| Titel: | Duisburger Wassersäulenpumpe. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 282 | 
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                        Duisburger Wassersäulenpumpe.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 25.
                        Duisburger Wassersäulenpumpe.
                        
                     
                        
                           Mit diesem Namen läſst sich die Vereinigung einer Wassersäulenmaschine mit einer
                              									Pumpe bezeichnen, welche den Zweck hat, eine Wasserkraft so auszunutzen, daſs ein
                              									Theil des Aufschlagwassers auf eine die Gefällshöhe übersteigende Förderhöhe gehoben
                              									wird. Eine solche Pumpe, wie sie in Fig. 13 bis
                              										15 Taf. 25 angedeutet ist, wird von der Duisburger
                                    											Maschinenbau-Actiengesellschaft, vormals Bechern und Keetman
                              									(* D. R. P. Kl. 88 Nr. 5199 vom 1. October 1878)
                              									ausgeführt.
                           Diese Wassersäulenpumpe besteht aus einem Druckcylinder a, an dessen Deckeln zwei Pumpencylinder c,
                                 										c1 angebracht sind, deren einfach wirkende
                              									Ventilkolben e, e1 an
                              									den Enden der Stange f des Arbeitskolbens d sitzen. Die Pumpencylinder sind durch Druckklappen
                              										g, g1 von den
                              									Druckrohren h, h1
                              									getrennt, welche sich hinter dem gemeinschaftlichen Windkessel i in das Steigrohr k
                              									vereinigen. Das Betriebswasser wird durch ein Rohr l
                              									zunächst einem Kasten m zugeführt und dann durch die
                              									Ventile p, p1
                              									vertheilt, welche auf der gemeinschaftlichen Stange q
                              									sitzen und gleichzeitig die Ausströmungskanäle o, o1 steuern. Ist das Ventil p,
                                 										p1 offen, so treibt das in den Cylinder a tretende Wasser das Kolbensystem ede1 nach links in der
                              									Richtung des Pfeiles, wobei ein Theil des Aufschlagwassers in den Cylinder c1 gesaugt wird,
                              									während der Kolben e das den Cylinder c erfüllende Wasser verdrängt. Nahe am Ende seines Hubes stöſst der
                              									Arbeitskolben d gegen den Daumen r, auf dessen durch eine Stopfbüchse ins Freie
                              									tretender Achse der Gewichtshebel t befestigt ist. Beim
                              									Heben des Daumens r gelangt der Hebel t endlich etwas über seine verticale Lage, er kippt
                              									dann um und nimmt mittels des Daumens r, dessen
                              									Anschläge r' (Fig. 13)
                              									sich mittlerweile gegen die Stützen u des Ventiles p gelegt haben, letztere mit, wodurch das Ventil p nach links geschoben wird. Dieses schlieſst daher den
                              									Austrittkanal o, durch welchen während des eben
                              									behandelten Spieles das überschüssige Wasser vor dem Kolben d entweichen konnte, ab und öffnet gleichzeitig die linksseitige
                              									Einströmungsöffnung, wogegen die rechtsseitige durch das ebenfalls nach links
                              									geschobene Ventil p1 abgesperrt wird. Das Pumpen- und
                              									Arbeitskolbensystem wird nun nach rechts gedrückt, das Wasser vor dem Arbeitskolben
                              									entweicht durch den nunmehr geöffneten Kanal o1, der Kolben e saugt
                              									und aus dem Cylinder c1
                              									wird das früher angesaugte Wasser verdrängt. Endlich stöſst der Kolben d gegen den Daumen r1, wodurch der Hebel l1 so weit mitgenommen wird, daſs er
                              									vermöge seines Uebergewichtes wieder umsteuern kann. Da beide Gewichtshebel durch
                              									die Stange v mit einander gekuppelt sind, wird durch
                              									das Fallen des einen der andere immer wieder aufgezogen.
                           Nachdem die Hubgeschwindigkeit unter sonst gleichen Umständen offenbar von dem
                              									Widerstand abhängt, den die Pumpenkolben zu überwinden haben, so hat man offenbar
                              									Verringerungen dieser Geschwindigkeit durch Drosseln des Steigrohres in der Hand.
                              									Das Umsteuern muſs bei jeder Geschwindigkeit zuverlässig erfolgen, da dasselbe
                              									unabhängig von derselben lediglich mittels der Schwerkraft herbeigeführt wird.
                              									Schlieſst man das Steigrohr gänzlich, so bleibt die Pumpe stehen; beim Oeffnen des
                              									Rohres kommt sie von selbst wieder in Gang. Selbstredend stehen Förder- und
                              									Betriebswassermenge im umgekehrten Verhältniſs zur Förder- und Gefällhöhe.
                           
                        
                     
                  
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