Richtung des anzulegenden
                              									Bohrloches horizontal oder geneigt zu legen ist, aufgestellt und verschraubt. Die
                              									Handhabung der Maschine, welche auf der Zeichnung deutlich genug dargestellt ist, um
                              									einer näheren Beschreibung entrathen zu können, erfolgt so, daſs nach Aufstellung
                              									des Apparates und unter Berührung der zu durchbohrenden Kohle durch den Bohrkopf in
                              									das von 80 zu 80mm etwa 15mm weite Löcher enthaltende Bohrgestänge e unterhalb des Holzlagers ein Stift v eingesteckt wird, welcher, auf dem das Gestänge
                              									umschlieſsenden Eisen s aufliegend, da letzteres mit
                              									Hilfe des Handgriffes r und eines durchgesteckten
                              									Keiles befestigt werden kann, ein Gleiten des Gestänges nach unten hindert. Hierauf
                              									wird mittels der Spanngabel n die Büchse h, welche innerhalb einer anderen Büchse g verschiebbar ist, nebst den zur drehenden Bewegung
                              									des Bohrers dienenden Knarren c, c1 so weit niedergedrückt, bis der Deckel m auf t aufliegt und
                              									dadurch die Spiralfeder b ihre äuſserste Spannung
                              									erhält. Nunmehr wird durch Einsetzen eines Bolzens p
                              									das Bohrgestänge mit der Büchse h fest verbunden und
                              									der anfänglich unter dem Lagerholz eingesteckte Bolzen v beseitigt. Die gespannte Feder drückt mit einer Kraft von 500k den Bohrkopf gegen das Gestein, in welchem jener
                              									sich vorwärts arbeitet, sobald mit Hilfe der Knarren das Bohrgestänge gedreht wird.
                              									Hat nun im Laufe der Arbeit die Spiralfeder ihre volle Ausdehnung erlangt, so daſs sie nicht weiter zu
                              									wirken vermag, so erfolgt nach Einsetzung des unteren Bolzens und Herausnehmen des
                              									Bolzens p eine neue Federspannung, erforderlichen Falls
                              									eine Verlängerung des Bohrgestänges, worauf das Bohren von Neuem beginnt. Behufs
                              									Einhaltung der Bohrlochsrichtung findet sich unterhalb des Bohrkopfes ein Gleitring
                              										u und werden von Zeit zu Zeit mit dem Gestänge
                              									Reiter x vom Durchmesser des Bohrloches verbunden.
                           Bei Rosenkranz's Apparat (Fig. 8 bis
                              										10 Taf. 19) erfolgt die erforderliche Einstellung des Bohrers dadurch,
                              									daſs die Zapfen z in den Quadranten Q bewegt und durch Lösen bezieh. Anziehen der Muttern
                              										m, m1 in jeder
                              									beliebigen Lage befestigt werden können. Da eine Kette von der Nase l hinweg über die Rollen D
                              									und L bis auf die mit Sperrwerk s versehene Rolle w läuft, so ist
                              									ersichtlich, daſs wenn w in der umgekehrten
                              									Pfeilrichtung angezogen, also der Flaschenzug in Thätigkeit gesetzt wird, die
                              									aufsteigende Rolle D die bewegliche Büchse B in dem feststehenden Cylinder A so lange hebt und dadurch gleichzeitig die Feder spannt, bis ein Stift,
                              									welcher gewissermaſsen die Fortsetzung des Bohrgestänges c auf der unteren Seite des Kolbens E bildet,
                              									sich auf den Büchsenboden aufsetzt. Durch Drehen des Bohrers, dessen Querschnitt in
                              										Fig. 10 dargestellt ist, schreitet unter dem nach oben wirkenden Drucke
                              									der Spiralfeder nunmehr die Arbeit vorwärts, bis der Kolben E seinen durch den Ring b begrenzten höchsten
                              									Stand erreicht hat, worauf ein neues Spannen der Feder, bezieh. ein Verlängern des
                              									Bohrgestänges zu erfolgen hat.
                           
                              
                                 S–l.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
