| Titel: | Die Effectsverluste der Riementriebe gemäss der amerikanischen Anschauung; von Dr. Theodor Weiss, | 
| Autor: | Theodor Weiss | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 265 | 
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                        Die Effectsverluste der Riementriebe gemäſs der
                           								amerikanischen Anschauung; von Dr. Theodor Weiſs,
                        o. ö. Professor an der k. k. technischen
                              								Hochschule zu Brünn.
                        Mit einer Abbildung.
                        Th. Weiſs, über die Effectsverluste der Riementriebe.
                        
                     
                        
                           Der gewöhnliche zwischen Transmission und Arbeitsmaschine eingeschaltete Riementrieb
                              									wird eine mühsamere und zeitraubendere Berechnung seiner Dimensionen nicht
                              									verlohnen; anders dagegen ein den ganzen mehrhundertpferdigen Effect eines Motors
                              									übertragender Riementrieb und die Erörterung der Frage, ob die in gröſserem als
                              									bisher stattgehabtem Umfange durchzuführende Anwendung des Riementriebes als
                              									zweckmäſsig bezeichnet werden darf. Gemäſs dieser Auffassung der Sache wird die
                              									Mittheilung der nachfolgenden Berechnungen als Anschluſs an den auf Seite 177 dieses
                              									Journalbandes enthaltenen Artikel für genügend wichtig erachtet. Wenn, vorbehaltlich
                              									einer nachträglich an den Resultaten anzubringenden schätzungsweisen Modification,
                              									der Steifigkeitswiderstand und die Mitwirkung des Riemenschleifens bei der
                              									Ermittlung des überschriftlich genannten Effectsverlustes vorläufig auſser Acht
                              									gelassen werden, um so mehr als die diesbezüglichen Berechnungen einstweilen erst
                              									lediglich theoretische Grundlagen ohne empirische Bestätigung derselben haben, so
                              									bleibt als Ursache für den Effectsverlust nur die Zapfenreibung übrig. Dieselbe wird
                              									für jede der beiden Rollenachsen oder Scheibenwellen des Riementriebes durch einen
                              									Zapfendruck Z entwickelt, welcher die Resultante aus
                              									den beiden Riemenspannungen T, t und aus dem Gewichte
                              										G der Scheibe mit entsprechendem Zubehör ist. Zwar
                              									kann als der vom Riementriebe verursachte Effectsverlust auch die Differenz aus dem
                              									soeben bezeichneten Verlust und demjenigen aufgefaſst werden, welcher bei Nicht
                              									Vorhandensein des Riemens lediglich von dem Gewichte G
                              									der Scheiben bewirkt werden würde.Vgl. F. Grashof: Theoretische Maschinenlehre,
                                    											Bd. 2 S. 322.Jedoch soll hier gemäſs der ersteren Auffassung der
                              									thatsächlich entstehende Verlust als der eigentliche diesfallsige Effectsverlust
                              									gelten.
                           Bedeutet, in Uebereinstimmung mit der Textfigur, β den
                              									Winkel, unter welchem
                              									die Verbindungslinie der beiden Rollenmittel gegen die Verticale geneigt ist, so
                              									ergibt sich genau genug für die kleinere Scheibe:
                           
                              Z=\sqrt{(T+t)^2-2\,(T+t)\,G\,cos\,\beta+G^2}=
                              
                           =(T+t)\,\sqrt{1-2\,\frac{G}{T+t}\,cos\,\beta+\left(\frac{G}{T+t}\right^2}
                              									. . . . (1)
                           und für die gröſsere:
                           Z_0=(T+t)\,\sqrt{1-2\,\frac{G_0}{T+t}\,cos\,(180-\beta)+\left(\frac{G_0}{T+t}\right)^2}
                              									. . . . (2)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 236, S. 266
                              
                           Für das Gewicht einer Riemenscheibe gewöhnlicher
                              									Herstellungsart kann in sehr guter Uebereinstimmung mit der Praxis:
                           G=1/6\,b_1\,r=1/5\,\times\,1/6\,b\,r=1/5\,b\,r
                              									. . . . (3)
                           gesetzt werden, unter b1 die Breite der Scheibe, b die Breite des Riemens und r den Halbmesser
                              									verstanden. Analog hierzu ergibt sich für die gröſsere Scheibe, wenn
                              										\xi=\frac{R}{r} das Uebersetzungsverhältniſs bedeutet:
                           G_0=1/5\,b_1\,R=1/5\,b\,\frac{R}{r}\,r=1/5\,\xi\,b\,r . . .
                              									. (4)
                           Bezeichnet nun:
                           
                              f den Reibungscoefficienten im
                                 										Sinne der Reye'schen Anschauung für eingelaufene
                                 										Zapfen,
                              d den Durchmesser jedes Zapfens
                                 										der kleineren Scheibe,
                              v1
                                 										die Geschwindigkeit der Peripherie des Zapfens,
                              v die Geschwindigkeit der
                                 										Peripherie der Scheibe,
                              Nr'den durch Zapfenreibung der kleineren Scheibe
                                 										entstehenden Effectsverlust in Pferdestärken,
                              
                           so läſst sich schreiben:
                           75\,{N_r}'=f\,Z\,v_1=f\,Z\,\frac{v_1}{v}\,v=f\,Z\,\frac{d}{2\,r}\
                                 										\frac{P\,v}{P},
                           oder wegen (1) und wenn N = 1/75
                              									Pv der vom Riementrieb übertragbare Effect in
                              									Pferdestärken bedeutet:
                           {N_r}'=f\,\frac{d}{2\,r}\
                                 										\frac{T+t}{P}\,N\,\sqrt{1-2\,\frac{G}{T+t}\,cos\,\beta+\left(\frac{G}{T+t}\right)^2}.
                           Mit den Abkürzungen:
                           \varrho=\frac{d}{2}\,\sqrt{1-2\,\frac{G}{T+t}\,cos\,\beta+\left(\frac{G}{T+t}\right)^2}
                              									. . . . (5)
                           und
                           \varrho_1=\frac{d_0}{2}\,\sqrt{1-2\,\frac{G_0}{T+t}\,cos\,(180-\beta)+\left(\frac{G_0}{T+t}\right)^2},
                           
                           oder gemäſs Formel (3) und (4):
                           \varrho_0=\frac{\varrho_1}{\xi}=\frac{d_0}{2}\,\sqrt{\frac{1}{\xi^2}-2\,\frac{G}{T+t}\,\frac{cos\,(180-\beta)}{\xi}+\left(\frac{G}{T+t}\right)^2}
                              									. . . . (6)
                           ergibt sich alsdann für den ganzen, alle beide Rollen des
                              									Riementriebes betreffenden Effectsverlust Nr in Pferdestärken:
                           N_r=f\,\frac{T+t}{P}\,N\,\left(\frac{\varrho}{r}+\frac{\varrho_1}{R}\right)=f\,\frac{T+t}{P}\,\left(\varrho+\varrho_0\right)\,\frac{N}{r}
                              									. . . . (7)
                           Nun ist aber nach Formel (17) auf S. 180 meines vorigen Artikels über Riementriebe,
                              									sofern:
                           
                              k die Intensität des
                                 										Luftüberdruckes auf 1qc des vom Riemen
                                 										bedeckten Scheibenumfanges,
                              δ die Dicke des Riemens in
                                 										Centimeter,
                              μ den Reibungscoeffieienten des
                                 										Riemens auf der Scheibe,
                              αr den vom Riemen umschlungenen
                                 										Bogen der Riemenscheibe bedeutet:
                              
                           \frac{T+k\,b\,r-0,01\,b\,\delta\,v^2}{t+k\,b\,r-0,01\,b\,\delta\,v^2}=e^{\mu\,\alpha}
                              									. . . . (8)
                           In Verbindung mit der allgemein gültigen Formel:
                           T-t=P . . . .
                              									(9)
                           ergibt sich hieraus:
                           \frac{T+t}{P}=\frac{e^{\mu\,\alpha}+1}{e^{\mu\,\alpha}-1}-2\,\frac{b\,\delta}{P}\,\left(\frac{k}{\delta}\,r-0,01\,v^2\right)
                              									. . . . (10)
                           und, wenn üblichermaſsen ein für alle Mal:
                           e^{\mu\,\alpha}=2 . . . . (11)
                           angenommen wird und die Formeln (14 a), (20) und (22) des
                              									früheren Artikels Beachtung finden, gemäſs welchen:
                           \frac{b\delta}{P}=\frac{m}{\frakfamily{S}_2}=\frac{m}{\varrho\,\left(\frakfamily{S}-\frac{\delta}{r}\,(1-\varepsilon)\,E\right)+\frac{k}{\delta}\,r-0,01\,v^2}
                              									. . . . (12)
                           ist, so entsteht mit m=2:
                           
                              \frac{T+t}{P}=3-2\,m\,\frac{\frac{k}{\delta}\,r-0,01\,v^2}{\varrho\,\left(\frakfamily{S}-\frac{\delta}{r}\,(1-\varepsilon)\,E\right)+\frac{k}{\delta}\,r-0,01\,v^2}=
                              
                           =\frac{3\,\varrho\,\left(\frakfamily{S}-\frac{\delta}{r}\,(1-\varepsilon)\,E\right)-\frac{k}{\delta}\,r+0,01\,v^2}{\varrho\,\left(\frakfamily{S}-\frac{\delta}{r}\,(1-\varepsilon)\,E\right)+\frac{k}{\delta}\,r-0,01\,v^2}
                              									. . . . (13)
                           Hierin bedeutet:
                           
                              \frakfamily{S} den Zugfestigkeitscoefficienten des
                                 										Riemenmaterials auf 1qc,
                              φ das Verhältniſs des durch die
                                 										Befestigung der beiden Riemenenden an einander geschwächten Riemenquerschnittes
                                 										zum vollen Querschnitt des Riemens,
                              E den Elasticitätscoefficienten des
                                 										Riemenmaterials,
                              εδ die Entfernung der
                                 										neutralen Biegungsschicht des Riemens vom Umfange der Scheibe,
                              m=\frac{e^{\mu\,\alpha}}{e^{\mu\,\alpha}-1}, insbesondere im
                                 										Mittel = 2.
                              
                           Mit den Abkürzungen:
                           \eta=\varphi\,\delta\,(1-\varepsilon)\,E . . .
                              									. (14),     \sigma=\varphi\,\frakfamily{S} . . . . . (15)
                           und mit Rücksicht darauf, daſs:
                           v=\frac{r}{100}\,\pi\,\frac{n}{30}\,\sim\,\frac{r\,n}{1000}
                              									. . . . (16)
                           zu setzen ist, entsteht aus Formel (13) und (7):
                           N_r=f\,\frac{3\,\left(\sigma-\frac{\eta}{r}\right)-\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n^2}{10^8}\,r\right)\,r}{\left(\sigma-\frac{\eta}{r}\right)+\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n^2}{10^8}\,r\right)\,r}\,(\varrho+\varrho_0)\,\frac{N}{r}
                              									. . . . (17)
                           Auch ergibt sich noch aus (3), (10), (11), (12), (14), (15)
                              									und (16) mit m=2:
                           
                              \frac{G}{T+t}=\frac{0,2\,b\,r}{3\,P-2\,b\,\delta\,\left(\frac{k}{\delta}\,r-0,01\,v^2\right)}=\frac{0,1}{\frac{3}{2}\
                                 										\frac{P}{b\,\delta}-\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n^2}{10^8}\right)\,r}\
                                 										\frac{r}{\delta}=
                              
                           =\frac{0,4}{3\left(\sigma-\frac{\eta}{r}\right)-\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n^2}{10^8}\,r\right)\,r}\
                                 										\frac{r}{\delta} . . . . (18)
                           Mit den Abkürzungen:
                           \frakfamily{S}_3=3\,\left(\sigma-\frac{\eta}{r}\right)-\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n^2}{10^8}\,r\right)\,r
                              									. . . . (19)
                           und \frakfamily{S}_2=\ \
                                 										\,\left(\sigma-\frac{\eta}{r}\right)+\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n^2}{10^8}\,r\right)\,r
                              									. . . . (20)
                           können daher Formel (17) und (18) geschrieben werden:
                           N_r=f\,\frac{\frakfamily{S}_3}{\frakfamily{S}_2}\,(\varrho+\varrho_0)\,\frac{N}{r}
                              									. . . . . (21)    \frac{G}{T+t}=\frac{0,4}{\frakfamily{S}_3}\
                                 										\frac{r}{\delta} . . . . . (22)
                           und mit Hilfe dieser Formeln und der Formeln (5) und (6) läſst
                              									sich der Effectsverlust Nr in Pferdestärken berechnen.
                           Von besonderer Wichtigkeit ist hierbei die Thatsache, daſs dieser Effectsverlust bei
                              									einem vorhandenen Riementriebe constant bleibt für alle jeweilig mit unveränderter
                              									Umdrehungszahl übertragenen Effecte. Denn die Spannungensumme T+t
                              									behält den gleichen Werth, nämlich den aus der ursprünglichen oder vorgängigen
                              									Anspannung des Riemens hervorgehenden Werth 2 t1 bei, wie groſs oder wie klein der jeweilig
                              									übertragene Effect sein mag, und gemäſs Formel (7) ist Nr jedenfalls ein Vielfaches von
                              										T+t.
                           Wird nun mit N1 der
                              									jeweilig übertragene Effect in Pferdestärken bezeichnet, so resultirt aus Formel
                              									(21) der procentale Effectsverlust:
                           
                           \frac{100\,N_r}{N_1}=100\,\frac{f}{r}\
                                 										\frac{\frakfamily{S}_3}{\frakfamily{S}_2}\,(\varrho+\varrho_0)\,\frac{N}{N_1}
                              									. . . . (23)
                           Mit dieser Formel ist nachfolgende Tabelle unter den Annahmen:
                           
                              
                                 
                                    \delta=0,5
                                    
                                 
                                    \beta=135^\circ
                                    
                                 
                                    d_0=16
                                    
                                 
                              
                                 
                                    k=0,07
                                    
                                 
                                    \xi=4
                                    
                                 
                                    \frac{N}{N_1}=4.
                                    
                                 
                              
                                 
                                    f=0,06
                                    
                                 
                                    d=10
                                    
                                 
                              
                           berechnet worden. Auch wurden in zwei Horizontalrubriken die
                              									Werthe von C verzeichnet, welche der amerikanischen
                              									Formel entsprechen. Nachdem nämlich in dem vorigen Artikel, Formel (21) und (23) auf
                              									S. 180, gefunden wurde, daſs die amerikanische Formel zu schreiben sei:
                           b=C\,\frac{P}{D}=\frac{2\,m}{\frakfamily{S}_2}\
                                 										\frac{r}{\delta}\ \frac{P}{D} . . . . (24)
                           
                              
                                 
                                    n =
                                    
                                 300
                                 30
                                 
                              
                                 
                                    r =
                                    
                                 25
                                 50
                                 100
                                 200
                                 100
                                 150
                                 200
                                 300
                                 
                              
                                 
                                    \sigma=40
                                    
                                    \eta=100
                                    
                                 
                                    \frakfamily{S}_3
                                    
                                    \frakfamily{S}_2
                                    
                                    C
                                    
                                    \frakfamily{S}_3\,:\,\frakfamily{S}_2
                                    
                                    G\,:\,(T+t)
                                    
                                    \varrho+\varrho_0
                                    
                                    N_r\,:\,N
                                    
                                    N_r\,:\,N_1
                                    
                                 1083663,00,217,20,0480,192
                                 1094392,50,418,90,0260,104
                                 11244182,60,8013,50,0200,08
                                 12732504,01,4221,20,0250,100
                                 10353151,90,7713,10,0140,056
                                 9760201,51,218,50,0110,044
                                 9067231,31,826,10,0100,040
                                 7782290,943,142,30,0080,032
                                 
                              
                                 
                                    \sigma=16
                                    
                                    \eta=200
                                    
                                 
                                    \frakfamily{S}_3
                                    
                                    \frakfamily{S}_2
                                    
                                    C
                                    
                                    \frakfamily{S}_3\,:\,\frakfamily{S}_2
                                    
                                    G\,:\,(T+t)
                                    
                                    \varrho+\varrho_0
                                    
                                    N_r\,:\,N
                                    
                                    N_r\,:\,N_1
                                    
                                 2111181,930,9515,30,070,28
                                 3117241,861,2919,60,040,16
                                 3719421,942,1630,60,030,12
                                 5372307,573,0241,30,090,36
                                 28282812,8390,0230,092
                                 ––––––––
                                 1743370,49,41240,0150,06
                                 457420,07607830,0110,044
                                 
                              
                           so ergibt sich mit den hier angenommenen Werthen:
                           C=\frac{2\,\times\,2}{\frakfamily{S}_2}\
                                 										\frac{r}{0,5}=8\,\frac{r}{\frakfamily{S}_2} . . . . (25)
                           und daher konnte hiermit C leicht
                              									ermittelt werden. Die Ziffern der für N_r\,:\,N berechneten
                              									Rubriken legen vor Augen, daſs der procentale Effectsverlust je nach den
                              									Festigkeitsverhältnissen, den Umdrehungsgeschwindigkeiten und Scheibengröſsen gleich
                              									0,8 bis 9 Proc. ausfällt. Insbesondere beträgt er unter der Bedingung, daſs die
                              									durch \frakfamily{S}_2 charakterisirten Festigkeitsverhältnisse
                              									in Uebereinstimmung mit der amerikanischen Formel einen zwischen 20 und 25 liegenden
                              									Coefficienten C entstehen lassen, etwa 0,9 bis 5
                              									Proc.
                           Vorbehaltlich einer später folgenden weitergehenden Erörterung der anderen Rubriken
                              									obiger Tabelle dient zum Vergleiche mit den aus der bisher üblichen Berechnungsweise
                              									hervorgehenden Ergebnissen nachfolgende Tabelle. Zu deren Berechnung wurde gesetzt
                              									gemäſs Formel (12) und (13) mit k = 0 und mit 0,01 v2 verschwindend
                              									klein gegen \varphi\,\frakfamily{S}:
                           
                           \frac{b\,\delta}{P}=\frac{m}{\varphi\,\left(\frakfamily{S}-\frac{\delta}{r}\,(1-\varepsilon)\,E\right)},
                              									also insbesondere hier durchschnittlich:
                           \frac{b}{P}=\frac{2}{24\,\times\,0,5}=\frac{1}{6} . . .
                              									(26),     ferner
                              										    \frac{T+t}{P}=\frac{\frakfamily{S}_3}{\frakfamily{S}_2}=3
                              									. . . (27)
                           und gemäſs Formel (3), (26) und (27):
                           \frac{G}{T+t}=\frac{1}{5}\
                                 										\frac{b\,r}{3\,P}\,\sim\,\frac{r}{100} . . . . (28)
                           
                              
                                 
                                    r=
                                    
                                 25
                                 50
                                 100
                                 200
                                 
                              
                                 
                                    \frakfamily{S}_3\,:\,\frakfamily{S}_2
                                    
                                  3
                                   3
                                   3
                                   3
                                 
                              
                                 
                                    G\,:\,(T+t)
                                    
                                  0,25
                                   0,5
                                   1
                                   2
                                 
                              
                                 
                                    \varrho+\varrho_0
                                    
                                  8,4
                                 10,2
                                 15,4
                                 28,4
                                 
                              
                                 
                                    N_r\,:\,N
                                    
                                 0,060
                                   0,036
                                   0,028
                                   0,025
                                 
                              
                                 
                                    N_r\,:\,N_1
                                    
                                  0,24
                                   0,144
                                   0,112
                                   0,100
                                 
                              
                           Es liegt hiernach der Effectsverlust nach Maſsgabe der vorletzten Horizontalrubrik
                              									zwischen 2,5 und 6 Proc. Er stellt sich also auch nach der alten europäischen
                              									Berechnungsweise unter den hier gemachten Annahmen ebenso wenig beträchtlich als
                              									nach der amerikanischen Berechnungsweise heraus, was einerseits in dem durch neuere
                              									Versuche viel kleiner als früher aufgefundenen, nur mit f = 0,06 in Rechnung gezogenen Reibungscoefficienten und andererseits in
                              									den sehr beträchtlichen Scheibengröſsen begründet ist, welchen das Verhältniſs
                              										\frac{R}{d_0}=\frac{\xi\,r}{d_0}=\frac{4\,\times\,25}{16}=6
                              									bis \frac{4\,\times\,300}{16}=75 entspricht, während z.B. Redtenbacher hierfür nur 6 bis 12 anräth.
                           Rücksichtlich dieses letzteren Umstandes muſs erwogen werden, daſs beispielsweise der
                              									Annahme von r = 200 ein Durchmesser der kleineren
                              									Scheibe von 4m und demnach ein Durchmesser der
                              									gröſseren Scheibe von 4\,\xi=4\,\times\,4=16^m entspricht, also
                              									Gröſsen, welche in Hinblick auf erschwerte Ausführbarkeit, Raumbeanspruchung u.s.w.
                              									trotz der durch sie erzielbaren Verminderung der Effectsverluste ohne Zweifel den
                              									mäſsigeren Gröſsen r=50, entsprechend den Durchmessern 1m und 4m für
                              									kleine und gröſsere Scheibe, nicht vorgezogen werden dürften. Immerhin fallen die
                              									Effectsverluste auch für diese mäſsigeren Scheibengröſsen keineswegs so beträchtlich
                              									aus, als daſs ihretwegen von der Anwendung der Riementriebe, wie es gemäſs früherer
                              									Berechnungsergebnisse geschah, abzurathen wäre.
                           Nur ist noch des einen Umstandes zu gedenken, daſs nämlich aus den bereits zwischen
                              									Formel (22) und (23) angeführten Gründen der Effectsverlust, entsprechend einer
                              									behufs Uebertragung des gröſsten Effectes N
                              									vorgenommenen Anspannung des Riemens, für alle übertragenen Effecte constant bleibt
                              									und daſs daher der procentale Verlust bedeutend
                              									anwächst, falls im Mittel ein verhältniſsmäſsig kleiner Effect N1 übertragen wird.
                              									Dieser Fall ist aber als häufig vorkommend schon wegen der Thatsache anzunehmen, daſs die meisten
                              									Betriebsdampfmaschinen mittels der vom Regulator verstellbaren Präcisionssteuerungen
                              									auf einen häufigen beträchtlichen Wechsel ihrer Leistungsgröſse eingerichtet werden.
                              									Wie Formel (23) erkennen läſst, ist der procentale Effectsverlust genau proportional
                              									dem Quotienten N\,:\,N_1 und nimmt mit der Annahme
                              										N\,:\,N_1=4 die in den betreffenden Rubriken obiger Tabellen
                              									verzeichneten Werthe an, welche in der letzteren Tabelle zwischen 10 und 24, in der
                              									ersteren zwischen 3,2 und 28 Proc. liegen. Zu diesen Effectsverlusten würden nun
                              									noch die aus der Steifigkeit und dem Schleifen oder Schlüpfen des Riemens
                              									hervorgehenden Verluste, welche indessen bei den groſsen ScheibenDurchmessern nur
                              									mit 1 bis 1,5 Proc. veranschlagt werden können, zu rechnen sein, und es ergibt sich
                              									somit, daſs die Riementriebe nur für den hervorgehobenen Fall einer beträchtlichen
                              									Verschiedenheit vom gröſsten und mittleren zu übertragenden Effect nennenswerthe
                              									procentale Effectsverluste verursachen und nur in einem solchen Falle den Zahnrädern
                              									nachstehen, welche jene Eigenthümlichkeit nicht aufweisen, sondern mit abnehmender
                              									Effectsübertragung auch verminderte Verluste entstehen lassen.
                           Indessen ist hier nur der Sonderfall mit \beta=135^\circ behandelt
                              									worden. Je nach der Gröſse dieses Winkels, dann aber auch je nach der sonstigen
                              									Anordnung des Riementriebes, namentlich, je nachdem nur ein einziger Riementrieb
                              									vorhanden ist, oder deren mehrere auf ein und derselben Welle angebracht sind und
                              									nach verschiedenen Richtungen hinwirken, auch je nachdem die Wellen in Hals- oder in
                              									verhältniſsmäſsig dünneren Endzapfen gelagert werden, fällt der Effectsverlust
                              									verschieden groſs aus, bald geringer, bald beträchtlicher als den obigen Resultaten
                              									entsprechend.
                           Von einer noch weiter gehenden rechnerischen Behandlung, etwa auch unter
                              									vergleichender Herzuziehung der von mir betreffs einer abweichenden Berechnungsweise
                              									des Luftdruckes in meinem ersten diese Frage behandelnden Artikel aufgestellten
                              									Formel, muſs hier wohl abgestanden werden, ebenso wie von einer noch weiter
                              									fortgesetzten Erörterung der obigen Tabellen, betreffs deren nur noch erwähnt sei,
                              									daſs gemäſs Formel (13), (19) und (20) die Ziffern der mit
                              										\frakfamily{S}_3\,:\,\frakfamily{S}_2 bezeichneten Rubrik
                              									völlig identisch mit den für (T+t)\,:\,P gültigen Werthen sind,
                              									welche nach Maſsgabe unserer bisherigen Berechnungsweise durchweg constant und zwar
                              									= 3 angenommen wurden.
                           Es erübrigt vielmehr für die Berechnung nur noch die Behandlung der schon in meinem
                              									ersten Artikel berührten Frage nach den wirthschaftlich zweckmäſsigsten Dimensionen
                              									der Riementriebe, was jedoch einer demnächst folgenden Mittheilung vorbehalten
                              									bleiben soll.